Was ist der große Unterschied zwischen Schurke und Antiheld?

7 Antworten

Zum Thema "Antiheld" kann ich dieses Video empfehlen (ist auf Englisch, YouTube kann aber theoretisch die Untertitel übersetzen):

https://youtu.be/ZpABx1NOIX0

Dort geht es im Wesentlichen darum, dass Antihelden definiert sind als "Helden, denen es an heldenhaften Eigenschaften fehlt bzw. die unheldenhafte Eigenschaften haben".

Das ist aber letztlich eine recht schwammige Definition und man kann lange darüber diskutieren, wer nun wirklich als Antiheld zählt und wer nicht.

Die Idee ist aber wohl oft, dass Charaktere, die heldenhaft den Tag retten und dabei Tugend, Moral, etc. versprühen eben Helden sind. Charaktere, die weniger "perfekt" sind und eben z.B. zwar den Tag retten, aber auf moralisch fragwürdige Weise, oder die eher als zynisch, kriminell, selbstsüchtig, schwach o.Ä. wahrgenommen werden, Antihelden sind.

Beispiele wären vielleicht Charaktere Dr. House (rettet regelmäßig seine Patienten, ist dabei aber meist unfreundlich, arrogant und man muss sich fragen, ob es ihm wirklich um das Leben der Leute geht oder nur um den Spaß daran ein medizinisches Rätsel zu knacken) oder Dexter (Mörder, der aber nur andere Mörder tötet, die vom Rechtssystem nicht belangt werden können).

Häufig geht es da auch ein bisschen darum, was das gesellschaftliche Ideal eines Helden wären, und Antihelden weichen eben in irgendeiner Form von diesem Ideal ab.

Schurken hingegen sind meist einfach die Bösewichte in einer Geschichte, die für Probleme sorgen (wobei es auch da Nuancen geben kann). Die, mit denen es ein Held oder Antiheld in der Regel aufnehmen muss.

Superschurke ist dann eben einfach die Steigerung eines Schurken und taucht soweit ich weiß meist nur in Superhelden-Comics o.Ä. auf. Spiderman wird ja nicht als Held, sondern als Superheld bezeichnet, entsprechend ist das Gegenstück eben kein Schurke, sondern ein Superschurke. Wirklich einen Unterschied macht das aber nicht, es ist nur eben einfach die übliche Ausdrucksweise wenn es um Superhelden geht. Charaktere wie Lord Voldemort z.B. sind mitunter auch nicht weniger gefährlich oder böse als viele Superschurken, aber man bezeichnet ihn üblicherweise nur als "Schurken", weil er eben nicht aus einem Superhelden-Comic kommt.


notsalmaan0  12.05.2021, 16:11

Ich denke mal Voldemort lebt ja auch in einer Welt in der magisches überall normal ist, deswegen wird das nicht als Superkraft anerkannt, wenn der zaubert. (Kann mich auch täuschen Harry Potter habe ich nie gelesen noch gesehen)

Naja was aber auffällig ist: Superhelden leben oft oder ausschließlich dort wo klar ist, es gibt eine Norm, die keinerlei Superkräfte kennt bzw. auch nur aus Geschichten.

0
Farel  13.05.2021, 04:37
@notsalmaan0

Es stimmt schon, dass da bei vielen Superhelden der Fall ist.

Für mich scheint es aber eben eher eine Frage des Genres zu sein: Superhelden sind für mich eben in der Regel die typischen Leute in bunten Kostümen, die sie Menschheit vor Superschurken beschützen. Spider-Man, Batman, Superman, etc. (Von Marvel oder DC zu sein, hilft natürlich auch meistens als Superheld/-schurke klassifiziert zu werden)

Das "Super" sollte dabei wahrscheinlich ursprünglich schon ausdrücken, dass diese Charaktere durch ihre Kräfte oder ähnliches eben im Vergleich zu normalen Menschen herausstechen. In der Regel würde ich allerdings Charaktere, die eben nicht irgendwie mit dem oben beschriebenen Superhelden-Kontext zu tun haben, eben auch nicht als Superheld bezeichnen, auch wenn sie in Punkto Kräfte und Gesellschaftsordnung ähnlich wären. Andersherum würde ich eben auch dazu tendieren Charakter in typischen Superhelden/-schurke Comics als solche zu bezeichnen, auch wenn sie keine Superkräfte haben.

Batman und der Joker sind ja z.B. zwei klassischen Beispiele für Superhelden/-schurken, aber beide haben letztlich nicht wirklich Superkräfte.

Mythische Helden wie Herkules & Co. haben hingegen ja eigentlich Superkräfte, ich würde sie jetzt aber nicht als Superhelden, sondern einfach "Helden" bezeichnen.

Allgemein verbinde ich eben auch den Begriff "Superkräfte" fast nur mit typischen Superhelden-Geschichten. Wenn jetzt in einer realen Geschichte ein Magier aus längst vergessenen Tagen auftaucht, würde ich seine Magie eben nicht als "Superkraft" bezeichnen, sondern eher als Magie.

Ist wahrscheinlich auch nicht die beste Definition, aber so waren zumindest meistens meine Erfahrungen.

Du kannst mir ja vielleicht selbst nochmal sagen, ob du irgendein Beispiel hättest, das keine klassische Superhelden-Geschichte ala Superman ist, in dem Leute die Charaktere aber üblicherweise trotzdem als Superhelden bezeichnen :)

0

Hi ich persönlich sehe das so, ein Schurke durch durch meistens nur ein böses Ziel erreichen will.

Der Anitiheld ist fast meiner Meinung nach genauso. Aber eben nur fast. Er handelt im Interesse von jemandem anderem aber nur dann wenn es seinen persönlichen Interessen dienlich ist.

So sehe ich das aber ich weiß nicht ob es stimmt. Wenn nicht dann sorry.

Lg

Normalerweise:

  • Antihelden könnten potenzielle Kameraden des Superhelden sein die zu seinem Image als starken, guten Sonstwas beitragen (Vegeta - Son Goku, Sasuke - Naruto, oder weibl. Cassandra - Rapunzel). Einige habe ihre eigene Serie (Watchman, Batman, Spawn, Blacksad (Videospiel)...) können also auch Hauptprotagonisten sein, die in der Regel aber "das Böse" mit Mitteln bekämpfen, die als zu brutal, egoistisch, gemeingefährlich gelten. Antihelden haben häufig Defizite wie Alkohol- oder Nikotinsucht, Zynismus, Misstrauen gegenüber der Menschheit vllt. auch Misantrophie. Was sie als Antihelden auszeichnet ist das "Trotzdem-Schurken bekämpfen-auch-Wenn-Schurken-nicht-ganz- so-falsch-liegen"; Eh alles Scheiße ist, oder stark anzuweifeln, dass es besser wird, und alles immer beschissener werden kann.
  • Bösewichte / Schurken zeichnen sich meistens durch pure Selbstgefälligkeit aus und unnormale Eigenschaften. Vielleicht wirken sie zu feminin als Mann gar schwul und vllt. noch schwarz dazu (Scar aus König der Löwen) oder männerhassend, weiße-männerhassend (Ursula die Meerhexe in Ariel die Meerjungfrau, Sira aus König der Löwen). Sie klauen Staatsgüter oder missbrauchen heiratsfähige Frauen zum Eigenwohl und das ihrer Freunde oder sind darauf aus den Status Quo zu attackieren ("Die Weltherrschaft zu übernehmen"). Im Ganzen betrachtet sind Schurken meistens auch männlich, wirken aber oft fast kommunistisch (Thanos) was sie dissidentisch und wohl feminin wirken lässt. Sie sind offenbar eine Sammlung an Eigenschaften, die die Schöpferkultur einerseits von sich weisen will (Im sinne von die sind aber schlimmer, bei uns gibts so was nicht etc.) und andererseits als Gegendarstellung und Bestärkung des Status Quos brauch. Wo kein Hässlicher da kein Schöner so ungefähr.

'Superschurken' ist teilweise eine Lächerlichmachung oder bezieht sich einfach darauf, dass die Schurken ähnlich der Superhelden, Superkräfte haben. Von daher ist zu erwähnen, das Helden nicht immer Superkräfte haben. Superhelden aber schon - deswegen das "Super".

Als Buch würde ich von Klaus Theweleit die Neuaflage - Männerphantasien empfehlen. Das beschreibt im übertragenen Sinne die Herstellung vom Bösen und vom Guten und bezieht sich halt auf die gesamte Männerkultur, von der Wiege an. Comics sind ein Teil der Männerkultur, deswegen nicht davon herauszubetrachten.

Ich finde der Antihald hat keine schlechten Absichten, ist aber auch nicht ungefährlich. Meistens hat er eine Seite von sich die er nicht kontrollieren kann (z.B. Venom; Morbius; ...) oder er ist gegen Helden würde die Welt aber trotzdem beschützen.

Woher ich das weiß:Hobby

Ein Antiheld wäre zb Lobo oder Punischer den der punischer Tötet aber nur Drogendealer und deren bose ! Also kein Echter Held die Tötet nicht!

Aber ein Losser ist er auch nicht den er War ja als Soldat erfolgreich bis seine Familie abgeschlachtet worden ist!

Lobo ist Auch ein Kopfgeldjäger und der ist auch eher der Antiheld weil er vor nichts zurückschreckt um seine beute zu bekommen!