Was ist das Besondere an "Faust"?
Ich dachte, ich könnte mich mal an die große deutsche Literatur heranwagen. Habe ein bisschen was von Faust. Also abgesehen davon, dass es so schwer zu verstehen ist (oder?), hab ich gesehen, dass in dem Buch alles gereimt wird.
Aber wieso? Soll das irgendeine Art besonderer Stil sein? Ich meine, die Leute haben zu Goethes Zeit nicht in Reimen gesprochen, oder?
Lohnt es sich, das Buch zu lesen, auch wenn man nicht so viel versteht? Oder gibt es interessante Alternativen?
4 Antworten
Die Reime und das Metrum gehören zur Kunstform, die Goethe gewählt hat. Im Alltag hat auch damals niemand in Reimen gesprochen, aber im Drama ging es damals nicht darum, die Alltagssprache abzubilden, sondern etwas 'Besseres/Kunstvolleres' daraus zu machen.
Wenn du zwar den Faust lesen willst, aber nichts mit dem endlosen Philosophiegelaber anfangen kannst, dann würd ich dir den "Urfaust" empfehlen, der auf die Gretchentragödie konzentriert ist. Wenn du aber gerade an philosophischen Überlegungen interessiert bist, dann lies den "Faust I".
Im besten Fall reimen sich Rap´s auch. Das beudetet aber nicht, dass wir heute alle in Reimen sprechen. Faust ist auch nur ein Kunststück, so wie es Rap´s sind. Das kannst du doch nicht auf den Alltag übertragen.
An Faust ist interessant, dass er von Göthe ist, was perse schon mal hochgehalten wird, egal was er geschrieben hätte, und ganz nüchtern betrachtet, dass man so viel in jegliches Wort dieses Stückes hinein interpretieren kann.
Ja, wir hatten das damals auch in der Schule und ja, ich bin der Meinung, dass das Stück völlig überbewertet ist. Das kann aber daran liegen, dass ich es in der Schule hatte und es mich sehr stark genervt hat. ^^
Ich war in der Schule echt kein Fan von den Lektüren. Aber Seit wir Faust gelesen haben war ich richtig dabei. Sandmann, Die Marquise und Co. Waren danach richtig interessant!
Wir haben richtig viel analysiert und es hat total Spaß gemacht in die Psyche eines Menschen zu schauen, der so in einer anderen Welt lebt wie Faust. Vor allem dann die Gretchen Tragödie war richtig gut.
Wenn man wirklich interesse hat, lässt sich Faust auch gut lesen. Man muss definitiv etwas mit den verschiedenen Abschnitten verbringen um sie auch wirklich zu verstehen aber das geht absolut klar.
Sie es als eine Art Therapiefall an, den du behandelst, ein Mann mit einem tiefen Kindheitstrauma, der Realität und Fantasy nicht mehr trennen kann. Der Nafangsdialog zwischen Gott und Mephisto ist auch richtig gut und wenn man den Faust fertig hat total aufschlussreich
Würde allei deshalb nochmal gern in die Schule. Ab dem Punkt war deutsch mein Lieblingsfach.
Nochmal kurz: ich war bei weitem keine Paradeschülerin also spreche ich hier wirklich aus der Sicht eine 0815 Deutschschülerin 😂 vlt war es auch die Lehrerin, die hat echt tolle Arbeit geleistet
Ob man Faust oder die Bibel liest, es verbessert im Verhältniss zum Zeitaufwand dein Verstehen der Welt genau so viel wie Harry Potter oder Fix und Foxy.
Es gibt unendlich viele Fachliteratur die dir bei weit geringerem Zeitaufwand mehr Nutzen für dein Leben bietet.
Aber an derartige Bücher wagt sich unser Kulturbetrieb halt nicht.
Es wundert nicht, das andere Länder, die sich nicht um den Faust kümmern deutlich weiter sind.
nein, ich meinte einfach so lesen, wie man halt ein Buch von Charlotte Link oder so liest.