Was hat es mit diesen "Crossdressern", "Fenboys" etc. auf sich? Wieso ist es heutzutage für viele cool, sich wie Frauen zu kleiden?

7 Antworten

Es gibt ein paar mögliche Gründe.

  1. Manche Menschen sind halt einfach dafür veranlagt. Genauso, wie manche Frauen Tomboys sind, sind manche Männer Femboys. Genauso, wie es Frauen gibt, die sich auf dem Fußballfeld in Hose, T-Shirt und Turnschuhen wohl fühlen, gibt es Männer, die sich beim Kaffeeklatsch in zarten Farben am wohlsten fühlen. Muss nichts damit zu tun haben, auf wen man steht.
  2. Wenn man etwas schön findet an Frauen, warum sollte man das nicht auch an sich selbst schön finden? Für mich ist das die logische Schlussfolgerung. Wenn ich mag, wie etwas an jemand anderem aussieht, dann würde ich das oft auch gern selbst anziehen. Erst recht, wenn ich auf die Person stehe.
  3. Rebellion, ganz richtig. Allerdings würde ich das nicht als etwas schlechtes sehen, im Gegenteil. Eher sehe ich es als etwas kritisches, wenn man nur blind den Trends folgt. Sich ganz direkt mit Stereotypen über Geschlechter auseinander zu setzen, sorgt dafür, dass man sich nur sicherer in seiner Rolle wird. Ein Mann, der in Kleidern raus geht, beweist mehr der 'typisch maskulinen' Eigenschaften wie zb mentale Stärke und Selbstbewusstsein als jemand, der einfach seinen Lieblings-Instagram-Gymbro nachmacht. Weil er sagt "Mir doch egal was ihr denkt, ich bin genau so richtig wie ich bin"
  4. Ja, Queerness kann ein Aspekt sein, aber nur in Zusammenhang mit den anderen Gründen. Wenn jemand feststellt, dass er der Erwartung, Hetero zu sein nicht entgegen kommen kann, dann hinterfragt man viel eher, ob man den Rest der Erwartungen an einen als Mann auch wirklich erfüllen muss. Kann aber auch andersrum passieren: Erst fängt jemand tatsächlich an, sich feminin anzuziehen, und dann kann er sich eingestehen, dass er doch mehr Interesse an Männern hat als vorher gedacht.
  5. Der Vollständigkeit halber: Kink. Die meisten Leute, für die das ganze ein Kink ist, ziehen sich aber im Alltag nicht so an, weil es schließlich etwas besonderes sein soll, wenn sie dann tatsächlich ihre sexuellen Interessen an Frauenkleidung ausleben dürfen.

Ich denke nicht, das Femboys und Crossdresser sich mehr mit diesem Aspekt identifizieren als Maskuline Männer sich mit ihrer 'Männlichkeit' identifizieren. Es fällt dir nur mehr auf, weil es für dich 'komisch' ist. Tatsächlich ist ja die ganze Welt voll von Männern, die mit ihrer Maskulinität angeben. Hast du noch nie Werbung für Männerdeo gesehen?

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Bin bisexuell und nichtbinär & kenne viele andere 'Queere'.

Ich habe das in meiner Jugend auch manchmal gemacht, allerdings um damit mein avantgardistisches Denken zu unterstreichen und konservative Rollenbilder zu verurteilen. Früher stieß ich damit in meiner 300k Stadt auf völliges Unverständnis (und auf den einen, oder anderen geilen Blick von an den Wochenden alkoholisierten älteren Herrschaften).

Naja jede zeit hatt so ihre etwas merkwürdigen modestile und verhaltensweisen. Die Macaroni im späten 18 und frühen 19 Jahrhundert waren beispielsweise sowas ähnliches wie Femboys.

Bild zum Beitrag

(Warscheinlich sahen die so in der art aus)

Crossdressing gab es wohl auch schon immer. Richard Wagner hatt beispielsweise privat gelegentlich Frauenkleidet getragen(davon habe ich leider keine Bilder finden können)

 - (Sex, Psychologie, Frauen)
Havenari  21.01.2023, 12:52

Allein der Begriff "Frauenkleider" ist ja vollkommen willkürlich und ergibt nur in einem bestimmten gesellschaftlichen Kontext einen Sinn.

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Nun ich denke für viele ist es eine Art Hobby das ihnen Spaß macht, andere probieren sich einfach nur aus um sich selbst besser zu verstehen und wieder andere wollen vielleicht veraltete Rollenbilder kritisieren. Es gibt verschiedene Gründe und ich meine sie schaden niemanden dabei also warum ned.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – bin selbst queer

es geht um die freie entfaltung der persönlichkeit. darum können es auch nur dir personen selbst wirklich wissen