Was heisst es wenn man politisch links bzw rechts ist?

10 Antworten

Links heisst sozial(istisch) und dass der Staat, zu mindestens im wirtschaftlich/sozialen Belangen das Sagen hat. Rechts heisst wirtschaftsfreundlich/konservativ und dass der Staat die Wirtschaft mit möglichst wenig Regeln zügeln soll.

mrsSaturn  18.06.2016, 15:12

Super vielen dank für die erklärung, war echt gut verständlich! :)

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Ich dachte erst die Frage muss ich nicht mehr beantworten, da haben bestimmt schon einige etwas dazu geschrieben. Aber wenn ich mir die Antworten so durchlese finde ich eigentlich nur aufgeblasenes Geschwafel.

Ich versuche es mal ein so einfach wie möglich zu formulieren. Je weiter links eine Partei ist, desto mehr kämpf sie für Gleichheit und gegen die Benachteiligung von Bevölkerungsgruppen. Also sie ist mehr auf der Seit der sog. Arbeiterschicht, der Armen, Schwachen usw. "Links" bedeutet also ziemlich viel Gleichheit und Freiheit für alle. Das kann gut oder schlecht sein. Linksradikal, also bei unseren Parteien wären das einige aus der Links-Partei (auch wenn die das nicht so gerne hören), sind zum Beispiel Vorschläge wie bedingungsloses Grundeinkommen für alle, d.h. ab Geburt bis zum Tod bekommt jeder pro Monat gleich viel Geld, egal was er dafür tut. Das wäre sehr links. Die SPD sieht man so bei Mitte links, soll heißen die ist nicht ganz so radikal, aber kämpf schon hauptsächlich dafür, dass Arbeiten, Arme, Alte und Schwache in der Politik nicht vergessen werden. Ihre Themen werden immer wieder z.B. Hartz4 sein, das diejenigen, die gar nicht arbeiten (können) möglichst gerecht behandelt werden, die Rente, Bildung für sozial schwache Familien, also bessere Chancen für Schüler mit nicht so optimalen Familien. Und solche Dinge. Für die Finanzkrise wäre die SPD auch eher auf gegen die "großen bösen" Banken und mehr dafür, dass der "kleine" Bürger geschützt wird. Generell soziale Themen wichtiger als wirtschaftliche, weil die Wirtschaft eben nur eine bestimmte Bevölkerungsgruppe betrifft, während soziale Themen alle (!) betrifft, also eher linkes Thema.

Damit wären wir dann auch bei rechts, denn das heißt ganz grob, dass man nicht mehr so sehr den Gleichheitsbegriff als wichtig ansieht, sondern eher die Vorstellung, dass es eine Elite geben muss, die bevorzugt behandelt werden muss, weil sie quasi für das Wohlergehen der Gesamtheit am meisten tut. Die CDU z.B. ist eher rechts einzuordnen und findet die Wirtschaft extrem wichtig. Sie bemüht sich aber das nicht so sehr nach außen zu präsentieren, weil das natürlich unsympathisch auf den "normalen", nicht unbedingt wohlhabenden Bürger wirkt. Darum bemüht sich die CDU so weit "Mitte" wie möglich zu sein, aber wird maximal ein Mitte-Rechts erreichen, da sie unbestritten hauptsächlich die belohnt, die besonders viel oder gute Leistung bringen. Auch das kann gut oder schlecht sein, wie alle anderen Richtungen auch. Ganz pervers rechtsradikal sind z.B. Nazis, die eben sich selbst als die perfekte Rasse, die perfekte Elite sehen und alle anderen nicht nur nicht sonderlich fördern oder beachten, sondern am liebsten alle töten würden. Das wäre dann extrem rechts.

Das Rechts oder Links sollte man heute auch nicht mehr zu ernst nehmen, da diese Begriffe von Politikern selbst kaum noch benutzt werden. Sie beinhalten immer ein bisschen den Touch von extremen Einstellungen, wobei man heute sagen kann, dass alle Parteien versuchen einer möglichst großen Anzahl Bürger zu gefallen. Keiner ist nur Rechts oder nur Links. Selbst die LINKE weiß heutzutage, dass Wirtschaft wichtig ist und zwar auch eine freie Wirtschaft und selbst die CDU weiß, dass die normalen nicht reichen Arbeiter wichtig sind. Keine Partei ist wirklich radikal, abgesehen von der NPD, aber das ist für mich keine Partei.

Rechts und Links ist übrigens nicht die einzige Methode Parteien zu unterscheiden. Man unterscheidet auch zwischen autoritär und liberal, was in etwa so viel bedeutet wie mehr Staatseinmischung oder weniger Staatseinmischung. Die einen glauben eher alles funktioniert am besten, wenn der Staat es genau vorgibt und genau kontrolliert, die anderen glauben eher alles läuft am besten, wenn der Staat sich soweit wie möglich raushält und eher moderiert als bestimmt. Und dann kann eine Partei natürlich noch ein ganz bestimmtes Thema selbst wählen und als wichtigsten Dreh- und Angelpunkt bestimmt wie z.B. ökologische Themen bei den GRÜNEN oder Freiheit bei der FDP, wobei man dazu sagen sollte der Freiheitsgedanke der FDP erstreckt sich vor allem über die Wirtschaft, als sie wollen möglichst freie Marktwirtschaft. Du merkst schon das politische Spektrum ist nicht einfach schwarz und weiß - man kann da ewig drüber diskutieren.

So ein bisschen die grundlegende Frage, ob man eher rechts oder eher links sich wiederfindet ist für mich(!), wirklich nur meine eigene Meinung: Was findet man gerechter, dass Leistung belohnt wird und dafür nimmt man in Kauf, dass es denen, die weniger leisten auch etwas schlechter geht (eher rechts) oder findet man, dass alle Menschen absolut gleich zu behandeln sind, wobei man in Kauf nehmen muss, dass in einer Welt ohne Vorteile evtl. niemand bereit ist den Karren zu ziehen und sich eine gewisse Mittelmäßigkeit im Gesamten wohl nicht vermeiden lässt (eher links). Und was man gerecht findet kommt oft daher, wo man herkommt. Reich oder Arm? ;)

GegenDenStrom25  01.09.2012, 09:20

ich hab den Text übrigens nicht Korrektur gelesen und ziemlich schnell getippt, also bitte ich um Entschuldigung für Schreibfehler oder grammatikalische Unfälle.

LG

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Matzko  01.09.2012, 14:34
@GegenDenStrom25

Du hast in deinen Ausführungen Ursache und Wirkung verwechselt und nur den zweiten Schritt erklärt, nämlich die Fortführung des Ursprungs. Das, was du überheblicher Weise "aufgeblasenes Geschwafel" nennst, erklärt lediglich den Ursprung der Begriffe, also den ersten Schritt. Das solltest du erst einmal begreifen, ehe du andere beleidigst. Ich denke, dass man aus diesem "aufgeblasenen Geschwafel" viel lernen konnte. Aus deinem nicht, dann das weiß jeder!

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GegenDenStrom25  01.09.2012, 19:40
@Matzko

nach dem Ursprung der Begriffe war nicht gefragt...da steht nicht "Wie ist das entstanden, wo kommt es her?" oder Ähnliches, sondern "Was bedeutet es?". Wenn man dann simpel aus wikipedia iwas über die französische Nationalversammlung kopiert...nuja, wollte niemanden beleidigen, aber das fand ich völlig an der Frage vorbei und viel komplizierter als nötig. LG

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Digtrio567  14.03.2016, 17:32
@Matzko

Aus seinen Ausführungen konnte ich persönlich mehr lernen, als aus den anderen Antworten. Auserdem muss ich ihm rechtgeben, es wurde nicht nach dem Ursprung gefragt, den findet man auf jeder billigen Politikseite, aber eine wirkliche ,,Definition" über das Schema nicht. LG

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Deutscher99  30.07.2016, 05:49

Das Macht keinen sinn. Es gibt zb. Parteien die für eine Soziale Politik (NPD) sind und trozdem die Einheimische Bevölkerung gegenüber fremden bevorzugen. Deshalb finde ich dieses Rechts/Links zeug veraltet.

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Beide Begriffe sind relative politische Richtungsbeschreibungen. Die beiden großen Volksparteien CDU/CSU und SPD decken sich ungefähr mit der politischen Mitte. Die Unionsparteien kriegen Schnappatmung, wenn man sie als rechts bezeichnet, die SPD ist dagegen - aus ihrer Geschichte heraus eine Linkspartei. Aber zurück nach rechts: Die AfD bewegt sich rechts von der Mitte, weil bei das national-konservative Element stark betont wird. Auch Attribute wie Fremdenfeindlichkeit und die Fokussierung auf populistische Parteiführer werden häufig mit dem Attribut "rechts" bezeichnet. So das Kaliber Wilders, Le Pen, Farague. Das äußere rechte Ende der Skala ist, historisch, das totalitäre Naziregime und der Faschismus in Italien. Links ist sozialdemokratisch, noch weiter links ist sozialistisch und kommunistisch. Angefangen hat es mal mit der Arbeiterbewegung. Es geht um Gleichheit und soziale Gerechtigkeiten. Auch die Gewerkschaften sind links. Die Grünen aber auch: Sie sind eine ökologische Linkspartei und stehen auf Basisdemokratie. Links gibt es dann historisch auch in krasser und megakrasser Ausführung: Marxismus, Leninismus, Bolschewismus, Stalinismus. Eigentlich sind rechts und links sehr relative Begriffe und man sollte sich lieber mit Argumenten auseinandersetzen als Politiker in Schubladen stecken. Sicher ist indes: Poltische Strömungen auf -ismus sind krass. Wer gemäßigt ist endet auf -demokrat. Die Liberalen: es gibt linksliberale oder rechtsliberale. Hm.

Eagleclow  06.03.2017, 10:17

Die AFD ist die Mitte und die großen Parteien sind links was kein Land lange übersteht. Auch Habgier und Arroganz sind ein großes Problem bei den großen Parteien.

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Politische Parteien und Ideen werden häufig vereinfachend anhand der eindimensionalen Systematik des politischen Spektrums klassifiziert. Dabei werden sie auf einer Achse platziert, deren Enden mit den einprägsamen und in ihrer wörtlichen Bedeutung wertneutralen Attributen links und rechts bezeichnet werden, mit einer dazwischenliegenden Mitte oder dem Zentrum. Diese Sichtweise wird heute von den meisten politischen Parteien und auch von den meisten Medien angewandt, obwohl sie bei differenzierteren Betrachtungen – insbesondere bei politischen Randthemen – versagt und diese Unzulänglichkeit auch allgemein anerkannt wird.

Cool, die Frage hab ich vorgestern erst meinem Dad gestellt! Also:ganz links: die Kommunisten, die wollen, dass alle gleich sind und alles allen gehört; rechts: die reicheren, die sind für Wirtschaft und so und wollen das alles bleibt wie es ist und wenn sich was verändert, sollen nur die reichen noch reicher werden; ganz, ganz, ganz rechts: die Nazionalsozialisten, die kennen wir ja alle! Ich hoffe ich konnte dir helfen!