Epikur Hedonismus?

5 Antworten

Hedonismus — oder der Glaube an den Genuss — gibt auch Atheisten Befriedigung in ihrem Leben.

Diese Bezeichnung stammt von dem griechischen Wort für Vergnügen oder Genußsucht. Dieser Grundgedanke geht auf die griechischen Philosophen zurück — hauptsächlich auf Epikur.

Für den Hedonisten steht das Vergnügen oder der Genuss für den eigentlichen Sinn des Lebens.

>Louis Cassels erklärt, daß Hedonismus schon eine Art Religion darstellt, und bemerkt: „Hedonisten haben es nie für nötig gehalten, eine eigene Kirche zu gründen oder für ihren Glauben sonstwie eine Institution ins Leben zu rufen. Genaugenommen betrachten es viele von ihnen als zweckdienlich, anderen religiösen Lehren Lippendienst zu zollen und nach außen hin mit einer Kirche verbunden zu bleiben, die sich in der Gemeinde eines hohen Ansehens erfreut. Aus diesem Grunde ist es schwer zu schätzen, wie viele Anhänger diese Religion heutzutage in Amerika hat. Jedoch ist die Zahl fraglos sehr hoch und wächst schnell.“< (Auszug aus „Erwachet“ 1978, 8.9., S. 15)

Sollte eine hedonistische Einstellung (Glauben an Genuss) tatsächlich der Mittelpunkt unseres Lebens sein? Für einen Christen mit Sicherheit NICHT!

Nachdem Paulus über Personen gesprochen hat, die „auf Genuß bedacht“ sind und die eine „äußere Form der Frömmigkeit“ haben, „doch sich von deren Kraft losgesagt haben“, ermahnt er Christen: „Von Leuten dieser Art halte dich fern!“ (2. Tim. 3:1-5).

Wirkliche Zufriedenheit im Leben erlangt man, wenn man sich mit dem Wort Gottes befasst. Diese Erfahrung habe ich persönlich gemacht:

“Die ganze Schrift ist von Gott inspiriert und nützlich zum Lehren, zum Zurechtweisen, zum Richtigstellen der Dinge, zur Erziehung in [der] Gerechtigkeit, damit der Mensch Gottes völlig tauglich sei, vollständig ausgerüstet für jedes gute Werk.“ (2. Tim. 3:16, 17)

Lieben Gruss ...

Verschiedene Philosophen haben den Sinn des Lebens unterschiedlich interpretiert.

Alle haben Recht - alle haben Unrecht.

Den Sinn des Lebens muss jeder Mensch für sich selbst erkennen und, wenn er will, auch formulieren.

Epikur wird sehr oft inkorrekt als reiner Lüstling interpretiert. Seine Philosophie gründete in persönlicher Erfahrung - er war jahrelang das, was man heute als Schmerzpatient bezeichnen würde. Er sagt, Schmerzen sind Strafen für falsches Verhalten oder Fehlfunktionen, und Freude/Glück/Lust ist in Maßen anzustreben, um zur inneren Ruhe/Zufriedenheit/Entspannung zu kommen. Beiden Empfindungen, wenn man sie maßlos erlebte, folgen Schmerzen.

Seine Schriften sind leider nur fragmentarisch erhalten Ἐπίκουρος ΚΥΡΙΑΙ ΔΟΞΑΙ

(Epikur Die Hauptlehren)

Leider wird Epikur sehr häufig falsch interpretiert. Die Lust oder Freude, die Epikur meint, entstammt der seelischen Empfindung, nicht der körperlichen.

Epikur war ein entscheidender Gegner des bloßen Geniessens, wenn es nur den körperlichen Zwecken diente:

"Weder größerer Reichtum noch Ehre und Ansehen, noch irgendetwas anderes, was unbegrenzte Begierde erstreben mag, löst die Unruhe der Seele und bringt ihr wirkliche Freude."

Weil das glückliche Leben nicht möglich ist, wenn man pessimistisch die ganze Zeit von einem Übel ins andere rennt. Ist das nicht logisch?