Was ist der Unterschied zwischen Biochemie, Biotechnologie und Molekularbiologie?
Hallo alle zusammen!
Ich versuche jetzt eine Fachrichtung für mein Studium auszuwählen. Ich interessiere mich sehr für Biologie und Chemie, Medizin, Technik, Analyse und Informatik und finde oben genannte Fachrichtungen einfach top! Leider verstehe ich den Unterschied zwischen denen nicht so gut... Während des Studiums sind die Fächer sehr ähnlich oder sogar gleich... Vielleicht könnte es mir jemand erklären? Welche Richtung hat später mehr Perspektiven auf dem Arbeitsmarkt?
Vielen Dank im voraus!
LG, Kaddi
1 Antwort
Biochemie ist ein sehr großes und allgemeines, wissenschaftliches Gebiet und beschreibt die chemischen Vorgänge in Lebewesen. Biochemie schließt die Molekularbiologie großteils mit ein. Es geht um Stoffwechselprozesse, Proteine, Fette, Enzyme, Vitamine, Hormone, und auch die molekulare Medizin und Pathologie sind nicht fern. Viele Krankheiten können biochemisch erklärt werden. Wie wird essen verstoffwechselt, wie werden Signale weitergeleitet, wie wird Energie gewonnen usw.
Molekularbiologie würde ich als Teilgebiet der Biochemie & Genetik sehen. Es beschäftigt sich mit DNA und RNA und der Synthese von Proteinen. Wie wird aus unseren Genen ein funktionsfähiges Protein, oder eine Zelle? Woher weiß unser Körper welche Gene er gerade ablesen muss, wie werden Gene reguliert, welche Fehler können auftreten, welche Krankheiten entstehen dadurch? Wie ist das alles bei Viren und Bakterien? Wie kann man in den Prozess eingreifen, wie kann man Gene verändern, wie in Bakterien einschleusen? Wie kann man das nutzen? Die Gentechnik ist sehr nah.
Biotechnologie suggeriert den meisten Menschen etwas falsches. Wie der Name Biotechnologie schon sagt, geht es hauptsächlich um Technologie. Ingenieurswissenschaften, Maschinen, Verfahrenstechnik, Reaktoren für den Einsatz von hauptsächlich Mikroorganismen. Wie kann man Mikroorganismen, oder allgemein Organismen (auch tierische oder menschliche Zellen) nutzen um Stoffe daraus zu gewinnen? Sei es Bier, Lebensmittel oder Medikamente und Hormone. Die Biochemie, Molekularbiologie und Mikrobiologie kommen natürlich auch nicht zu kurz, aber der technologische ingenieurswissenschaftliche Teil macht auch einen großen Teil aus.
Studiengänge in der Richtung gibt es ENORM viele und verschiedene! Die Überschneidungen sind extrem hoch und Unterschiede äußerst schwer zu erkennen. Biochemie, Biowissenschaften, Biomedizin, Molekulare Medizin, Pharmazeutische Wissenschaften, Life Science, Bioinformatik, molekulare Biotechnologie, molecular Life Science, molekulare Biotechnologie, Biotechnologie, Pharmaceutical Science, medizinische Chemie, medizinische Biologie, Pharmazeutische Chemie. Und das war gerade nur ein paar die mir eingefallen sind!
Les die Modulhandbücher und Studienverlaufspläne der Studiengänge, wenn du wissen möchtest was wo gelernt wird.
Gruß Chillersun
Biologen haben es schon nicht ganz so einfach einen Beruf zu finden, das stimmt. Es ist jetzt keine Katastrophe, aber besonders zu Beginn nach dem Abschluss müssen viele Biologen einen Kompromiss eingehen. (Gehalt/lange Übergangszeit/Ort/Unternehmen/Branche)
Denkst du, es "lohnt" sich, (eine Art von) Biologie zu studieren? Ich bin sehr interessiert, aber manchmal bekomme ich durch Foren das Gefühl, 90% der Biologen sind arbeitslos oder arbeiten in einem komplett anderen Beruf für den Mindestlohn...
Es lohnt sich das zu studieren, wofür du dich interessierst. Die Aussicht auf Arbeit sollte eine untergeordnete Rolle spiele. Schau in den Artikel, es sind nur 4% der Biologen arbeitslos.
Stimmt, viele Biologen arbeiten später in einem anderen Feld. Sei es als Pharmareferent, Scientific Writer, Klinische Forschung, Qualitätsmanagement, Validierung und Qualifizierung von Anlagen etc.
Die ersten Jahre sind für Biologen schwierig, aber wenn du dich nach dem Studium in dem Bereich deiner Interesse aufgestellt hast, hast du einen Job und die Bezahlung ist recht gut. (Außer du landest bei fucking Eurofins)
4% arbeitslos, aber das schließt nicht aus, dass sie in einer Maßnahme des Arbeitsamtes sind :D
Und was für Probleme gibt es bei Eurofins? Eine schnelle Recherche hat ergeben, dass da so ziemlich alles mittelmäßig bis schlecht ist. Oder gibt es da Spezialfälle, die man kennen sollte?
Maßnahme des Arbeitsamtes ist doch nice, kriegste nen Six Sigma Black Belt für lau.
Probleme? Das Unternehmen bezahlt schlecht, Führungsqualität ist schlecht, keine Wertschätzung für Mitarbeiter, etc. Eurofins ist halt ein Dienstleister und ist eher darauf aus Ausgaben auf einem Minimum zu halten. Ich weiß nicht ob das ein lokales Problem ist, aber ich habe von Eurofins noch nie was gutes gehört.
Nein, ich kenne viele Biologen die sich gut in Pharma- oder Chemieunternehmen aufgestellt haben und gut verdienen und Spaß bei der Arbeit haben.
Wie gesagt, es ist keine Katastrophe Biologe zu sein.
Kommt etwas sehr spät, aber eine Frage: Wie sieht es mit den Jobaussichten aus? Ich lese immer wieder dass es für Biologen eher schlecht aussieht. Mich interessiert auch vor allem Genetik.