Unterschied Neoliberalismus und Linksliberalismus?

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In einer Gesellschaft leben Individuen in Gemeinschaft, wobei Einzelentscheidungen getroffen werden und gemeinschaftliche. Damit tut sich ein Spannungsfeld auf zwischen wieviel Freiheit der Entscheidung bleibt beim Individuum und wieviel Entscheidungshoheit sollen staatliche Institutionen haben. Meist geht es darum, wo eine günstige Mischung liegt. Soweit die Theorie. Die Praxis ist nie das Spiegelbild theoretischer Überlegungen. Die Praxis ist meist ein Gemisch aus historisch Überkommenem und dem Gerangel von Interessengruppen. Liberale, ob Neo- oder Linksliberale sind eher in der Mitte zwischen individueller Freiheit und staatlicher "Fürsorge" zu finden. Die staatliche Organisation soll den Menschen dienen und ein sehr hohes Gut sind die Freiheit und Selbstbestimmung des Individuums. Andererseits obliegt es den staatlichen Institutionen per Gesetz und dessen Umsetzung für alle faire Verhältnisse zu garantieren, für Rechtsstaatlichkeit und möglichst fairen Ausgleich von Gruppeninteressen. Beide sind der Auffassung, dass Wettbewerbs- und Handelsfreiheit einerseits dem Wohlstand eines Landes am besten dient, andererseits immer auch zu Verzerrungen neigt, wenn staatliche Institutionen nicht auf Einhaltung fairer Bedingungen achten und einseitige Fehlentwicklungen gegensteuern. Linksliberale unterscheiden sich, dass sie glauben, dass auch eine Chancengleichheit gefährdet ist, wenn unterschiedliche Wirtschaftskraft sich auch in immer einseitigeren Wohlstandsverteilungen niederschlägt. Sie sind daher für eine gegensteuernde Umverteilung und für eine besondere Förderung von Kindern aus "bildungsferneren" Gesellschaftsgruppen.

Neoliberalismus ist eine Form von Liberalismus, die moderne Verhältnisse einbindet. Linksliberalismus ist etwas ähnliches, mit dem Unterschied, dass Elemente linker Politik miteinbezogen werden. Der große Unterschied zwischen den beiden Formen ist, dass der Neoliberalismus auf die völlige Freiheit des Menschen ausgerichtet ist, das betrifft auch Sozialleistungen, die in der Form nicht mehr zur Verfügung stehen sollen.

Der Linksliberalismus hingegen versucht, sowohl Elemente liberaler Politik (z.b. Abwehr staatlicher Eingriffe) als auch Elemente linker Politik (z.b. Anspruch auf Sozialleistungen) zu verwirklichen. Der Linksliberalismus ist allerdings nicht auf den Ausbau des Sozialstaats ausgerichtet, im Gegenteil; Der Ausbau wird strikt abgelehnt. 

Da hier schon einige Definitionen erfolgten, sei ganz knapp aus der Praxis geschöpft. Neoliberal sind mittlerweile alle staaststragenden Parteine, nämlich CDU, SPD und Grüne und wenn die FDP wieder an Bord ist, diese ohnehin. Linksliberal findet man mehr außerhalb der parlamentarisch agierenden Partien, Einsprengsel gibt es inde bei dem linken Flügel der Grünen, sowie dem rechten Flügel der Linken, so in etwa ist die Sachlage.

Neoliberalismus ist ein anderes Wort für Ordoliberalismus. So bezeichnet man in den Wirtschaftswissenschaften u.a. die Freiburger Schule, wo wesentliche Elemente der sozialen Marktwirtschaft entwickelt wurden. Sie ist dann von Ludwig Erhard an der Spitze und seinen Mitstreitern wie zB sein  Staatssekretär Müller Armack, umgesetzt worden und hat Deutschland zu dem heutigen Wohlstand verholfen.

Linksliberalismus ist der erste Schritt zum Sozialismus und damit zur Fremdbestimmung und Bevormundung der Menschen. Die extremste Form ist dann der sozialistische Kommunismus. Dieser hat aber infolge seines Totalversagens und Unfähigkeit 1989 Bankrott anmelden müssen.

Liberal - freihitlich .... und ISMUS - in einer Ideologie gefangen ---- müßten sich nach meiner Denkweise ausschließen...