was hat das gendern in der sprache genau ausgelöst?

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Hallo Schurkraid,

was hat das gendern in der sprache genau ausgelöst? warum wird aufeinmal überall gegendert wo es nur geht. vor kurzem kam hier auch ne umfrage und über 80% haben gewählt das es ihnen total wurst ist. sogar meine weiblichen kollegen und meine frau sowie meine schwester finden das alles bescheuert.

Der Gender Unsinn beleidigt, diskriminiert, spaltet und grenzt aus. Er löst kein einziges Problem, aber schafft viele neue.

Es soll suggeriert werden, Frauen hätten ein Problem mit dem Verständnis der deutschen Sprache. Jede seriöse Studie (z.B. Pisa) verdeutlicht, dass Frauen ein besseres Verständnis für Sprachen besitzen. Mittlerweile schwenken die Befürworter um, auf ein mutmaßliches unterbewusstes Problem. Wirkliche Argumente gibt es keine, daher nun das Unterbewusstsein...

Umfragen bei GFN sind nicht repräsentativ, aber sie spiegeln die offiziellen Umfragen, die ähnliches ausweisen.

Der Clou... nicht nur die Gesellschaft allgemein, sondern auch eine große Mehrheit der deutschen Frauen lehnt den Gender-Unsinn ab.

Gerade aktuell habe ich erfahren, dass eine Unternehmerin einen Newsletter abbestellt hat, weil sie mit Sternchen angeschrieben wurde. Daraufhin kam eine Nachfrage, die sie entsprechend beatwortet hat.

Es ist weder neu, dass eine Sexualisierung der Sprache unweigerlich zu Konflikten führt, noch dass der Genderunsinn oder Genderwahn auf einem falschen Verständnis der deutschen Sprache basiert.

Genus ist nicht Sexus und sollte nicht verwechselt werden. Menschen sind nicht alles Männer. Ein Arzt ist nie grundsätzlich ein Mann, die Erde keine Frau und der Ball wiederum kein Mann.

Eine Sprache sollte stets konkret, sachlich und neutral gehalten werden und Informationen auch nicht künstlich verlängert.

Prof. Dr. Richard Schröder hat über das Gendern und das offenbar bei manchen unverständliche Genus und Sexus eine Abhandlung geschrieben, um die offensichtlichen Missverständnisse, der deutschen Sprache aufzuklären. Quelle: Welt, Prof. Dr. Richard Schröder (Sprachwissenschaftler), 17.12.2018

Ärzt...? Der Begriff existiert nicht

Jüd...? Der Begriff könnte eine Anzeige auslösen

Beidnennung...? Schülerinnen und Schüler = eine Gruppe von weiblichen Schülern und eine Gruppe nicht näher beschriebener Schüler

Im TV wurde berichtet, dass im Iran, auf der Straße, Studierende verhaftet worden wären… Sind deren Unis abgebrannt, dass Iraner nun auf der Straße studieren…???

Wenn Studenten gemeint sein sollten, Studenten und Studierende ist nicht das Gleiche. Studenten sind nur dann Studierende, wenn sie in dem Moment auch studieren. Wenn also Studenten im Iran, auf der Straße verhaftet wurden, dann waren es sehr wahrscheinlich in der beschriebenen Zeitspanne, keine Studierenden. Mit einer derartigen Berichterstattung lassen sich Fakten verfälschen.

Das es in der Gesellschaft gleichberechtigt zugehen sollte, ist selbstredend. Diese Art des genderns bewirkt das Gegenteil. Es schafft keine Vorteile, aber viele Nachteile.

Aus diesen Gründen haben kürzlich über 300 von den führenden deutschen Sprachwissenschaftlern einen Aufruf gestartet, in dem sie auf den Unsinn aufmerksam gemacht haben. Sie kritisieren in dem Aufruf die Praktiken dieser Problematik, ganz speziell, was die ÖR Sender betrifft, nachfolgend zu lesen.

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(Juli 2022) Seit 2020 hat die Verwendung der sogenannten gendergerechten Sprache im öffentlich-rechtlichen Rundfunk (ÖRR) in erheblichem Maße zugenommen. Ausgangspunkt dieser Sprachpraxis ist die Bewertung des generischen Maskulinums als diskriminierende Sprachform, die wir als Sprachwissenschaftler und Philologen zurückweisen. Wir fordern eine kritische Neubewertung des Sprachgebrauchs im ÖRR auf sprachwissenschaftlicher Grundlage.

Die Sprachverwendung des ÖRR ist Vorbild und Maßstab für Millionen von Zuschauern, Zuhörern und Lesern. Daraus erwächst für die Sender die Verpflichtung, sich in Texten und Formulierungen an geltenden Sprachnormen zu orientieren und mit dem Kulturgut Sprache regelkonform, verantwortungsbewusst und ideologiefrei umzugehen. Mehr als drei Viertel der Medienkonsumenten bevorzugen Umfragen zufolge den etablierten Sprachgebrauch – der ÖRR sollte den Wunsch der Mehrheit respektieren.

Genus und Sexus

Das Konzept der gendergerechten Sprache basiert auf der wissenschaftlich umstrittenen Vermengung der Kategorien Genus und Sexus. Genus ist eine innersprachliche grammatische Kategorie, Sexus eine außersprachliche, die das biologische Geschlecht einer Person bezeichnet. Wörter wie “die Person”, “der Mensch”, “das Opfer” zeigen, dass zwischen Genus und Sexus im Deutschen keine durchgängige Korrelation besteht (auch wenn eine solche bei Personenbezeichnungen teilweise zu beobachten ist). Ein Maskulinum wie “Mensch” kann daher eine Frau bezeichnen, das Femininum “Person” einen Mann. Ebenso kann ein generisches Maskulinum wie “Kunden” Menschen jeglichen Geschlechts bezeichnen. Genus und Sexus müssen also nicht gekoppelt sein.

Sprachhistorische Untersuchungen belegen, dass das generische Maskulinum keineswegs (wie Vertreter der Genderlinguistik behaupten) erst in jüngerer Zeit Verwendung fand, als Frauen verstärkt in Männerberufe vordrangen. Bereits im Althochdeutschen finden sich Belege für eine inklusive, also geschlechtsneutrale Verwendung des Maskulinums (Trutkowski/Weiß 2022). Das Deutsche verfügt also bereits seit Jahrhunderten über ein Mittel, geschlechtsneutral zu formulieren. Ein Bedarf für das Erstellen von Neuformen besteht grundsätzlich nicht.

Die deutsche Grammatik ist weder “gerecht” noch “ungerecht” – Gerechtigkeit ist eine ethische Kategorie, die zur Beschreibung grammatischer Strukturen nicht tauglich ist. Dass das generische Maskulinum Frauen (und nichtbinäre Identitäten) „ausschließe“ oder nur “mitmeine”, ist eine Behauptung, die auf einer Fehlinterpretation grammatischer Strukturen basiert (Hackstein 2021).

Als Sprachwissenschaftler und Philologen kritisieren wir ferner, dass an Stelle von sprachsystematischen und sprachlogischen Betrachtungsweisen zunehmend psycholinguistische Studien herangezogen werden, um Veränderungen des Sprachgebrauchs zu legitimieren. Diese Studien liefern keinen belastbaren Beleg dafür, dass generische Maskulina mental vorrangig „Bilder von Männern“ erzeugen. Vielmehr zeigt sich, dass die Kontextbindung, die zur Unterscheidung eines generischen von einem spezifischen Maskulinum entscheidend ist, in solchen Studien in wissenschaftlich unzulässiger Weise ausgeblendet wird. Es kann mithin aufgrund fehlerhafter Studiendesigns nicht als empirisch gesichert gelten, dass generische Maskulina (Genus) vorrangig im Sinne von “männlich” (Sexus) gelesen werden (Zifonun 2018Payr 2022Kurfer 2022). Die pauschalisierende Bewertung des generischen Maskulinums als grundsätzlich diskriminierende Sprachform ist auf wissenschaftlicher Basis nicht begründbar.

Auch andere zentrale Thesen der “gendergerechten Sprache” halten einer wissenschaftlichen Überprüfung nicht stand, etwa die abwegige Behauptung von der angeblichen “Unsichtbarkeit” der Frau in der deutschen Sprache (Pusch: “Das Deutsche als Männersprache”) oder die These, mit einem Eingriff in sprachliche Strukturen könnten gesellschaftliche Veränderungen bewirkt werden (sprachidealistische Position).

Wir weisen auch darauf hin, dass Gendern zu einer ausgeprägten Sexualisierung der Sprache, also zu einer permanenten Betonung von Geschlechterdifferenzen führt. Daher wird das wichtige Ziel der Geschlechtergerechtigkeit konterkariert und Gendern von einigen Debattenteilnehmern auch als sexistisch bezeichnet. (Pollatschek 2020). Im Hinblick auf das angestrebte Ziel – Geschlechtergerechtigkeit – ist Gendern also dysfunktional.

ÖRR missachtet geltende Rechtschreibnormen

Der Rat für Deutsche Rechtschreibung hat im März 2021 explizit darauf hingewiesen, dass Gender-Sonderzeichen wie Genderstern, Doppelpunkt oder Unterstrich nicht dem amtlichen Regelwerk entsprechen, da diese Formen Verständlichkeit sowie Eindeutigkeit und Rechtssicherheit von Begriffen und Texten beeinträchtigen. Diese Missachtung der gültigen amtlichen Rechtschreibregeln ist nicht mit dem im Medienstaatsvertrag formulierten Bildungsauftrag der Sender vereinbar. Statt ihrer Vorbildfunktion gerecht zu werden, praktizieren und propagieren die Sender in ihrer Schriftnutzung (vor allem in den Online-Formaten) orthografische Freizügigkeit jenseits der verbindlichen Regeln. Auch die gesprochene Realisierung des Gendersterns – mit Glottisschlag – entspricht nicht der geltenden Aussprachenorm.

Ideologische Sprachpraxis widerspricht dem Neutralitätsgebot

Wir fordern die Abkehr von einem Sprachgebrauch, der stark ideologisch motiviert ist und überdies – so zeigen es alle aktuellen Umfragen – von der Mehrheit der Bevölkerung (ca. 75-80 %) eindeutig abgelehnt wird (> Umfragen). Es ist bedenklich, wenn immer mehr Journalisten in Unkenntnis der sprachwissenschaftlichen Fakten den Jargon einer lautstarken Minorität von Sprachaktivisten in der Öffentlichkeit verbreiten und sich hierbei fälschlicherweise auf “Sprachwandel” berufen.

Nicht zuletzt sorgt die vielfach mit moralisierendem Gestus verbundene Verbreitung der Gendersprache durch die Medien für erheblichen sozialen Unfrieden und das in Zeiten, in denen ohnehin zahlreiche gesellschaftliche Spaltungstendenzen zu beobachten sind. Auch diesen gefährlichen Partikularisierungs- und Polarisierungstendenzen in der Gesellschaft leistet Gendern Vorschub.

Der forcierte Gebrauch gegenderter Formen befindet sich nicht im Einklang mit dem Prinzip der politischen Unparteilichkeit, zu der alle Sender gemäß Medienstaatsvertrag verpflichtet sind. So stammt das Projekt der “gendergerechten Sprache” ursprünglich aus der feministischen Linguistik und wird heutzutage vorrangig von identitätspolitisch orientierten universitären Gruppierungen rund um die Social-Justice-Studies vorangetrieben (Ackermann 2022, S. 143). Gendersprache ist ein akademischer Soziolekt, der die Diskursvorherrschaft anstrebt. Zu dieser ideologisch begründeten Sprachform muss der ÖRR kritische Distanz wahren.

Zur Klarstellung: Das Bemühen um Geschlechtergerechtigkeit auch im Sprachgebrauch ist ebenso legitim wie begrüßenswert und kann nicht pauschal als “ideologisch” qualifiziert werden. Dennoch haben ideologische Strömungen im Feminismus und auch die Identitätspolitik ganz maßgeblich die Entwicklung der Gendersprache geprägt und dominieren die auch mit moralischen Argumenten geführten Debatten heute noch. Vorwiegend aus diesem Grund werden aktuelle Diskussionen selten auf sprachpragmatischer, kommunikationstheoretischer oder sprachwissenschaftlicher Basis geführt, wie von diesem Aufruf gefordert. Eine sachliche Diskussion über die Zweckmäßigkeit der vorgeschlagenen Sprachmodifikationen im Interesse der Geschlechtergerechtigkeit wird so verhindert.

Keine neutrale Berichterstattung über Gendern

Die Berichterstattung des ÖRR über den Themenbereich Gendersprache ist unausgewogen, vielfach tendenziös und dient im Wesentlichen der Legitimation der eigenen Genderpraxis:

  • Befürworter erhalten einen deutlich größeren Redeanteil
  • Werden “Experten” konsultiert, so stammen diese vorrangig aus dem Lager der Befürworter.
  • Moderatoren bekennen sich zum Gendern

In den Medien des ÖRR überwiegt eine positive Darstellung des Genderns. Kritiker werden nicht selten als reaktionär, unflexibel und frauenfeindlich geschildert. (> Belege)

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Quelle: Linguistik Versus Gendern

Dort finden sich auch die angesprochenen Unterzeichner.

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Der Unsinn wird wieder verschwinden. Es ist lediglich eine Frage wann...

Alles Gute Dir... und bleib gesund.

Gruß, RayAnderson  😉

2 Grafiken dazu, die auch aufzeigen, dass hier eine Entwicklung stattfindet. Lediglich 26% der deutschen Bevölkerung befürworten eine geschlechterinklusive Sprache (Mai 2021). Ein Jahr zuvor waren es noch 9% mehr. Damit ist eine mehr oder mindere Zustimmung oder Befürwortung, innerhalb von 2020 auf 2021, von 35%, auf 26% gefallen.

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 - (Schule, Psychologie, Frauen)  - (Schule, Psychologie, Frauen)

RayAnderson  07.10.2022, 16:26

Weitere Umfragen zum Thema Gendern:

Infratest dimap

  • 56 % der Befragten sprachen sich gegen die Nutzung von Gendersprache aus
  • 35 % der Befragten sprachen sich dafür aus
  • 9 % machten keine Angaben

INSA-Consulere/Verein Deutsche Sprache

  • 60 % der Befragten antworteten: „sehr unwichtig oder eher unwichtig“
  • 28 % der Befragten antworteten: „sehr wichtig oder eher wichtig“

Rund 75 % gaben an, beruflich keine Gendersprache zu benutzen. Auch 60 % der Grünen-Wähler hielt die Gendersprache für unwichtig für die Gleichberechtigung.

Civey

Anlass war der Beschluss der Stadt Hannover, künftig in allen Verwaltungstexten gendergerechte Sprache zu verwenden.

  • Rund 67 % verneinten diese Frage
  • Rund 22 % bejahten sie
  • 11 %: keine Angaben

Wikipedia (deutschsprachig)

  • Beidnennung: Contra: 64,6 % – Pro: 26,33 % – Enthaltung: 9,05 %
  • Genderstern: Contra: 84,41 % – Pro: 14,28 % – Enthaltung: 1,29 %
  • Gendergap: Contra: 91,30 % – Pro: 11,52 % – Enthaltung: 1,38 %
  • Schrägstrich-Varianten: Contra: 78,15 % – Pro: 15,04 % – Enthaltung: 6,79 %
  • Binnen-I: Contra: 81,42 % – Pro: 12,85 % – Enthaltung: 5,71 %

Politbarometer ZDF

  • 26 % der Befragten hielten es für „wichtig“ oder „sehr wichtig“, wenn in „den Medien weitgehend auf eine geschlechtergerechte Sprache geachtet wird“
  • 73 % für „nicht so wichtig“ oder „überhaupt nicht wichtig“

Meinungsbarometer des MDR

  • 14 % bezeichneten gendergerechte Sprache als „wichtig“
  • 86 % bezeichneten sie als „unwichtig“

RTL/ntv-Trendbarometer

  • 82 % der Befragten halten das Thema in ihrem Alltag für unwichtig.
  • 75 % der Befragten lehnen geschlechtsneutrale Formulierungen in Nachrichtensendungen in Fernsehen oder Radio ab (ntv 2021)
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RayAnderson  09.10.2022, 23:46

Danke für das Sternchen.

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was hat das gendern in der sprache genau ausgelöst?

Binnen-I und Gendergap sind schon relativ alt - von 1981 bzw. 2003. Das Gendersternchen hat sich erst ab ca. 2009 dazu gesellt; der Doppelpunkt noch später. Die Beidnennung ("Schülerinnen und Schüler") ist hingegen 'uralt'.

Anfangs (in den 80ern) ging es bei geschlechtergerechter Sprache vor allem um oberflächliche Sichtbarmachung der Frau, da das generische Maskulinum eben ein Maskulinum ist.

Seit etwa 25 Jahren sammelt sich aber nun linguistische Evidenz dafür, dass das generische Maskulinum gar nicht generisch ist, sondern überwiegend mit Männer assoziiert wird. Beim Gendern geht es also heute gar nicht mehr unbedingt um die Sichtbarmachung auf bewusster Ebene, sondern viel mehr darum, die Sprache auf un(ter)bewusster Ebene geschlechtergerechter zu machen.

vor kurzem kam hier auch ne umfrage und über 80% haben gewählt das es ihnen total wurst ist

Umfragen auf gutefrage sind nie repräsentativ - nur als kleiner Hinweis.

sogar meine weiblichen kollegen und meine frau sowie meine schwester finden das alles bescheuert.

Ist ihr gutes Recht, ändert allerdings nichts an meiner Erklärung oben.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – ich forsche als Linguist zum Thema "Gender(n)"
  1. Welches "Gendern" meinst Du denn? eine parallel Nennung gem. Deinem Schlussbeispiel gab es schon immer. Wenn Du aber Formen mit Sonderzeichen meinst, dann gehe ich im Folgenden darauf ein.
  2. Überall wird zum Glück noch nicht "gegendert". Genau genommen gibt es dafür auch keine Legitimation. Für die deutsche Sprache ist führend der deutsche Rechtschreibrat (Rechtschreibrat) und der hat "das Gendern" noch nicht als Regelung freigegeben. Nebenbei hat Deutschland im Rat NICHT die Majorität.
  3. Gendern mit Binnen-I, Sternchen o.ä. ist letztendlich nur eine Unterstützung der Faulheit und -zumal im digitalen Bereich - mit Autokorrektur leicht zu ersetzen.
  4. Gefördert/gefordert wird dies von einer eher kleine Minderheit, die letztendlich einen gewissen sozialen Druck auf die Mehrheit ausübt. Benutzt man keine moderne Genderform, gerät man schnell in die Defensive.
  5. Zu den Umfragen sind die auf gf.net sicher nicht seriös. Professionelle Umfragen weisen aber eine Ablehnung (nicht "total wurst") im Bereich zwischen 65 bis 80% der Befragten aus. Wenn ich mein Umfeld betrachte, liegt die Zahl wohl eher bei 80%.
  6. Wirklich interessant ist aber, dass die Verfechter gerade den Schutz anderer Minderheiten missachten, für die diese Art des Genderns tatsächlich für den Alltag einschränkend ist (Bsp: Gendern - Deutscher Blinden- und Sehbehindertenverband e.V. (dbsv.org).
  7. Noch besser wird es im Bereich des öffentlich-rechtlichen Rundfunks. Am Bsp. des Deutschlandfunks wurde vom Aufsichtsgremium den Redakteurinnen und Redakteuren freigestellt, wie dieses während der Sendung gendern (internes Schreiben liegt mir vor). Dass der ÖRR eine Vorbildfunktion hat, scheint den Damen und Herren nicht in den Sinn zu kommen. Jetzt wird es grotesk: Der DLF sendet als Service auch Nachrichten in "einfacher deutscher Sprache".
  8. Am Beispiel der Schulen der folgende Link (Gendersternchen an Berliner Schulen verboten - queer.de). Zwar wurde tags darauf die Antwort der Berliner Behörde relativiert, aber die Quintessenz der ersten beiden Absätze lässt tief blicken.
  9. Wenn wir die Sprache und Schrift in dieser Form verkomplizieren, wird Deutsch auch international sehr schnell weiter an Bedeutung verlieren.

Was jede/jeder privat macht, ist mir egal. Um aber im öffentlichen Bereich nicht zur schweigenden - und damit akzeptierenden - Mehrheit zu gehören, gehe ich direkt gegen Sonderzeichengendern vor, indem ich diese bei den Verantwortlichen anmahne und sie auf den "Fehler" hinweise - bisher im direkten Umfeld mit Erfolg.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Ein paar Clowns fangen damit an. Statt sie auszulachen werden sie von einigen ernst genommen - und dann glauben die Clowns, dass sie tatsächlich Recht haben und wollen es denjenigen, die sie auslachen, mal so richtig zeigen. Der Clown mutiert zum Horrorclown und alle müssen darunter leiden.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ehemaliger Kommunalpolitiker und Mandatsträger

Im Grunde ist es Angst...

Angst, die Diskrimminierungskeule abzukriegen. Angst, als homophob/transphob/... bezeichnet zu werden - das kann für Unternehmen bspweise sehr schnell, sehr schädigend sein. Oder auch Personen, die dann teilweise ihren Job verlieren könnten.

Der Vorwurf steht schnell im Raum und richtet schnell Schaden an. Und dann wird "logischerweise" halt Schadensbegrenzung betrieben.


Saim0n  03.10.2022, 17:17

Unsinn.

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schurkraid 
Fragesteller
 03.10.2022, 17:18

und wieso hat das ganze vorher funktioniert und jetzt anscheinend nicht mehr?

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verreisterNutzer  03.10.2022, 17:22
@schurkraid

Wandel der Gesellschaft. Menschen sind mittlerweile anders - wir haben einen starken Moralismus mittlerweile wo Menschen sehr schnell in gut oder schlecht urteilen. Mann muss heute nur "Diskrimminierung" sagen und hat sofort die Sympathie auf seiner Seite.

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schurkraid 
Fragesteller
 03.10.2022, 17:29
@verreisterNutzer

ja das ist das problem des internets wo ja jeder perfekt sein muss und das sein muss und das sein muss,

das internet gibt so ein falsches bild was ein mensch sein muss/soll usw das wir den salat jetzt haben und generation z ist eh komplett lost.

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verreisterNutzer  03.10.2022, 17:35
@schurkraid

Ich denke, es ist fehlende Toleranz. Unsere hochgeschätze Toleranz und Akzeptanz ist mittlerweile an die subjektive Moral gekoppelt. Besonders bei Streitthemen.

Das hat Corona gezeigt, Das zeigt der Klimawandel. Oder auch die Migration.

Wenn Migranten abgewiesen werden (keine Flüchtlinge oder Asylsuchende), dann nennt das jeder direkt "unmenschlich" oder "ausländerfeindlich". Aber wie in einer anderen Frage beschrieben, über die Folgen: Sozialkosten, Wohnungsknappheit, Ressourcenbegrenzung, auch Energiebedarf - das ist nicht mehr wichtig.

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