Was ist das Seltsamste am modernen Leben, das wir als normal akzeptieren?

9 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Hmm würde so spontan sagen, wie sexuell alles ist. Wie unwichtig Aufrichtigkeit und Liebe geworden ist, zeigt sich ja auch in den ganzen Dating Serien. Mittlerweile ist es ein Auszeichnungsmerkmal, mit wie vielen Leuten man geschlafen hat und auf die Frage, ob man schonmal betrogen hat, wird zu normal mit ja geantwortet.

Mittlerweile wird viel mehr darüber geredet, welche Bettgeschichten die anderen erleben, al wie es denn sonst so in der Beziehung läuft.

Finde das eine sehr interessante, aber traurige Entwicklung.

7veren 
Fragesteller
 19.05.2023, 22:21

Danke für deine Antwort

Finde ich auch sehr traurig

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Dass Leute in Sendungen von RTL als "Prominente" gelten, obwohl sie kaum einer kennt. Das ist schon lustig, dass heutzutage bei Let's Dance die Tanzlehrer und die Jury die bekanntesten Personen sind.

... die Erziehung vieler Eltern. Jedoch finde ich hier das Wort "seltsam" nicht richtig. Es gibt Eltern (viele!), die ihre Kinder mundtot und schüchtern erziehen. Die Kinder gehen zwar auf das Gymnasium, aber sie leben nicht ihre Persönlichkeit. Solche Eltern sind jedoch in der Gesellschaft sehr akzeptiert. Und ich verurteile das.

Renjiro  19.05.2023, 22:19

Jaaaa genau. Ich finde das hier schon sehr schlimm, zum Glück aber nicht so schlimm wie im ostasiatischen Bereich

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AriZona04  19.05.2023, 22:25
@Renjiro

Ja - gut: Asien war schon immer anders! Das wollen wir nicht als Maßstab nehmen. Aber Deutsche Eltern sind zuweilen eben auch schlimm.

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Dass wir von Geld, das wir eigentlich gar nicht haben, Dinge kaufen, die wir überhaupt nicht brauchen, um Menschen zu beeindrucken, die wir nicht mögen.

Dass wir geradezu Ehrfurcht vor Menschen mit einem höheren sozialen Status oder viel Vermögen haben - deren Fäkalien stinken aber genau so wie unsere.

Dass wir uns von Werbung einreden lassen, ihre Produkte würden Bedürfnisse befriedigen, die wir aber ohne die Werbung gar nicht hätten.

Wir werden genial kreativ darin, Feindbilder zu erschaffen, ohne dass Feinde zu sehen sind. Genauso großartig sind wir im Verdrängen echter Problemstellungen, die uns seitens der Politbühne übergestülpt werden. Fabelhaft sind viele, die meinen, sie müssten vorbildlich das Gedankenkonstrukt "Ellenbogengesellschaft" versinnbildlichen und es uns allen vorleben. Exquisit haben wir hingekriegt, Plastik- vom Biomüll zu trennen und unseren Kindern und Enkelkindern alle nur denkbaren Zukunftsängste einzuimpfen. Hier in NL ist das Kinder- & Jugend-Not-Telefon um fast 50 % mehr in Anspruch genommen worden, weil Kinder und Jugendliche mit ihrer Hilflosigkeit nicht mehr (alleine) wissen, an wen sie sich mit ihren Nöten und Ängsten wenden können oder sollen. Nahezu unübertroffen gut sind wir darin geworden, Weltuntergangsszenarien sehr phantasiebegabt an unsere Nachkommen weiterzugeben. Nobelpreiswürdig sind unsere Albträume und Horrorszenarien (Klimawandel, berufliche Perspektiven etc.), mit denen wir uns gegenseitig bedenkenlos aller Lebensfreude berauben, statt mutig, kreativ und hoffnungsvoll Lebens- und Liebenswertes in Gang zu setzen. Dieses Morbide, Depressive greift mehr und mehr um sich - und wir nehmen es einfach so als normal hin wie Gabel und Messer neben dem Teller. Ich habe Kinder und Enkelkinder und bin nicht gewillt, derlei verängstigende "Normalitäten" als gegeben zu akzeptieren. Dass Veränderungen auf uns alle zukommen, das steht außer Zweifel, aber alle unsere Vorfahren mussten sich auf Veränderungen einstellen - dann kriegen wir das garantiert auch hin.