Was haltet ihr von Hedonismus?

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Lust und Unlust sind Signale des Körpers, was er von bestimmten Handlungen und Situationen hält. Da ich lieber mit meinem Körper als gegen ihn lebe, nehme ich sie sehr ernst. Er dankt es mir mit Lebensfreude und Ausgeglichenheit.

Es gibt weniges, was so stark diffamiert wird wie der Hedonismus. Weil wir in einer Gesellschaft des Müssens leben, ohne Rücksicht darauf, ob wir wollen. Gefordert wird Selbstbeherrschung. Wir sollen uns selbst beherrschen, damit die über uns Herrschenden entlastet werden.

Hedonismus hat weder etwas mit Egoismus noch mit Faulheit zu tun. Man kann auch mit Lust arbeiten, wenn die Arbeit Sinn und gute Gründe hat. Ich arbeite selten, wenn ich nicht will, also keine Lust dazu habe. Aber wenn etwas notwendig ist, ist das Abwenden von Not auch ein guter Grund, Lust zu entwickeln und mit Freude an die Arbeit zu gehen. Auch wenn es nicht die eigene Not ist, sondern die von anderen.

Man sollte Hedonismus auch nicht mit übersteigertem Konsum verwechseln, der auf Manipulation und Süchten beruht. Ein gesundes Lustempfinden spürt auch, wann etwas genügt, wann es reicht. Gier nach immer mehr von irgendetwas ist ein Zeichen von Ersatzbefriedigungen, von falschen Erwartungen.


Machtnix53  23.01.2024, 16:36

Vielen Dank für das Sternchen!

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Ich kann mich gut damit anfreunden, musste aber erstmal schauen, was das eigentlich ist!

Hedonismus, in der Antike begründete Weltanschauung bzw. philosophische Lehre, die die Motive des Menschen und den Sinn des Lebens (Lebenssinn) auf das Streben nach Lust zurückführt. Demnach sei das Streben nach Lust das höchste ethische Prinzip.

Lexikon der Psychologie - : - Hedonismus

Der Begriff "Hedonismus" stammt von dem altgriechischen Wort "hēdoné" ab, was soviel wie Genuss, Freude oder auch Lust bedeutet. Allgemein ist damit eine Lebenseinstellung gemeint, die auf Glück, Genuss und die Freude des Augenblicks abzielt.21.04.2023

Her mit dem schönen Leben! 3 Dinge, die wir vom Hedonismus lernen ...

Und dann das "moderne" Verständnis vom Hedonismus:

Wie lebt ein Hedonist?

Im Alltag versteht man unter einem Hedonisten jemand, der nicht gerne arbeitet, der andere für sich schaffen lässt und sich gemütlich zurücklehnt – aber nicht jemand, der das gelungene Leben sucht. Letzteres ist das philosophische Verständnis des Hedonismus.23.04.2012

Hedonismus: „Aus dem einen Leben das Beste machen“ - Tagesspiegel

Zum "modernen Verständnis" von Hedonismus frage ich mich: Wie ist es nur dazu gekommen? 😂

Ich bin eigentlich total ein Hedonist, aber nicht im modernen Sinne. Ich habe Lust und Freude am Leben, ich genieße es, am Leben zu sein, und ich muss dafür kein Geld ausgeben.

Ich weiß nicht, wie viele verschiedene Jobs ich schon in meinem Leben gemacht habe. Aber ich hatte immer Lust und Freude an meiner Arbeit. Egal, was es war, ich wollte es immer gut machen. Viel Geld zu verdienen hat mich allerdings nie interessiert. Solange ich mein Auskommen hatte, war alles gut und ich brauchte nie viel. So hatte ich auch Genuß an meiner Arbeit und es hat mir nie was ausgemacht, mehr zu arbeiten als auf dem Plan stand.

Für diesen Lebensstil hab ich mich sehr früh im Leben entschieden und ich bin immer gut damit gefahren.

Seit mehr als 10 Jahren esse ich weder Fleisch- noch Milchprodukte, kaufe auch ganz selten industriell verarbeitete Lebensmittel. Ist das ein Verzicht auf Genuss? Bei mir ist das Gegenteil der Fall. Ich hab im Bereich Ernährung so viel mehr Genuß als zu Zeiten, wo es noch anders war.

Also aus meiner Sicht ist Hedonisus eine prima Sache 😉.

Es ist nur eine halbe Seite der Medalie. Es geht auch darum, seinen Schmerz zu heilen, diesen Güte zu geben, statt nur Spaß und Freude zu haben.

Denn das Leben wird immer eine veretzliche Seite an sich haben.

Nicht besonders viel, ich assoziiere das Prinzip mit Hemmungslosigkeit und Maßlosigkeit sowie Egoismus und ggf. sogar Narzissmus im eigentlichen Sinne. Aber ein echter Hedonist ist mir im Wesentlichen egal, solange er sein Umfeld in Ruhe lässt bzw. solange niemand durch ihn zu schaden kommt.

Ich persönlich habe gar kein Lebensprinzip - ich bin auch so zufrieden und weder Hedonist noch Asket; ich genieße das Leben ohne irgendein tautologisch anmutendes Credo, so gut es geht und komme gut zurecht. Die Wahrheit liegt meiner Ansicht nach wie so oft irgendwo in der Mitte.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Genuss im Augenblick zu finden ist eine Lebenskunst. In meinen Augen ist es absolut erstrebenswert, vor allem die kleinen Freuden zu bemerken und bewusst zu genießen - ohne Exzess und Schaden.