Was haltet ihr von Blood-Flow-Restriction-Training (BFR-Training)?
Bei dieser Trainingsmethode werden während des Krafttrainings Manschetten an Armen und/oder Beinen angelegt, die den Blutfluss in den Muskeln einschränken, wodurch bei relativ wenig Gewicht genauso viele Muskeln aufgebaut werden sollen, wie beim konventionellen Krafttraining mit hohen Gewichten. Ist da was dran? Könnte mir vorstellen, dass es z. B. nach Verletzungen sinnvoll sein kann, wenn man noch nicht viel Gewicht stemmen darf. Ansonsten macht das Training mit ordentlichen Gewichten doch viel mehr Spaß 😀
1 Antwort
Ich kenne diese Trainingsmethode oder Theorie nicht und glaube auch nicht, dass sie sehr sinnvoll oder effektiv wäre!
Bei hoher Muskelbelastung entstehen in den Muskelzellen Abfallprodukte, die über das Blut möglichst schnell abtransportiert werden sollen. Nur so kann der Muskel auch eine längere Belastung aushalten und effektiv arbeiten.
Stoppst du jetzt durch so eine Methode den Blutfluss, wird der Muskel wahrscheinlich sehr viel schneller an seine Grenzen kommen. Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass das einen positiven Effekt im Hinblick auf Kraft und Muskelwachstum zur Folge hat. 💁🏻♂️
Wenn es wirklich effektiv und praktikabel wäre, hätte ich in über 25 Jahren Kraftsport schon mal irgendwas darüber gehört oder gelesen.
Ich vermute mal eher, dass da irgendjemand versucht, das Rad neu zu erfinden!
Und Muskeln arbeiten immer erst im anaeroben Bereich, bevor die Leistung unter Zuhilfenahme von Sauerstoff bereitgestellt wird.
Also ist dieses Argument auch nicht schlüssig! 💁🏻♂️
Das denke ich auch. Ursprünglich wurde es wohl mal von einem Japaner in den 60er Jahren entwickelt. Vielleicht hatte der nur keine Lust auf richtiges Training 😉
Ich halte auch nicht so viel davon, da man ja praktisch nach jedem Satz die Manschetten kurz lockern müsste, damit, wie du sagst, die Abfallprodukte abtransportiert werden können. Wäre ja viel zu umständlich und zeitraubend. Die Befürworter sagen auch, man müsse sie zumindest so alle 20 Minuten lockern. Deren Argument für den schnelleren Muskelaufbau ist, dass bei wenig Sauerstoffzufuhr die Typ 2-Fasern, die ja wesentlich für den Kraft- und Muskelaufbau verantwortlich sind und anaerob arbeiten, viel schneller aktiviert werden. Die Typ 1-Fasern, die aerob im Ausdauerbereich arbeiten, werden so quasi „unterdrückt“.