Was ist der I-Effekt?

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Das ist der induktive Effekt in der Chemie.

Hier als Beispiel ein Ethanolmolekül:

Bild zum Beitrag

Hier gibt es eine Bindung zwischen einem schwarzen Kohlenstoffatom und dem roten Sauerstoff-Atom. Dabei handelt es sich um eine kovalente Einfachbindung. Das Kohlenstoffatom und das Sauerstoffatom steuern je ein Elektron zu dieser Bindung bei. Nun ist es so, dass Sauerstoff Elektronen stärker anzieht als Kohlenstoff es tut, da Sauerstoff elektronegativer ist. Der Abbildung sieht man es nicht unbedingt an, aber die Elektronen einer kovalenten Bindung sind keinesfalls starr, sondern sie können sich bis zu einem gewissen Grad bewegen. Da Sauerstoff Elektronen stärker anzuziehen vermag, werden die Elektronen zum Sauerstoff gezogen und vom Kohlenstoff weggezogen. Dabei bleibt die Bindung aber bestehen! Das hat nun aber zur Folge, dass die Ladungsdichte in der Bindung nicht mehr ausgeglichen ist, sondern am Sauerstoffatom höher und am Kohlenstoffatom niedriger ist. Folglich findet man eine positive Partialladung am Kohlenstoffatom und eine negative Partialladung am Sauerstoff vor.

Diesen Effekt bezeichnet man als -I-Effekt (sprich "minus I-Effekt"). Funktionelle Gruppen mit einem -I-Effekt (wie z.B. die OH-Gruppe von Ethanol) wirken elektronenziehend.

Umgekehrt gibt es auch einen +I-Effekt (sprich "plus I-Effekt"). Eine funktionelle Gruppe mit einem +I-Effekt wirkt elektronenschiebend.

Der I-Effekt beeinflusst wie sich Moleküle in Reaktionen verhalten. Hat man beispielsweise eine funktionelle Gruppe an einem Kohlenstoffatom, die sehr stark elektronenziehend ist, führt das zu einer partiellen positiven Polarisation des Kohlenstoffs und dieser wird nun im Rahmen einer chemischen Reaktion vermutlich eher von Nukleophilen angegriffen. D.h. Moleküle die z.B. eine negative Ladung aufweisen, wie etwa Chlorid-Ionen.

 - (Chemie, i-effekt)

Er steht für das laute Aufschreien als Reaktion auf das Erblicken von etwas abstoßendem.

In der Chemie bedeutet die Abkürzung "Induktiver Effekt"