Was hat Abraham Lincoln für die Wiedervereinigung der Union getan?

5 Antworten

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Nun ja, Lincoln hat eien Krieg für sie Befreiung der Sklaven geführt, richtig?

Naja, nicht ganz. Die Konföderierten Staaten sahen sich, durch die Abschaffung der Sklaverei, die Lincoln in seinem Programm vertreten hat, ihre Einnahmequelle (die Baumwolle, die ohne die kostengünstigen Arbeitskräfte nicht oder nur schwierig im so großen Stil angebaut werden konnte und den die Industrienationen England und Frankreich auch dankend annahmen), mehr aber ihre Souveränität in Gefahr (sie wollten sich von Lincoln keine Gesetze wie die Sklavenbefreiung vorschreiben lassen). Sie sagten sich also nach und nach von der Union los und gründeten irgendwann die konföderierten Staaten von Amerika, die nur ein billiger Abklatsch der USA waren, mit ihrem alten Kriegsminister (Jefferson Davis) an der Spitze. Die Union wollte Fort Sumpter räumen, haben sie nicht getan, dann wurde geschossen und mit der Beschießung on Fort Sumpter vor Charleston S.Ca. begann am 12. 4. 1861 der amerikanische Sezessionskrieg.

Stellt sich nun deine Frage, nämlich was Lincoln zur Wiedervereinigung der Union getan hat. Nun, getan hat er wenig. Die Reconstruction fand erst nach seinem Tod statt, Lincoln wurde mit seiner Ershießung kurz nach der Kapitualtion von General Robert E. Lees Nord Virginia Armee bei Appomattox Court House am 14. April 1865 eher mythisiert, ihm hing der Nimbus des Siegers, des Bezwingers des Südens und vor allem des Befreiers der Sklaven an (Sklavenbefreiung kam glaub ich '62 bzw. 1. Januar '63).

Da wären wir bei dem Punkt, den ich an Linoln am nteressantesten Finde, nämlich die Befreiung der Sklaven. Zunächst führte Lincoln einen blutigen Krieg, versuchte die Konföderieren Staaten zu besiegen udn die konföderierte Hauptstadt Richmond, Virginia einzunehmen. Dazu sandte er George McClellan ins Feld, bedauerlicherweise jemanden, der hinter jedem Strauch Gefahr sah und deswegen extrem vorsichtig war. Das Ende vom Lied: Nach der Einsetzung als Oberbefehlshaber der Nord Virginia Armee rängt Robert E Lee McClellan aus Virginia (wenn auch unter schweren Verlusten) es folgen (immer gegen Lee), die Niederlage bei Manasses (Lee vs. Pope) und die Niederlage bei Fredericksburg im Dezember (gegen Burnside), wichtig ist aber vor allem die Schlacht am ANtietam, die auch als blutigster Tag der AMerikanischen Geschichte bezeichnet wird und in der beide Armeen unglaubliche Verluste erlitten, ohne dass die Schlacht gewonnen wurde (theoretisch strategischer SIeg der Nordstaaten, weil Lee sich aus Maryland verkrümeln muss)

Nun steckt Lincoln in einer Zwickmühle, denn die Konföderation braucht, um zu gewinnen im Moment nur eines: Die Niederlagen der Union. Klingt etwas dämlich ist aber wie folgt: Die Südstaaten müssen gar nicht Washington D.C. einnehmen, sie müssen '62 nur darauf warten, dass eine der europäischen Großmächte (Frankreich oder ENgland, besonders England) zu ihren Gunsten eingreift und die Union damit an den Verhandlungstisch zwingt. Sollte das geschehen hätten die Südstaaten faktisch gewonnen, denn Lincoln wäre im enormen Zugzwang. '62 waren diese Mächte kurz davor genau das zu tun, wovor Lincoln sich fürchtete, also musste er handeln.

Und das tat er auch, nämlich mit seiner Proklamation zur Sklavenbefreiung, versehen mit einem Satz, der in etwa lautete 'wenn ich die Union zusammenhalten könnte, indem ch die Sklaven befreie würde ich es tun, wenn ich sie zusammenhalten könnte, indem ich keinen einzigen befreie würde ich es tun, wenn ich die Union zusammenhalten könnte, indem ich einige befreie und andere nciht würde ich auch das tun'. Kurzum: Lincoln wusste, dass England und Frankreich (in denen die Sklaverei schon abgeschafft war), niemals auf der Seite einer Nation eintreten würde, die sich ganz offiziell gegen die Abschaffung der Sklaverei stellte. Genau das geschah.

Insofern hat Lincoln, neben dem blutigen Krieg, den er geführt hat und den Leuten in seinem Generalstab, die nicht unbedingt für den aktiven Krieg geeignet waren, mit denen er sich rumärgern musste vor allem eines getan, mit dem vorrangigen Wunsch die Union zusammenzuhalten: Er hat die Sklaverei aufgehoben.

Hoffe das hilft etwas

Alles Liebe

Bevi


Robin0001 
Fragesteller
 20.12.2017, 15:28

Danke :), du hast mir auf jeden Fall geholfen, was die Sklavenbefreiung und deren Geschichte angeht. Auf jeden Fall eine andere Ansicht in dem Bezug als die, die ich gehört habe.

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bine12  03.07.2019, 06:42

Stimmt. Beliebtes Zitat:"Nach der Schlacht von Gettysburg hat der Süden nie mehr gelächelt..."Vielen armen Weißen ging es nach dem Bürgerkrieg noch schlechter, weil befreite Schwarze als (noch schlechter entlohnte) Arbeiter nach dem Norden gingen

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Nichts, denn um etwas tzun zu können, hätte er noch leben müssen, leider war er aber da schon futsch.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Innerhalb meines Studiums hatte ich viel mit Politik z utun

Ein ergänzender Aspekt: Lincoln erkannte, dass ein moderner Industriestaat (Kohle, Stahl, Eisenbahn, Telegrafie), wie er sich in Europa abzeichnete, nicht in einer Gesellschaft aufgebaut werden kann, wo viele Mitglieder ohne elementare Menschenrechte ausgestattet sind. Im agrarischen Süden war man allerdings auf billige Arbeitskräfte für die Landwirtschaft angewiesen, um halbwegs profitabel zu sein.

Die Wiedervereinigung von Nordstaaten und Südstaaten nennt man als Begriff Reconstruction.

Woher ich das weiß:Hobby – Sehe sehr gerne Geschichtsdokus

Wildhawk  18.12.2017, 19:24

Er war weder Held noch Tyrann, sondern gewähltes Staatsoberhaupt. In dieser Funktion war er auch Oberbefehlshaber der Armee und somit hauptverantwortlich für die Erfolge der Truppen der Nordstaaten, die 1865 zur Kapitulation des Südens führte.

Ein wichtiger Schritt war die Abschaffung der Sklaverei 1863, um so ausländische Mächte von einer Intervention abzuhalten.

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BeviBaby  18.12.2017, 20:21
@Wildhawk

Naja, ob er für diese Erfolge hauptverantwortlicher war sei mal dahingestellt. Ich habe das Gefühl der Kriegserfolg der Union sttieg und fiel extrem mit den Generälen des militärisch eher unerfahrenen Lincoln und der Anakonda-Plan von Scott tat sein übriges

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https://de.wikipedia.org/wiki/Die_Lincoln_Verschwoerung

Der Sezessionskrieg, brachte den Slaven die Freiheit und Lincoln den Tod.

Man weiss es nicht genau, was er noch alles fuer sein Land gemacht haette, aber wie gesagt, die `Besten` sterben zu erst.


bine12  03.07.2019, 06:45

Lincoln war weder Held noch Tyrann. Was seine Humanität betriffte, empfehle ich, sich mal mit seiner Zeit im Indian Office zu beschäftigen (dem "Amt für Indianerfragen, frei übersetzt)...

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Da er kurz nach Ende des Sezessionskriegs ermordet wurde, konnte Lincoln nichts mehr dafür tun.