Was ist das Opus Morandi für Judas Verrat von Jesus?

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Judas war nicht zum Verrat vorherbestimmt. Er ließ aber zu, dass der Teufel seinen Herzenszustand änderte:

“Inzwischen war das Abendessen im Gange, und der Teufel hatte es Judas Iskạriot, dem Sohn Sịmons, bereits ins Herz gegeben, Jesus zu verraten.“ (Joh. 13:2)

Als Jesus den Judas als Apostel auswählte, wusste er nicht, dass Judas ihn verraten würde. Sonst hätte er ihn nicht ausgewählt.

Jesus hatte eine ganze Nacht lang gebetet, bevor er die Apostel auswählte (Lukas 6:12-16). Wäre Judas von Gott bereits als Verräter vorherbestimmt worden, würde dies auf Widersprüche in Gottes Leitung hinweisen. Dann hätte Gott an dem Verrat eine Aktie und hätte sich schuldig gemacht.

Als Judas zum Apostel gewählt wurde, wies sein Herz anscheinend noch keine eindeutigen Anzeichen für die Einstellung eines Verräters auf. 

Jesus wusste gemäss der Prophezeiung aus Psalm 41:9 anfangs lediglich, dass ihn jemand verraten wird:

“Selbst der Mann, mit dem ich Frieden hatte, dem ich vertraute, der mein Brot aß, hat sich gegen mich gestellt.“

Wenn Jesus also „von Anfang an“ (Joh. 6:64) wusste, wer der Verräter sein wird, ist damit logischerweise der Zeitpunkt gemeint, von dem an Judas ein schlechtes Herz entwickelte.

666Phoenix  09.07.2020, 17:53
  • Wäre Judas von Gott bereits als Verräter vorherbestimmt worden, würde dies auf Widersprüche in Gottes Leitung hinweisen. Dann hätte Gott an dem Verrat eine Aktie und hätte sich schuldig gemacht.

Na klar aber auch! Das wäre für seine "Allmacht", seine "Allwissenheit", seine Planung das allergrößte Desaster gewesen!

Dann hätte eben ein anderer den Verrat begehen müssen. Auf alle Fälle wäre ohne diesen geplanten Verrat der Plan Gottes nicht aufgegangen. Er war also faktisch der "Verräter", da kannst du dich winden, wie du willst!

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OhNobody  10.07.2020, 07:24

Danke für das Sternchen ...

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Judas hat vom Messias wohl erwartet, dass er die Römer vertreiben und das Großreich Israel herstellen würde. Aber davon war Jesus weit entfernt. Es gibt die Überlegung, dass Judas deshalb den Verrat angezettelt hat, weil er mit der Gefangennahme Jesu auf den ersehnten Aufstand gewartet hat. Dieser Aufstand kam aber nicht, sondern Jesus hat sich wehrlos gefangennehmen lassen und die anderen sind geflohen. Judas hat seinen Fehler erkannt und ist daran irre geworden, sodass er sich schließlich erhängt hat.

Die Figur Judas ist eine, die in jeder Bewegung um eine charismatische Figur (und auch in anderen Gruppen) vorkommt. Judas steht für diejenigen, die dabei sind, ohne wirklich zu glauben, für die Verräter, die aus Kleingeistigkeit, Geldgier, Neid, Boshaftigkeit den charismatischen Führer sabotieren.

Dass Jesus ihn durchschaut, kann mit seiner Gottessohnschaft oder mit seinem ganz irdischen Scharfblick erklärt werden oder mit beidem.

Auch wenn Jesus bereits vorher wusste, dass Judas ihn verraten würde, entbindet das Judas nicht von seiner Verantwortung, sich frei für das Falsche entschieden zu haben.

Dass Gott die Zukunft kennt, entbindet uns Menschen nicht von der freien Wahl der Entscheidung. Das Leben ist nicht vorprogrammiert. Ich kann gleich Kaffee trinken oder Tee - es ist meine eigene, freie und persönliche Entscheidung...

666Phoenix  09.07.2020, 17:49

Hätte er sich für das "Richtige" entschieden -und der Wüstenprediger wäre evtl. nicht gekreuzigt worden, hätte er den Plan Gottes nicht eingehalten, wäre dann nicht im Suizid, sondern durch Gottes Bannstrahl gestorben - und du müsstest dir einen anderen "Märchenprinz" zum Anhimmeln suchen!

Insofern ist deine Aussage, die zum Schluss kommt, nur ein weiterer Lacher!

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Meiner Meinung nach war Jesus extrem guter Menschenkenner. Das können wir auch werden, wenn wir uns zu Menschenfreunden entwickeln. Liebe zu den Menschen ist meist eine Einbahnstrasse. Aber auf dieser Ebene lernt man die Menschen kennen, indem man sie liebt.

Jesus hatte wohl Judas als Wankelmütigen erfahren, der vielleicht von materiellen Dingen beinflussbar war. Vielleicht eitel oder ein Möchtegern. Jedenfalls ist ein deutliches Merkmal potentieller Verräter die fehlende persönliche Integrität. Wir erkennen alle solche Menschen; oft am Arbeitsplatz, aber auch anderswo.
Und frühe oder später werden sie einem in den Rücken fallen, wenn man lange genung in deren Sphäre bleibt.

Das hat Jesus wohl erkannt, dass Judas bestechlich sein könnte und dass er zugreifen würden, wenn die Summe stimmte.

Da Jesus auf der römischen Fahndungsliste stand - wusste er vielleicht, hat vielleicht einen Steckbrief gesehen - hat er 1 + 1 zusammengezählt und sich gedacht, dass Judas ihn wohl für die ausgelobten 30 mikrigen Silberlinge den Römern verraten könnte.

Das funktioniert doch heute noch in der Fahndung. Man lobt eine Belohnung aus in der Hoffnung, den Judas in der anvisierten Gruppe zu finden. Oder der Chef schürt eine interne Intrige, um Leute loszuwerden und sie wegbefördern zu können. Alles ganz beliebte Strategien.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung