Was hat dieses Gedicht mit der Epoche Aufklärung zu tun? Was ist die Intention?

2 Antworten

Ich könnte mir vorstellen, dass der Bezug zum Menschen als Individuum gemeint ist. In der Zeit der Aufklärung (epochal betrachtet) wird Kritik am Staat, der Kirche und der Religion verbreitet, die gesellschaftliche Ordnung hinterfragt und Emanzipation (Kampf gegen ungleiche Behandlung) thematisiert.

Vor dieser Zeit sollten die Bürger so gesehen einfach alles tun, was der König/Staat/Priester/etc. von ihnen verlangte - gehorsam und am besten ohne eigene Meinung dazu. Der Spiegel hier soll nicht nur als ein Aufruf von einem Freund zu verstehen sein, das eigene Verhalten zu ändern und seine Fehler zu überdenken, um sich Problemen (wie z.B. der Rechte der Bürger) zu widmen, sondern eigentlich eher das eigene Ich alias das Gewissen, dass die Vorschriften und Schmeicheleien von anderen nicht immer ernst zu nehmen sind (man nehme doch mal die Politik, da wird ja einem auch das Blaue vom Himmel versprochen, aber durchgesetzt werden die Ziele [aus unterschiedlichen Gründen] meist doch nicht.). Damals war es natürlich eher die Kirche und die Ungleichbehandlung der Bürger, die solche Schmeicheleien, Androhungen, etc. benutzt haben, um sich den Gehorsam der einfachen Bürgers zu sichern.

Und genau dieser Gedankengang wird hier (verzeih mir das Wortspiel) widergespiegelt: Dass Leute mit Kritik und Reformen viel eher deine Freunde sind, weil sie dich zu Höhenleistungen anspornen und aufhorchen lassen. Deine Gegener/Feinde hingegen wollen keine Gebildeten und Aufsässigen, daher wird die von denen suggeriert - alles ist gut so wie es ist und wenn du weitermachst wie bisher bist du ein braver Bürger deine Volkes.

Ich hoffe, ich konnte dir weiterhelfen.

LG

Dragodraki