Was ist der unterschied zwischen Assimilation, Integration, Segregation oder Exklusion?

2 Antworten

Du könntest es ja googeln.

Nach meiner Definition ist Assimilation die völlige Unsichbarmachung in einer Masse. Das heißt, Zugewanderte passen sich bis zur Unkenntlichkeit an.

Integration ist der (fast) problemlose Einbau in die Gesellschaft. Das heißt, dass die Herkunft eines Zugewanderten erkennbar ist und auch nicht retuschiert wird. Die Zugewanderten halten sich an alle gesellschaftlichen Regeln. Also ein Bayer in Hamburg ist erkennbar an Sprache und Lederhose, hält sich aber an die hanseatischen Gepflogenheiten.

Segregation ist die Abtrennung von Bevölkerungsteilen auf Grund ihrer sozialen Lage oder Herkunft oder anderen Kriterien. Diese Abtrennung wird pauschal vorgenommen ohne Rücksicht auf individuelle Eigenschaften.

Das passiert hier z.B. mit Menschen mit einem Minderheitsglauben.

Exklusion ist die Folge von Segregation, nämlich der Ausschluss. Das kann bis zur Deportation gehen. Ebenfalls ohne individuelle Betrachtung.

Rakey269  25.08.2021, 19:50

Du hast ein falsches Verständnis von Assimilation und Integration. Der Bayer in deinem Beispiel ist assimiliert.

Assimilation ist die nächsthöhere Stufe von Integration. Es verhält sich also analog zu Segregation und Exklusion.

Außerdem hängt die Erfolgschance von Integration von der Kultur des Zugewanderten ab, d.h ein Hamburger hat es leichter sich zu integrieren als ein Afrikaner.
Problemlos ist indes die Integration nicht.

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Kleidchen2  25.08.2021, 20:05
@Rakey269

Ich hab jetzt doch gegoogelt und zitiere aus Wikipedia:

Assimilation bezeichnet in der Soziologie das Angleichen einer gesellschaftlichen Gruppe an eine andere unter Aufgabe eigener Kulturgüter und ist demnach eine Form der Akkulturation und ein Prozess des Kulturwandels. [1]
[...]
Üblicherweise wird mit der Assimilation von Einwanderern die Annahme der Sprache (b ei gleichzeitiger Aufgabe ihrer eigenen) und der Gewohnheiten und Bräuche ihres Aufnahmelandes verbunden.

(Hervorhebungen von mir)

Assimilatio kann man auch nicht als nächsthöher bezeichnen, es ist weitgehender.

Dein letzter Absatz ist unsinnig. Der Erfolg einer Intergration hängt von Gast- und Gastgeber ab und dem Willen zur Integration auf beiden Seiten. Nicht von der Kultur.

Ich kenne übrigesn viele Afrikaner, die in unsere Gesellschaft besser integriert sind als manche Grundsätzlich-Dagegensein-Demonstranten.

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Rakey269  25.08.2021, 20:51
@Kleidchen2
AssimilatioN kann man auch nicht als nächsthöher bezeichnen, es ist weitgehender.

Eine zugewanderte Familie bspw aus der Türkei ist spätestens nach 7 Generationen assimiliert. Die Bräuche und Traditionen bauen ab mit fortlaufender Generation.

Üblicherweise wird mit der Assimilation von Einwanderern die Annahme der Sprache (b ei gleichzeitiger Aufgabe ihrer eigenen) und der Gewohnheiten und Bräuche ihres Aufnahmelandes verbunden.

Nur weil man seine Gepflogenheiten und Bräuche aufgibt, ist man nicht "unkenntlich".
Nehmen wir mal Cem Özdemir als Beispiel:
Cem Özdemir ist ein exemplarisches Beispiel einer Assimilation. Er ist Schwabe durch und durch. Er ist "deutscher" als so mancher Deutscher.
Ist er deshalb kein Türkischstämmiger mehr? Natürlich ist er das. Er pflegt Beziehungen zu Leuten aus seinem altem Kulturkreis. Ob er deren Bräuche noch anwendet oder nicht spielt keine Rolle. Er hat ergo seine Kultur nicht vergessen, darum geht es.

Der Erfolg einer Intergration hängt von Gast- und Gastgeber ab und dem Willen zur Integration auf beiden Seiten. Nicht von der Kultur.

Die Kultur spielt eine entscheidene Rolle bei der Integrationskraft. Ist der Gast ferner von der Kultur, muss man mehr Integrationskraft aufwenden, um diesen zu integrieren. Der Mensch ist nicht gleich. Ein Hamburger bekommt bestimmte "hamburgische" Werte vermittelt von klein aus. Ein Afrikaner muss diese noch lernen und wir wissen alle, wie schwer es für Menschen fällt, sich neu zu strukturieren.

Der Gastgeber kann nur bedingt entgegenkommen. Der Wille kommt vom Zugewanderten, um dem Gastgeber keine große Last zu sein.

Folgendes Beispiel, sagen wir mal, du bist Vater/Mutter und nimmst ein Straßenkind auf, welches hinduistisch ist und es nur so kennt und der deutschen Sprache nicht mächtig ist. Du hast deinen natürlichen Alltag. Natürlich wirst du jetzt keine hinduistischen Gebräuche/Sprache lernen, um ihm es recht zu machen. Du wirst ihn an dein Haushalt anpassen müssen. D.h im Klartext: Die Minderheit wird der Mehrheit angepasst.

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Kleidchen2  26.08.2021, 02:27
@Rakey269

Zum Thema Assimilation werden wir hier wohl keine weiteren Erkenntnisse herausdiskutieren.

Zum Thema Integration gibt es wirklich unterschiedliche Positionen. Du hebst sehr auf die Kulturunterschiede ab. Das ist sicherlich ein Faktor, den ich aber nicht überbewerte. Ein Freund von mir kommt aus den Tschad aus einer völlig anderen Kultur. Nach 6 Monaten sprach er perfekt Deutsch und ist jetzt Professor in einer Uni in Deutschland. Solche Menschen gibt es häufig. Da spielte der Wille eine Rolle und das Gefühl, dass es eine Unterstützung gibt statt Ressentiment.

Ich halte das für ausschlaggebend, denn wer engagiert sich für ein Land, in dem er oder sie nicht willkommen ist?

Anders als in deinem Beispiel des hinduistischen Kindes erwartet doch auch niemand, dass die Gasteltern den Glauben oder die Sprache des Kindes annehmen. Aber es ist doch integrationsfördernd, wenn sie ihn respektieren. Und vielleicht ein paar Gebräuche lernen.

Ich habe jedenfalls gerne von anderer Länder Sitten gelernt und damit auch davon profitiert.

Integration ist doch kein Machtspiel, es ist ein Zusammenspiel.

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Rakey269  26.08.2021, 16:09
@Kleidchen2

Man sollte niemals statistische Erkenntnisse auf ein Individuum schließen.
Es gibt diese Ausnahmen, selbstverständlich! Ist aber eine Minderheit.
Beispiele aus dem Umfeld zu nehmen ist auch nicht hinreichend um einen Punkt zu machen.

Ich halte das für ausschlaggebend, denn wer engagiert sich für ein Land, in dem er oder sie nicht willkommen ist?

Was heißt "willkommen"? Nicht jeder ist pauschal und bedingungslos willkommen.
Deswegen benötigt es eine stark gesteuerte Zuwanderungspolitik. Denn tatsächlich ist nicht jeder willkommen. Wir sind auf dem Gebiet sehr großzügig und stellen zu wenig Erwartungen an derer, die zu uns kommen.
Und das ist beispielsweise etwas, was ich an einer "Willkommenskultur" fatal finde.

Anders als in deinem Beispiel des hinduistischen Kindes erwartet doch auch niemand, dass die Gasteltern den Glauben oder die Sprache des Kindes annehmen.

Doch, in DE wird beispielsweise Türkischunterricht gefordert um ein "Signal für Familien mit Migrationshintergrund" zu senden. Was schlicht und ergreifend die falschen Signale sind, denn der Staat möchte eigentlich so früh in bildungs- und kulturfremde Haushalte eingreifen, um so die Bildungs- und Chancengleichheitsfrage zu klären.
Immense Zeit/Kraft geht also verloren, die man beispielweise in Bildungs -oder Sprachrelevantes hätte eher stecken können, welches der Integration viel verhelfen würde.

Aber es ist doch integrationsfördernd, wenn sie ihn respektieren. Und vielleicht ein paar Gebräuche lernen.

Es ist auch nicht erziehungsfördernd, wenn du einem Kind, was sich falsch benimmt entgegen kommst. Wenn du in so einem Fall als Gesellschaft, pauschal jedem entgegenkommst, wird diese Einstellung DE ultimativ schaden. Es braucht Erwartungen.
Austausch zwischen Kulturen verläuft natürlich.
Automatisch, wenn du jemanden ranholst, der auf einem anderem Fleck geboren ist, selbst zwischen einem Hambuger und Münchener findet so etwas statt.
Integration ist ein Anpassungsspiel, welches durchaus mit gegenseitigem Repsekt erfolgen kann.

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Kleidchen2  26.08.2021, 18:55
@Rakey269

Was heißt "willkommen"? Nicht jeder ist pauschal und bedingungslos willkommen.

Deswegen benötigt es eine stark gesteuerte Zuwanderungspolitik. Denn tatsächlich ist nicht jeder willkommen. Wir sind auf dem Gebiet sehr großzügig und stellen zu wenig Erwartungen an derer, die zu uns kommen.

Damit zeigst du, dass du mein Argument nicht verstanden hast.

Doch, in DE wird beispielsweise Türkischunterricht gefordert um ein " Signal für Familien mit Migrationshintergrund" zu senden.

Das ist etws völlig anderes als in dem von dir erfundenen Beispiel. Und seit wann ist es eine Bildungslücke, Türkisch sprechen zu können?

Wenn du in so einem Fall als Gesellschaft, pauschal jedem entgegenkommst, wird diese Einstellung DE ultimativ schaden

Das zeigt nur eien sehr chauvinisische Haltung. Wie kommst du auf die Idee, unsere Kultur sei fehlerlos oder beispielhaft?

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Rakey269  26.08.2021, 22:45
@Kleidchen2
Damit zeigst du, dass du mein Argument nicht verstanden hast.

Wo habe ich es nicht verstanden? Gehen wir dem nach. Du wolltest darauf hinaus, dass man am besten keine Pauschalisierung macht, sondern dafür sorgen sollte, dass sie sich hier wohl fühlen, damit dieser sich engagiert.
Meine Antwort darauf war, dass das Engagement des Zugewanderten nicht die Aufgabe von uns Gastgebern ist bzw übersprang ich diesen Gedankengang und ging direkt zum nächsten Schritt.

Das ist etws völlig anderes als in dem von dir erfundenen Beispiel. Und seit wann ist es eine Bildungslücke, Türkisch sprechen zu können?

Es bringt dir nichts. Vorallem bei der Integration. Wo jede Kraft und Aufwand dieser dienen sollte.
Und in wiefern hat das nichts mit dem Beispiel zu tun? Ich glaube, du hast es nicht verstanden.
Die Familie hat nicht sonderlich viel davon, die Sprache des Kindes zu lernen. was aber hierzulande gemacht wird(Familie = Regierung) .
Man hilft dem Kind, indem man es schleunigst anpasst und hilft das dieses das Hausrecht respektiert.

Das zeigt nur eien sehr chauvinisische Haltung. Wie kommst du auf die Idee, unsere Kultur sei fehlerlos oder beispielhaft?

Wo hab ich das gesagt? ..
Es ging mir nicht um unsere Kultur. Es geht mir prinzipiell um den sogenannten "melting pot", das Aufeinanderprallen verschiedener Kulturen ohne wirklichen Konsens und auf die Art, wie man aufeinander eingeht und dadurch mögliche Fehlverhalten durchgehen lässt.

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Kleidchen2  27.08.2021, 02:29
@Rakey269

Du hast offenbar Probleme damit, jemandem als Gast oder Hilfesuchendem offen und hilfreichczu begegnen. Du erwartest von Hilfesuchenden eine Art Vorleistung. Machst du das auch bei jemandem, der verletzt auf der Straße liegt?

Nein, die Familie muss nicht türkisch lernen. Aber sie kann es. Bei Schüleraustauschprogrammen möchte man doch auch die Sprache des Gastes kennenlernen. Was ist denn so schwer daran, aufeinander zuzugehen?

Du vermittelst eine furchtbare verknöcherte Haltung und erwartest eine Art Unterwerfung. Kein Zeichen von Gastfreundschaft und keine gute Grundlage für Freundschaft.

Wer legt eigentlich fest, worin Fehlverhalten besteht? Im Gesetz steht das. Aber wo steht im Gesetz, dass Zugereiste mit Steinwürfen empfangen werden?

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Rakey269  27.08.2021, 03:07
@Kleidchen2

Darum ging es nicht. Es ging um den Prozess nach der Hilfeleistung. Man half dieser Person, aber sie hat sich an gewisse Regeln zu halten.
Wer bestimmt Fehlverhalten? Naja, unsere bereits gesellschaftlichen Normen. Eine Richtlinie an Normen, wo es natürlich Abweichungen aller Art gibt. Ganz klar.

Du legst ein furchtbares schwarz-weiß Denken dar.

Entweder es ist eine herzliche Aufnahme oder ein Unterwerfen. Entweder dieser Jemand verliert sich komplett in der neuen Kultur oder er behält sie.. Bitte was?

Du als Herr deines eigenen Hauses magst sehr locker mit Regelungen sein, wenn es Nahstehende sind. Was aber, wenns Fremde sind? Wenn du denen beispielweise aufforderst bitte Hausschuhe zu tragen, weil du z.B Teppichböden im Hause hast. Ist das eine schlechte Basis für eine Freundschaft? Nein, du stellst bloß Bedingungen auf.

Genauso müssen Bedingungen an das eigene Volk gestellt werden, wie das mit den Steinwürfen. Aber es bedarft auch dieses Problem an der Wurzel anzupacken und sich zu fragen, warum überhaupt solch eine Xenophobie/Feindseligkeit herrscht.

Beides ist dringend erforderlich.

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Kleidchen2  27.08.2021, 09:32
@Rakey269

Um bei den Hausschuhen zu bleiben: natürlich sollen die Hausregeln bleiben. Nur sollte man flexibel genug sein, den Gästen ggf. auch barfußgehen zu erlauben, wenn sie keine Hausschuhe haben.

Ja, die Xenophobie und deren Ursachen. Die sind sicherlich vielfältig. Aber egal warum jemand diese Feindseligkeit pflegt, es ist verkehrt die anzufeuern. Und genau das tut man, wenn man Feindbilder schafft. Und das Wir betont und gegen ein Sie setzt. Z.B. wenn man vom Aufeinanderprallen verschiedener Kulturen redet. Wenn man das Trennende sucht und das Gemeinsame nicht sieht.

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Rakey269  27.08.2021, 13:34
@Kleidchen2

Es ist nicht nur das Sie gegen Uns. Es bedarft einer Art "Reißverschlusssystem". Wo Menschen beider Kulturen aufeinander zugehen können und sich einander gewöhnen können.
Das Vertrauen des Hausbesitzers ist schnell verspielt, verständlicherweise.
Deshalb dürfen die verschiedenen Kulturen nicht "aufeinander los geschickt werden". Das erzeugt zivilisatorische Spannungen. Das ist mit Aufprall verschiedener Kulturen gemeint.
Mal ein extremes Beispiel: Ein Zugewanderter aus Nah Ost, sieht ein homoesexuelles Pärchen rummachen, wird aggresiv und schlägt womöglich zu und Andere schreiten ein und sehen dieses Verhalten. Sowas bleibt in den Köpfen hängen.
Hier erfolgt ein unregulierter Aufprall verschiedener Zivilisationen, was letztlich Schaden für das Land aber auch der Beziehung zwischen Gastgeber und Gast bedeutet.

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Kleidchen2  27.08.2021, 16:26
@Rakey269

Wa machst du eigentlich, wenn der Homophobe ein Urdeutscher ist?

Ansonsten ist das Reißverschlußprinzip ja besser als das vorher geforderte Abwehrprinzip.

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Rakey269  27.08.2021, 19:05
@Kleidchen2
Wa machst du eigentlich, wenn der Homophobe ein Urdeutscher ist?

Ein urdeutscher Homophob springt aber keine Paare an, die Händchen halten und selbst wenn, ist das ein Verirrter. Es hat zumindest keinen gesellschaftlichen/kulturellen Hintergrund.
Worauf willst du hinaus?

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Rakey269  27.08.2021, 19:37
@Kleidchen2

Wo genau? Würde ich gerne mal hören. Ich differenziere und relativere das Problem zumindest nicht, so wie du das mit dem Beispiel des Urdeutschen tatst.

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Kleidchen2  27.08.2021, 19:43
@Rakey269

Du schreibst bestimmte Handlungen/Verbrechen den Migranten zu. Warum machst du ein Beispiel, dass Ressentiments schürt? Selbstverständlich begehen Menschen Verbrechen. Und as quer durch die Gesellschaft. Da muss man keine Vorurteile verbreiten und dei als Problembeschreibung verkaufen.

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Rakey269  27.08.2021, 21:14
@Kleidchen2

Das Beispiel war extrem, ja. Dennoch ist das kein Ressentiment. Es ist Tatsache. Homosexualität ist stark abgelehnt beispielsweise im Islam.

Selbstverständlich begehen Menschen Verbrechen. Und as quer durch die Gesellschaft. Da muss man keine Vorurteile verbreiten und dei als Problembeschreibung verkaufen.

Diese Gleichstellung deinerseits ist Relativierung pur.
Der Mensch, je nach dem in welcher Umgebung er groß wird, handelt und denkt anders. Alle Probleme haben eine Ursache. Genau jedes einzelne muss man angehen. Das eine Problem mit einem anderen kleinerem auszuspielen, ist nicht schlau. Und wenn ein Problem nunmal größtenteils kultureller Natur ist, muss man das offen ansprechen ohne jegliche Emotionen oder Überheblichkeit.

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Kleidchen2  27.08.2021, 21:26
@Rakey269

Eben, ohne Überheblichkeit.

Dann schauen wir doch mal auf unsere Kultur. Der macht es offenbar nichts aus, Menschen im Mittelmeer ertrinken zu lassen oder in Afghanistan zurückzulassen, obwohl sie dort sehr gefährdet sind.

Es machte unserer Kultur noch vor nicht zu langer Zeit nichts aus, Millionen Menschen zu ermorden weil sie anderen Glaubens waren. Oder heute ihre Gräber zu schänden.

Es war bis vor Kurzem unserer Kultur zugehörig, Schwule in den Knast zu stecken.

Und was hörst du von Vergewaltigungsopfern? Denen, die mit einem gewalttätigen Mann zusammen leben müssen?

Wir stecken Tiere in Eisenkäfige ihr Leben lang und mästen sie bis sie nicht mehr laufen können um sie dann aufzuessen. Kultur?

Nein, wir sind nicht so erhaben, wir haben selber Dreck am stecken. Und zwar nicht zu knapp.

Selbstverständlich soll das Eine nicht das Andere entschuldigen. Aber mir geht die Selbstgerechtigkeit auf de Keks, mit der hier plötzlich alle zu Frauenrechtlern werden. Solange es um Kopftücher geht. Die gleichen Menschen stimmen aber im Bundestag gegen den Straftatbestand der Vergewaltigung in der Ehe.

Geren können wir über die Diffamierung von Homosexuellen diskutieren. Oder über Separation von Volksgruppen. Aber dann auch bitte nach objektiven Kriterien.

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Rakey269  27.08.2021, 23:21
@Kleidchen2

Definieren wir Überheblichkeit nochmal genauer:
Kulturen sind verschieden fortschrittlich. Einige mehr, einige weniger zivilisiert. In dem Sinne ist unsere Kultur natürlich fortschrittlicher und somit auch besser. Wir sind also zivilisierter, dürfen darüber aber nicht allzu arrogant auftreten, sondern sollten nachsichtig und aufklärerisch sein und uns auf keinen Fall für den Nabel der Welt halten.
Egal, wie kurz oder wie lang es her ist, unsere eigenes Miteinander zu hinterfragen, wir sind im hier und jetzt, deswegen tragen all die Vergangenheitsbeispiele wenig zur Diskussion bei.

Und was hörst du von Vergewaltigungsopfern? Denen, die mit einem gewalttätigen Mann zusammen leben müssen?

Viel tatsächlich. Die ganze Thematik rund um die Frauengefängnisse und wie viele da gemordet haben, weil sie keine Hilfe bekamen und nicht gehört wurden. Dazu gab es in den Jahren mehrere Berichte.
Passieren Missstände, folgt eine Reaktion und ein Bewusstsein dafür wird geschaffen. Unsere Kultur.

Wir stecken Tiere in Eisenkäfige ihr Leben lang und mästen sie bis sie nicht mehr laufen können um sie dann aufzuessen. Kultur?

Das sind auch alles Themen, die man ansprechen kann, aber sie sind fehl am Platz. Das ist "nitpicking" auf hohem Niveau. Andere Kulturen haben andere Probleme, ernsthafte Probleme.

Mit Kultur ist unsere freiheitlich-demokratische Grundordnung gemeint. Unser ständiger Wissensaustausch. Das ständige Wachsen. Meinungsvielfalt. Das Miteinander. Keiner muss hungern usw. Das sind Dinge, die keinesweges selbstverständlich sind!

Der macht es offenbar nichts aus, Menschen im Mittelmeer ertrinken zu lassen oder in Afghanistan zurückzulassen, obwohl sie dort sehr gefährdet sind.

Wir sind keine Weltpolizei oder Jesus, der die Welt vor Unheil rettet und das nichts versucht wird, ist eine Unterstellung. Es ist manchmal schlicht wenig Handlungsspielraum da.

Die gleichen Menschen stimmen aber im Bundestag gegen den Straftatbestand der Vergewaltigung in der Ehe.

Das ist Polemik. Erstens, es sind nicht die gleichen Leute. Zweitens, da ist noch eine geraume Zeit zwischen von der Abstimmung, bis heute.
Darüber hinaus, sind natürlich alle Frauenrechtler, weil wir anderen Leute nicht vorschreiben, was sie anzuziehen haben, mal sehr plump gesagt.

Wo waren die Kriterien nicht objektiv??

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Kleidchen2  28.08.2021, 02:05
@Rakey269

Ob fortschrittlich immer besser ist, kann man bezweifeln. Auf dem Weg in den Abgrund ist Fortschritt von Nachteil.

Und ob unsere Gesellschaft wirklich besser ist als eine Stammesgesellschaft in Neuguinea kann man mal diskutieren.

Aber wenn wir Fortschritt zum Maßstab machen, müssen wir auch die Vergangenheit sehen. Sonst gäbe es keinen Fortschritt. Nicht nur aus diesem Grund ist die Betrachtung der Vergangenheit wichtig.

So gründet der Vorwirf, der dem Westen gemacht wird, immer in der Vergangenheit. Und das kann man nur entkräften, wenn man besser handelt. Und z B. die großartige vergangene Kultur von jetzt eher als drittklassigen behandelten Regionen mit Respekt ansieht.

Ich wusste garnichts von Frauengefängnissen in Deutschland, in denen so viel gemordet wird.

Was die Mißsnde angeht, die gehört werden: frag mal nach den Mißbrauchsopfern unserer kulturstiftebden katholischen Kirche oder der massenhaften Schredderung männlicher Küken viele Jahre, nachdem das verboten wurde.

Man kann natürlich unsere Kultur durch den Gewohnheitsfikter ansehen und ergriffen niederknien. Ich stelle mir immer vor, ich musste einem Marsmenschen unsere Welt erklären. Wenn man aus dem Blickwinkel unsere Kulturen betrachtet, sieht das überhaupt icht so toll aus.

Wir nehmen jedes Jahr Hunderttausende Tote hin weil wir unsere Umwelt vergiften. Usw. usw.

Der Handlungsspielraum ist viel größer. Wenn wir ein paar Monatr brauchen, um Visa zu erteilen oder Rettungsschiffe im Mittelmeer nicht anlanden lassen, ist das eine Bankrotterklärung unserer Menschlichkeit. Es,gibt nichts, für das ich mich so schäme wie das.

Nein, es sind die gleichen Leute. Seehofer und Co. Ich will mich nicht weiter über diese schamlose Doppelzüngigkeit auslassen.

Die Kriterien sind eben nicht objektiv. Denn dann würden wir überall die selben Maßstäbe anlegen. Das tun wir nicht. Es werden Kreuze in Klassenzimmer gehängt, unter denen keine Lehrerin mit Kopftuch unterrichten darf. Da werden Frauen schlechter bezahlt oder zu Hause zusammengeschlagen. Zumindedt ersteres wird vehement verteidigt. Aber wenn sie ein Kopftuch tragen wollen, wird von Unterdrückung geschriehen.

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Rakey269  28.08.2021, 14:38
@Kleidchen2

Verstehe nicht ganz, was die Einbeziehung der Vergangenheit bringen soll. Unsere jüngste Vergangenheit war grauenvoll, ja. Aber davor? Wir hatten Zivilisationen. Man schaue sich Preußen an. Ein Rechtsstaat.

Ich glaube, du vermutest, dass die Zivilisationen alle dieselbe Strecke vor sich haben und das andere Kulturen bloß einige Haltestellen zurückliegen und von daher unsere Vergangenheit mit heutigen Entwicklungsändern zu vergleichen ist. Aber das ist ein Irrtum. Jedes Land lebt aufgrund seiner Vergangenheit und ist verschieden abgebogen in der Vergangenheit und ist da, wo es nunmal ist.

Frag mal nach den Mißbrauchsopfern unserer kulturstiftebden katholischen Kirche oder der massenhaften Schredderung männlicher Küken viele Jahre, nachdem das verboten wurde.

Glücklicherweise steht die Kirche nicht für unsere Kultur. Ja, das Christliche hat enormen Einfluss auf den Ist-Zustand. Zur Kultur gehört aber hautpsächlich die abendländische Geistesgeschichte, die in der Aufklärung mündet.
Und wir wissen beide, dass die kath. Kirche sehr verpöhnt ist und das Thema jahrelang die Runde macht. Also, was soll das Beispiel?
Selbige gilt für Massenschreddung. Dinge werden hinterfragt. Dieser Prozess findet nicht mal ansatzweise in anderen Zivilisationen statt.

Der Marsmensch würde staunen, mit was für einer spitzfindingen Herangehensweise du an sowas rangehst.
Nochmal, das sind weltlich gesehen triviale Probleme. Andere ärmere Länder würden liebend gerne unseren Wohlstand und Fortschritt haben.
Ja, Wohlstand erbringt Opfer. Alles erbringt Opfer. Überraschung! Findet euch damit ab!
Selbst das Massenschlachten der Küken ist zwar grausam, diente aber der Untersicht und erlaubte ihnen, billigeres Fleisch zu kaufen. Das ist alles viel komplexer als du es hier darstellst.
Afghanistan und Flüchtlingskrise ebenfalls ein Disaster. Aber zu Einschränkungen im Handlungsspielraum zählen leider nunmal menschliche Fehler.

Die Kriterien sind eben nicht objektiv

Ich meinte hier die Diskussion hier.
Kruxifixe? Hat man Jahre nicht mehr davon gehört. Ist gar nicht Gesprächsthema mehr. Das es einige dieser Idioten gibt, will ich nicht bestreiten. Aber man darf doch gleichermaßen nicht jedem pauschal bezichtigen, dass dieser das Kruzifix fordert, wenn dieser ein Kopftuchverbot fordert. Das vergiftet jegliche Debatte und ist reine Polemik.

Da werden Frauen schlechter bezahlt oder zu Hause zusammengeschlagen

Die werden nicht mehr zusammengeschlagen und weniger bezahlt, weil sie Frauen sind! Hör mit diesen Pauschalisierungen auf. Das ist Populismus.

Zumindedt ersteres wird vehement verteidigt. Aber wenn sie ein Kopftuch tragen wollen, wird von Unterdrückung geschriehen.

Weil das zwei völlig unterschiedliche Sachverhalte sind!

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Kleidchen2  28.08.2021, 17:03
@Rakey269

Ich gehe da nicht weiter drauf ein. Die Positionen sind klar. Daher lass ich es jetzt ruhen.

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Paddy818  14.08.2023, 10:53

erst beschwert sie sich das man auch Googlen könnte, dann hat sie JEDE Menge Rechtschreibfehler, da wird selbst der 17 jährige aggressiv

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Kleidchen2  14.08.2023, 11:53
@Paddy818

Wenn meine Schreibfehler aggressiv machen, sollte man zum Arzt.

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Kleidchen2  14.08.2023, 11:58
@Paddy818

Ansonsten Danke für den Hinweis, ich habe korrigiert. Allerdings würde ich mir an deiner Stelle an die Nase fassen, denn deine Rechtschreibfehlerdichte ist deutlich höher als meine.

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Kein Latein gehabt?

Assimilation ist Anpassung, in der Soziologie ein Prozess bei dem zwei Gruppen miteinander verschmelzen. Es gibt zwei Konzepte, bei dem einen gleichen sich beide Gruppe aneinander an, bei dem anderen gibt es eine dominante Gruppe an die sich die Gruppe angleicht (z.B. bei den Borgs)

Integration ist Ergänzung, in der Soziologie ein Prozess bei dem eine Gruppe in eine andere Gruppe eingebunden wird ohne die ursprüngliche Gruppenidentität zu verlieren

Segregation ist Trennung, in der Soziologie ein Prozess bei dem Gruppen innerhalb einer Gesellschaft anhand bestimmter Eigenschaften voneinander getrennt werden (z.B. Sklaverei oder Apartheid).

Exklusion ist Ausgrenzung, in der Soziologie ein Prozess bei dem, naja, Gruppen aufgrund gewisser Eigenschaften von der Gesellschaft ausgegrenzt werden (z.B. Leprakranke).

Also, alles ziemlich genau das was die Wörter bedeuten...