was hat armut mit religion zu tun?

20 Antworten

Der Anspruch (als Nachfolger Christi) einem freiwilligen Armutsideal gerecht zu werden, kam im Mittelalter auf (formuliert von Franziskus und Klara ) und wurde zum Selbstverständnis aller franziskanischen Orden....

Gemäß der Bibel besteht jedoch dieser Anspruch der Armut für Christen nicht! Die Bibel berichtet von Dieners Gottes aus allen Schichten von arm bis reich...

Vielmehr wird vor der Geldliebe gewarnt, die sowohl arm wie reich entwickeln können und die Ursache für viele Probleme sind.

Stattdessen empfiehlt die hlg.Schrift uns, Gott sowie unseren Glauben an die erste Stelle zu setzen und mit einem „einfachen Leben“ zufrieden zu sein, dankbar für das was wir haben!

Tatsache ist, dass wir für unsere Existenz eine gewisse materielle Lebensgrundlage bedürfen.

  Wohin die Armut führt können wir überall in der Welt 
  sehen und welche negativen Auswirkungen sie hat.

Darum ist es völlig falsch, wenn die Armut verherrlicht oder als ein idealer Lebenszustand hingestellt wird.

Können wir doch an vielen Stellen der Bbel sehen, dass immer wieder die soziale Ungerechtigkeit und die Unterdrückung der Schwachen auf das entschiedenste durch die Propheten angeprangert und auch verurteilt wird.

Die im Laufe der Geschichte z. B. entstanden Bettelorden sind eine völlige aus dem Gleichgewicht gekommene Lebenseinstellung, zu der in der Bibel niemand aufgerufen wird.

 Leute sollen soweit das möglich ist ihren eigenen 
 Lebensunterhalt sicher stellen und nicht  anderen
 zur Last fallen und nicht ihren Lebensunterhalt
 erbetteln.

Das hat Paulus klar zum Ausdruck gebracht:

    "Wer nicht arbeitet, der soll auch nicht essen."

Dabei sind aber alle jene ausgenommen, die aus gesundheitlichen Gründen dazu nicht in de Lage sind.

Sind doch diese Bettelorden im Mittelater zu einer richtigen Landplage geworden.

Anders sieht das jedoch bei jenen menschlichen Zusammenschlüssen (Kommune/Orden)aus, die gemeinsam für ihren Lebensunterhalt gesorgt haben und dabei nicht anderen zur Last gefallen sind.

Paulus ist dafür ein Beispiel, der einerseits als Zeltmacher tätig war und andereseits das Evangelium verkündet hat.

   Er betont selber, dass er niemanden zur Last gefallen ist.

Darum sind z. B. auch die später entstandenen Bettelorden oder auch Säulenheilige, die die Armut in falscher Weise überbetont haben auch nicht mit der Bibel vereinbar.

Genauso wenig wie die Armut ein idealer Lebenszustand ist, genauso wenig wird der Reichtum allein den Menschen glücklich machen.

Beides sind extreme Lebenspositionen, die große Gefahren in sich bergen und auf die auch hingewiesen wird.

Was mit der "geistlichen Armut" gemeint ist habe ich bereits in meiner Stellungnahme zu Sonnenschnauze erklärt.

Diese hat nichts mit der amtereiellen Armut zu tun.

Rose1122  09.09.2011, 11:49

Ergänzend möchte ich noch auf eine Bitte hinweisen, die ein Mensch in der Bibel ausgesprochen hat:

   "Herr, lass mich bitte nicht zu arm sein, damit ich
    stehlen mus, aber auch nicht zu reich, dass ich
    deiner vergessen könnte."

Ein treffender Hinweis wo auf beiden Seiten die Gefahren liegen.

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Es gibt zumindest den Zusammenhang zwischen Bildung und Glaube. Je gebildeter jemand ist und je besser derjenige lernt, kritisch zu denken, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass er nicht gläubig ist. Arme Völker oder auch Individuen haben häufig auch eine schlechte Bildung. Schulen sind ja teuer.

In der christlichen Lehre gibt es das Ideal der Armut. Dieses Ideal geht schon auf die Seligpreisung Jesu zurück: Matthäus 5, 3 Selig sind, die da geistlich arm sind; denn das Himmelreich ist ihr. Bei Lukas wird die Armut schlechthin ein Ideal.

Der Sinn ist, dass jemand sein Vertrauen nicht auf seine materielle Absicherung, also seinen Reichtum setzt, sondern auf Gott. Er sorgt sich nicht, denn Gott sorgt für ihn.

Dieses Ideal der Armut, besser des vollen Vertrauens auf Gott, wurde besonders von Franz von Assisi (wieder-) entdeckt. Dieses Ideal muss frei gewählt sein, es darf nicht aufgezwungen werden. Die Ordensleute in den Klöstern legen heute das gelübde der Armut ab, aus freien Stücken. Aber es ist die Kirche, die sie versorgt mit dem Nötigsten.

Heute spricht die Kirche in ihren Programmen nicht von der Armut, sondern von der Einfachheit. Die Grundbedürfnisse des Menschen müssen befriedigt werden. Aber der darüber hinausgehende "Luxus", Überfluss, muss verhindert werden, um gegen die Verschwendung anzugehen.

Armut im heutigen Sinne ist ein Zukurzkommen der Menschen. Es hindert sie an ihrer Entfaltung. Die Menschenrechte werden ihnen vorenthalten. Aufgezwungene Armut heute kann man mit "Sünde" gleichsetzen.

Der "Reichtum" der katholischen Kirche hat seine Ursache darin, dass sie die "ecclesia triumphans", die am Ende siegreiche Kirche vorwegnimmt und darstellt.

Die Orthodoxe Kirche sieht ihren Gottesdienst als eine Art "Echo", Widerspiegelung, Abschattung des Gottesdienstes, der sich im Himmel abspielt. Deshalb muss er "reich" dargestellt werden.

Die Evangelische Kirche versteht sich als die "dienstbare Magd" Gottes. Sie sagt, dass die "Knechtsgestalt" Gottes in Jesus die wahre Gestalt auch der Kirche ist. Deshalb verzichtet sie zugunsten der Einfachheit auf allen Pomp. Diese "ecclesia gloriae", die Kirche der Herrlichkeit, wird es erst in der Ewigkeit geben.

Rose1122  09.09.2011, 10:53
  Hier geht es nicht um die materielle, sondern um die 
  geistliche Armut des Menschen.

Dazu ein Hinweis aus Offenbarung 3, 17-20:

  "Weil du sagst:

  Ich bin reich  und reich geworden und brauchst nichts,

  und nicht weißt, dass du Elend und bemittleidenswert

  und arm und blind und bloß bist, rate ich dir,

  von mir im Feuer geläuterets Gold zu kaufen, 

  damit du reich wirst, und weiße Kleider, damit

  du bekleidet wirst  und die Schande deiner Blöße

  nicht offenbar werde, und Augensalbe, deine Augen

  zu salben, damit du siehst.

  Sei nun eifrig und kehre um. Denn ich stehe vor 

  deiner Türe und klopfe an, wenn jemand meine

  Stimme hört und die Tür öffnet, zu dem werde ich

  hineingehen und mit ihm essen (Gemeinschaft

  haben."

Hier weist Jesus darauf hin, dass der Mensch nicht seinen wahren sündhaften und Zustand (seine Verlorenheit) erkennt und deshalb auch nicht bereit ist seine Hilfe, d.h. seine Erlösung anzunmehmen.

Bis heute stellt dies das wahre Grundproblem des Menschen dar, indem er seine geistliche Armut, d.h. seine Verlorenheit nicht erkennt und deshalb glaubt, dass sei ne eigenen Bemühngen oder Anstrenungen ausreichen würden, um mit Gott ins reine kommen zu können oder glaubt sich durch eigenes Bemühen aus seinem Zustand erlösen(befreien) könnte.

Bildet doch diese Auffassung die gängige Vorstellungen in allen außerbiblischen Religionen.

Das weiße Kleid, welches Jesus jeden Menschen anbieten möchte, ist ein Bild für seine Gerechtigkeit, die er dem Menschen schenken möchte, der im Vertrauen zu ihm kommt.

Auf diese Glaubensgerechtigkeit hat Paulus ausführlich im Römerbrief hingewiesen. Z. B. Römer 3, 21-31 (Bitte nachlesen!).

Darum hat also der Hinweis in der Bergperedigt nichts mit der materiellen Armut , sondern mit der Verlorenheit des Menschen zu tun , die er selber nicht beseitigen kann, sondern nur durch Christus beseitigt werden kann.

Darum wird jeder als "selig" oder als "glücklich gepriesen, der seine Hilfsbedürftigkeit erkennt und sie Hilfe Jesu annimmt.

Auch die materielle Armut ist kein erstrebenswerte Lebensgrundlage, denn wohin Armut führt können wir überall an seinen vielseitigen negativen Folgen sehen.

Darum muss aiuch alles getan werden, um die Lebensbedingungen der Menschen zu verbesseren oder zu beseitigen.

Das ist die große Verantwortung, die Menschen in dieser Welt haben, um jenen zu helfen, die ausgebeutet werden, und die unter dristen Verhältnissen leben müssen.

   Die wahre Religion unternimmt konkret etwas 
   gegen die Armut und verherrlicht sie nicht.
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gottesanbeterin  09.09.2011, 11:11

Der materielle Reichtum der Kirche hat sein Ursache darin, dass sie machthungrig und habgierig ist und deshalb viele Menschen des Pakts mit dem Teufel bezichtigt und hingerichtet wurden, nur damit sich die Kirche Besitz und Ländereien einverleiben konnte, weil sie Gläubigen versichert hat, sie könnten sich von ihren Sünden reinwaschen, wenn sie dafür teuer bezahlen, weil sie in betrügerische Machenschaften verwickelt war und ist, weil sie es geschafft hat, keine Steuern zahlen zu müssen, weil sie für die Mafia (gegen Geld natürlich) Geld wäscht, u.s.w. u.s.f.

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Rose1122  09.09.2011, 11:39
@gottesanbeterin

Man hat einerseits Bescheidenheit und Armut gepredigt aber gleichzeitig den Reichtum angehäuft und die Macht praktiziert.

Mit den verschiedensten Betrügereien, wie z. B. dem Ablass hat die Kirche den Leuten das Geld aus der Tasche gezogen.

Lesen doch bis heute Pfarrer die Messen für Verstorbene (müssen bezahlt werden), weil den Leuten vorgegaukelt wird, dass diese ihnen im Jenseits (Fegefeuer) helfen würde.

Das Abendmahl ist ein Gedächtnismahl an den Erlösertod Jesu und hat nichts mit den Verstorbene zu tun. Denn diese Ruhen in den Gräbern bis Christus wieder kommt und wo die einen zum ewigen Leben und die anderen zum Gericht auferstehen werden. Johannes 5, 28

Darum ist es sinnlos für Verstorbene eine Seelenmesse zu lesen und dafür auch noch Geld zu verlangen.

Hier scheint der Wahlspruch zu gelten: Der Zweck heiligt die Mittel.

Das ist nur ein Beispiel dafür wie man auf falsche Weise den Leuten das Geld aus der Tasche zieht.

Mit Jesus hat es auf jeden Fall nichts zu tun!!

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Not lehrt beten, pflegte meine Großmutter zu sagen.