was ist am Neoliberalismus nicht so toll?

Das Ergebnis basiert auf 3 Abstimmungen

nicht so toll sind folgende Tatsachen 67%
doch alles gut 33%

5 Antworten

nicht so toll sind folgende Tatsachen

Die Grundhaltung "der Markt regelt das", die fehlende Bereitschaft anzuerkennen, dass es Marktversagen sehr häufig gibt.

Der Neoliberalismus bezieht sich laut eigener Aussage auf Adam Smith.

Befasst man sich mit dessen Werk "Wealth of Nations", so wird klar, dass Adam Smith, anders als heutige neoliberale Parteien, staatliches Eingreifen in die Wirtshaft durchaus als regelmäßig nötig erachtet.

Überschrift, der Markt regelt alles.
Untertitel, wenn jeder an sich selber denkt, ist am Ende an jeden gedacht.

Da platzt Corona herein und legt offen, dass die Wirtschaft nicht nur an Krücken läuft, sondern am Fliegenfänger hängt.

Plötzlich fließen hunderte Milliarden € zur Rettung der Wirtschaft.
Milliarden die zuvor als "nicht vorhanden, gar unmöglich" erklärt wurden.
Plötzlich regelt der Markt nicht mehr alles, sondern gar nichts.

Mit dem Untertitel ist es auch nicht weiter her, ohne den Ruf nach dem Staat geht plötzlich nichts mehr.

Und die marktgläubige Politik entdeckt plötzlich ihr "Herz für die Pflegekräfte".
Freilich ein Desaster das sie selbst zuvor eingerichtet hat.
Was hören wir von Herrn Spahn (CDU), der zuvor sagte: "Hartz IV ist keine Armut, sondern das was die Gesellschaft für das Existenzminimum zur Verfügung stellt"?
Außer nichts.

Eben noch laufen Neoliberalisten stolz geschwellter Brust umher, nun ist Angst und Panik allgemein.
Angst vor HartzIV, der Existenzsicherung für alle.

Fassen wir zusammen, neoliberal ist asozial.
Was zu beweisen war und mit Corona bewiesen ist.

P.s. die viel gelobten Schutzmasken kosteten vor der Krise 0,45€/Stück.

Was hören wir, Trigema bietet nicht medizinische Schutzmasken für 12€/Stück an.
Das ist an "Bescheidenheit" kaum noch zu überbieten, oder.
Eterna bietet diese Masken für 3,90€/Stück an.

mike1074  19.04.2020, 03:14

Hätten nur mehrere so einen Durchblick.

2
Knopperz  19.04.2020, 03:16

Tja, du hast das ziemlich gut zusammengefasst.

2
Knopperz  19.04.2020, 03:19

Gut fand ich auch neulich ein Zitat von Spahn zu Cannabis.

"Jesus hat schliesslich Wasser in Wein verwandelt, und nicht trockenes Gras in schwarzen Afghanen".

Fast so gut wie Mortlers "Drogen sind verboten, weil sie Illegal sind".

Ich frag mich ersthaft wer diese Menschen wählt?
Das was die raushauen ist an Arroganz und Ignoranz kaum zu überbieten.

2
soisses  19.04.2020, 03:26
@Knopperz

"Nur die dümmsten Kälber wählen ihren Schlächter selber" Edmund Stoiber (CSU).

Ähm das war noch vor Merkel (CDU), Im Wahlkampf gegen Schröder (SPD).
Damals bewahrheitete sich, "eben beteset Du noch, 'Herr mach, dass es nicht noch schlimmer kommt' und siehe da es kam noch schlimmer".

0
thetee99  19.04.2020, 03:33
Fassen wir zusammen, neoliberal ist asozial.

Blödsinn.

Nach Adam Smith Wertetheorie:

Es ist zudem nicht mehr als recht und billig, wenn diejenigen, die alle ernähren, kleiden und mit Wohnung versorgen, soviel vom Ertrag der eigenen Arbeit bekommen sollen, daß sie sich selbstrichtig ernähren, ordentlich kleiden und anständig wohnen können.
Der Wohlstand der Nationen, 1776

Das war lange vor Karl Marx und bei weitem klüger und weniger destruktiv! Adam Smith hat für Chancengleichheit plädiert, bspw. durch Bildung - gerne verglichen mit einem Wettrennen, bei dem zwar jeder so schnell rennen darf wie er es kann, aber niemand absichtlich behindert werden darf (staatlich reguliert).

Das ist fern ab von "asozial".

Das Unternehmen die Reißleine ziehen, weil der Konsum durch Corona auf unbestimmte Zeit eingeschränkt wurde, hat Gründe das niemand Investitionen ohne absehbare Renditen tätigt. Und für jeden der aus dem Markt austritt um seine Gewinne zu sichern, tut sich für andere eine neue Chance auf... wenn Schutzmasken jetzt 12€/Stück kosten, werden diejenigen, die sie für 11€/Stück anbieten, das große Los ziehen. Das geht so lange bis der Preis sich wieder an den Produktionskosten orientiert und dann hat der Markt sich wieder reguliert.

0
OdyFour  19.04.2020, 03:40
@thetee99

Wenn der Neoliberalismus sich doch nur wirklich am wealth of Nations orientieren würde.

Ein freier Markt ist gut, ja. Als Grundlage. Aber wenn Marktversagen droht, hat der Staat frühzeitig einzugreifen, um dies zu vehindern. Adam Smith hat das auch gesehen. Der wealth of Nations schlägt ein Eingreifen des Staates sogar ausdrücklich vor.

Und manche Branchen, wie das Gesundheitswesen, sind zu wichtig, um überhaupt eine Möglichkeit des Marktversagens existieren zu lassen. Und dafür bietet der Neoliberalismus nur wiederholtes Scheitern als Lösung an.

1
soisses  19.04.2020, 03:46
@thetee99

Der Staat kauft die Schutzmasken zum "selbstbestimmten Preis", für 1,45€/Stück.

Warum Trigema mit 12€ in den "Markt" einsteigt, erscheint mit Markt nichts zu tun zu haben.
Allerdings auch nichts mit sozialem Bewußtsein.

Zudem bricht auch kein Konsum ein, ganz im Gegenteil.
DHL hat dieser Tage "Rückholtermine" abgesagt, weil die Paketzusteller mit der gewöhnlichen Zustellung mehr als ausgelastet sind.
Gerade der Onlinehandel boomt wie nie gesehen.

In der Klopapier"krise" tauchten Angebote auf für 60€/10 Rollen.

Das ist der Markt, reine Anarchie.

1
Knopperz  19.04.2020, 04:19
@thetee99

Adam Smith war ein Vollidiot.
Warum?
Weil seine klassische Nationalökonomie auf Newton's Gesetzen basiert.

Es gibt nur ein Problem.
Newton's Gesetze haben NICHTS mit Ökonomie zu tun.
Der Energieerhaltungssatz wird z.B. nicht berücksichtigt.

Bis heute müssen Ökonomen im Studium nichts über den Energieerhaltungssatz lernen.

280 Billion Weltschulden....
gegen 59 Billionen globalen GDP.

Und all das ist möglich weil Smith bei Newton Abgeschrieben hat, der Loser.

Es gibt viele "Ikonen" (lol) in der Geschichte, die man am besten aus der Geschichte streichen sollte...aber in der Schule muss man diesen Schrott sogar noch lernen.

1
thetee99  19.04.2020, 05:01
@Knopperz
Weil seine klassische Nationalökonomie auf Newton's Gesetzen basiert.
Es gibt nur ein Problem.
Newton's Gesetze haben NICHTS mit Ökonomie zu tun.

....????

Du sprichst von der Methodik der Aufklärung??? xD xD xD

Wenn aber die Naturphilosophie durch Befolgung dieser Methode schliesslich in allen ihren Theilen vollendet sein wird, so werden auch die Grenzen der Moralphilosophie sich erweitern. Denn soweit wir im Stande sind, durch die Naturphilosophie die erste Ursache der Dinge zu erfahren, und welche Macht sie über uns hat und welche Wohltaten wir von ihr empfangen, so weit werden uns auch durch die Erkenntnis der Natur unsere Pflichten gegen sie, wie gegen uns unter einander klar werden.
The Queries, Newton

Darauf bezog sich am ehesten der Moralphilosoph Adam Smith. Physiker oder Ökonomen gab es damals nicht, diese entstanden erst im Verlauf der Aufklärung als Wissenschaftliche Disziplinen.

Der Energieerhaltungssatz wird z.B. nicht berücksichtigt.

Der Energieerhaltungssatz wurde erst im 19. Jahrhundert formuliert...

280 Billion Weltschulden....
gegen 59 Billionen globalen GDP.

https://www.statista.com/statistics/268750/global-gross-domestic-product-gdp/

Du meinst wohl 85 Billionen globalen GDP? Schulden sind nicht gleich Schulden. Für eine Volkswirtschaft kann es strategisch durchaus sinnvoll sein, steuerbare Schulde aufzubauen, siehe Japan.

Es gibt viele "Ikonen" (lol) in der Geschichte, die man am besten aus der Geschichte streichen sollte...aber in der Schule muss man diesen Schrott sogar noch lernen.

Das mag sein...Smith hatte zumindest auf Vernunft basierte Ansätze... viel trauriger finde ich eher das heute noch Menschen einem depressiven, verschuldeten Säufer wie Marx die Stange halten, der selbst seine Mutter um ihr Geld gebracht hatte...

0
Knopperz  19.04.2020, 14:14
@thetee99

>> Der Energieerhaltungssatz wurde erst im 19. Jahrhundert formuliert...

Kommt nach den drei Punken noch was?

Wenn man heute mehr wissen hat als gestern, ist es dann nicht logisch korrekt sein Wissen heute anzupassen?

Aber mach dir kein Kopf.
Auf lange Sicht wird der Bitcoin es regeln.
Das ist nämlich aktuell der einzige freie Markt der existiert.

0
doch alles gut

je freier die wirtschaft desto höher der Wohlstand.

Nie zuvor auf der Welt gab es für die Allgemeinheit zugang zu exotischen Früchten und Waren aus aller Welt bevor der Kapitalismus kam.

In einer freien Marktwirtschaft muss man das Geld nicht erben sondern kann sich was aufbauen und es zu etwas bringen.

Und in Planwirtschaften im 20JHD wurden Millionen von Leuten ermordet.

Frage beantwortet?

Die Frage danach das man Neoliberalismus gut ist würde kürzer ausfallen.

--> Nichts.