Was haltet ihr vom Polo GTI als Fahranfänger?

2 Antworten

Punkt 1:

So ein PS-starkes "Leichtgewicht" ergibt nur mit DSG und Allrad einen Sinn.

Wenn man bei PS-starken Autos überhaupt von "Sinn" sprechen kann:

Ein Arbeitskollege von mir hat sich mal den Passat CC gekauft. Aber mein Kollege war damals Mitte 40, also in der Midlifecrisis :-)

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Punkt 2:

Ich würde allerdings auch kein PS-schwaches Auto kaufen.

Ich bin zuerst Opel Corsa gefahren (leihweise), mit dem schwachen Dreizylindermotor.

Damit war man auf der Autobahn schon mal etwas verloren - beim Einfädeln fehlten manchmal einfach die Leistungsreserven, um auf sich bietende Lücken aufschliessen zu können.

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Punkt 3:

Das erste Auto das ich mir gekauft habe war dann ein Skoda Fabia Combi mit einem 86 PS TSI-Benzinmotor.

Damit waren auch lange Autobahnfahrten bei Dienstreisen kein Problem.

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Punkt 4:

Wenn Du ein vernünftiges/praktisches Auto haben willst, dann: Siehe Punkt 3.

Wenn Du das Auto fürs Ego "brauchst", dann: Warte mit dem PS-starken Auto bis zur Midlifecrisis :-)

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Hellfire107  28.08.2023, 18:26

Im Prinzip bin ich bei dir - aber

So ein PS-starkes "Leichtgewicht" ergibt nur mit DSG und Allrad einen Sinn.

Ist Unsinn. Mit 200/207PS ist der Polo nicht langsam - aber auch keine Mondrakete.

Ich bin kein DSG-Freund. Ja, es ist komfortabel, ja, es schaltet superschnell - aber wer falsch anfährt, also mit zu viel Gas oder zu wenig muss sich ein paar Sekunden gedulden bis das DSG hinterher kommt. Mal kurz auskuppeln is' nich'. Außerdem ist das hohe Drehmoment doch gerade das schöne an großen Motoren. Anfahren geht locker im 2., und wirklich schalten muss man nur zum durchladen.

Allrad nützt vor allem bei Eis, Schneeglätte oder Starkregen - aber wer will da schon schnell fahren? Ich nicht. Mal abgesehen das alle anderen Verkehrsteilnehmer dann überhaupt nicht mit Schnellfahrern rechnen.

Ich fahre einen 2006er Ford Focus ST mit 225 Serien-PS.

Das ESP war bereits permanent deaktiviert als ich ihn gekauft habe - ich brauche es mit 17 Jahren Golf II-Erfahrung auch nicht. Das Focus-ESP greift nämlich früh und hart ein - sobald das kurveninnere Rad leicht wird. Ätzend!!

Mein ST hat zwar nur Frontantrieb - den Unterschied merkt man aber nur bei Glatteis oder wenn man aus dem Stand voll beschleunigen will. Da dies aber sehr aufs Material geht (ein Satz Antriebswellen - 1000€ zuzüglich Einbau) vermeide ich es. Da ich grundsätzlich im 2. Gang anfahre ist das auch kein Problem. Und wenn bei mir mal irgendwann der Wohlstand ausbricht gibt's noch eine Differential-Sperre obendrauf.

Viele denken beim Thema Frontantrieb an Golf 2/3 und Co.. Davon sind moderne Fronttriebler wie insbesondere der ST aber meilenweit entfernt. Die alten Gölfe mit Basis-Achse liefen jeder Spurrille hinterher - meinen Focus fahre ich mit 220km/h ganz entspannt einhändig. Schlaglöcher sind kein Problem. Die federt er so weg.

Und um die Kurve geht das Ding wie Feuer. Das Bilstein B8-Fahrwerk ab Werk hat daran sicher seinen Anteil - ist aber längst nicht alles.

Das besondere am Focus ST ist die Achstechnik. Der Focus Mk1 hat damals im Rallye-Sport alles in Grund und Boden gefahren. Warum? Einzelradaufhängung mit Doppelquerlenker+Stabi vorne sind quasi Standard - er hat das Ganze aber auch hinten. Dadurch fährt er sich erheblich besser als der kleinere Polo, der AFAIK sogar noch eine Verbundlenkerachse hinten hat.

Hinzu kommt das Allrad massiv Leistung frisst. Der Vorbesitzer meines ST hat sich einen RS 3 ans Bein gebunden. Fährt super - ist mit 340PS aber kein Stück schneller als der ST mit Stage 1 und ~260PS. Viel mehr Gewicht, viel höhere Reparaturkosten und natürlich viel höherer Kaufpreis - nein, danke.

Nach 2 Jahren wollte er den ST zurück kaufen - ich habe dankend abgelehnt.

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Mir ist das völlig egal. Jeder darf sich kaufen, was er will.