Was braucht man alles für einen 4 stündigen Ausritt?

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Pferde mit guter Kondition. Auch 4 Stunden Schritt sind ziemlich anstrengend für untrainierte Box-Reitbahn-Pferde, wenn Gefälle und Steigungen dabei sind, noch viel mehr. Schickt man untrainierte Pferde auf solch einen Ritt, drohen Kreuzverschlag und Koliken, damit ist nicht zu spaßen und ich musste es leider nicht nur einmal erleben. Etwas leichter tun sich da schon Aktivstallpferde, denn die bewegen sich in ihren Ställen, je nach Größe und Aufteilung der Ställe, schon um die 20 km täglich. Dennoch ist es für die was anderes, wenn dann ein Reiter drauf sitzt. Wir haben unsere ganz gezielt trainiert: Begonnen mit 30 min, dann die Dauer gesteigert über 3 Monate. Wenn wir kurze Ritte (30 bis 60 min) gemacht haben, die Trabphasen verlängert, bis wir nun so weit sind. Inzwischen ist es für unsere Pferde ein normaler Ausritt, zum Teil auch während der Woche, wenn abends der Stall bis 22.00 auf hat. Wenn wir um 21.30 wieder da sein wollen (30 min für absatteln, aufräumen, füttern), müssen wir halt um 17.30 los. Aber andere schreiben das nicht umsonst als Wanderritt aus, weil sie sowas sonst nie machen. Kommt also immer drauf an, woran man gewöhnt ist. Das ist bei den Pferden nicht anders als bei den Menschen.

Plant beim ersten Mal nicht zu viele Kilometer in den vier Stunden, Ihr könntet immer mal wieder aufgehalten werden oder Euch einfach auch aufhalten wollen, weil es so schön ist. Wir rechnen immer 5,5 km pro Stunde bei reinem Schritt, wobei unsere ziemlich fleißig Schritt gehen, weil ich bei der Pferdeausbildung auf einen langen, raumgreifenden Schritt Wert lege. Alles, was Ihr Eurer Kondition und der Eurer Pferde entsprechend (könnt Ihr die wirklich einschätzen?) traben und galoppieren könnt, bringt Euch "Bonus", den Ihr auch mal mit einer Weidepause wieder verspielen könnt.

An Ausrüstung braucht man gar nicht so viel. Wenn die Pferde gut bearbeitete Hufe haben, wird man keinen Hufauskratzer brauchen, denn es ist ein Zeichen für mangelnde Hufgesundheit, wenn was drin hängen bleibt. Bei beschlagenen Pferden sollte man einen Kratzer dabei haben oder eine stumpfe "Waffe" an einem Taschenmesser o.ä., denn es ist nicht sonderlich vergnüglich, mit Stöcken im Wald was rauszupulen, was sich unterm Eisen verklemmt. Je nach Tageszeit Beleuchtung und Reflexzeugs - wenn man halt kalkulieren muss, ins Dunkle zu kommen. Wer um 9.00 für 16 km aufbricht, wird das hoffentlich nicht brauchen. Die Reiter brauchen bei der nun kommenden Sonne eine Trinkflasche und sollten Sonnencreme auftragen, denn wir sind in diesem Jahr noch nix gewöhnt und sonst ist am nächsten Tag das ganze sehr unangenehm. Grade auch Durst ist einem Sonnenstich zuträglich. Also hängt Euch eine Trinkflasche an den Sattel - gefüllt. Bachwasser vertragen die Pferde, Ihr nicht. Ein kleines Taschen-Erste-Hilfe-Set, wie man es am Fahrrad auch mit sich führt, hilft, Kratzer zu verpappen. Alles, was nicht sofort ärztlich behandelt werden muss, sondern bis zuhause warten kann, kommt damit noch heim und bei allem anderen ist das Telefon das Hilfsmittel der Wahl. Auf die Idee, Desinfektionsspray und Ibu in den Wald zu schleppen, wär ich nun noch nicht gekommen. Wenn sich die auf der Weide beim Spiel schrammen, entdeckt man es auch erst Stunden später und ich geh auch auf die Arbeit ohne Ibu - ich kann also 8 Stunden ohne überleben.

Und wenn Ihr das zum ersten Mal macht, kopiert bzw. druckt eine Karte und zeichnet Euren Weg an und lasst die am Stall zurück. Für den Fall, dass irgendwas ist, könnt Ihr leichter um Hilfe bitten. Wenn es für Euch Normalität wäre, würdest Du hier nicht fragen, also behandeln wir es für Euch noch als Wanderritt, während ich einfach aufsitze und los reite - die Routine kommt mit der Zeit.

Ach, noch was: Man kann sowas an jedem Tag machen. Sollte ein Pferd ein bisschen klemmig sein an dem Tag, wird es verschoben! Die machen das auch zum ersten Mal und sollten, genau wie Ihr, fit sein.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Durchgenend Pferdeerfahrung seit 1981
cortijero  25.04.2012, 16:23

total übertrieben! 4 Std. ist doch ein normaler Ritt und da muß man doch nicht so einen Aufriss machen! Ich reite meine Pferde jeden Tag 4-6 Std.. Wenn ich da jedesmal so einen Aufwand betreiben würde, bliebe keine Zeit mehr zum Reiten. jedes Pferd sollte täglich mindestens 4 Std. bewegt werden. Alles andere ist nicht artgerecht. Wer sein Pferd nicht ausreichend bewegen kann, sollte sich auch kein Pferd halten.

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Baroque  25.04.2012, 22:31
@cortijero

Äh, Moment, was soll der Schmarrn denn jetzt? Ein Pferd sollte sich ausreichend bewegen können, aber es ist für ein Pferd überhaupt nicht nötig, vom Menschen bewegt zu werden, es lebt sehr gut in seiner Herde. Du verstehst da was völlig falsch: Keine Herde, aber 4 Stunden für den Menschen ackern ist nicht artgerecht!!!

Artgerecht ist möglichst 24 Stunden, ansonsten eben so nah dran wie möglich in der Herde und mit dem Menschen nichts weiter zu tun haben!

Wenn der Mensch aber mit dem Pferd zu tun haben will - was den Pferden heutzutage ihr überleben sichert, muss er es dafür trainieren. Nicht einfach raus zerren und 4 Stunden reiten, obwohl es nicht dran gewöhnt ist. Ich glaub, Du hast noch nie ein Pferd mit Kreuzverschlag betreuen müssen, wenn Du so einen Quark redest. Ich reite auch einfach los für 4 Stunden, aber eben weil unsere Pferde dafür trainiert sind! Wenn ich jeden beliebigen aus unserem Stall mitnähme uns begleiten, könnt ich Dir nun mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit sagen: Außer einem Distanzpferd und unseren hätten die restlichen derzeit 31 Aktivstallpferde einen leichten Muskelkater am nächsten Tag, aber nix gefährliches. Die gut trainierten Boxenpferde kämen auch noch vernünftig weg. Aber die restlichen Boxenpferde würden zumindest eine leichte Kolik schieben, die schwächeren von ihnen liefen durchaus Gefahr, mit Kreuzverschlag da zu stehen.

Und darf ich noch auf diesen Satz eingehen:

Ich reite meine Pferde jeden Tag 4-6 Std.

Das heißt, Du hast mehrere Pferde? Und jedes davon reitest Du 4 bis 6 Stunden? Und Dein Tag hat, wie meiner auch, 24 Stunden? Hübsch! Ich frag mich grade, woher das Geld für die Pferde kommt, denn der Normalmensch braucht einen Vollzeitjob, wenn er ein Pferd halten möchte. Möchte er zwei halten, so muss er schon eine Führungsposition haben, wo Überstunden nicht mehr gezählt werden und wöchentlich schon eher um die 60 statt um die 40 Stunden gearbeitet wird.

24 Stunden pro Tag minus 8 Stunden, nein, mehrere Pferde, 12 Stunden Arbeit, bleiben 12 bis 16 Stunden, um 8 Stunden zu schlafen, also noch 4 bis 8 Stunden, um die mehreren Pferde mehrere Stunden zu bewegen ... irgendwas an dieser Rechnung geht jetzt nicht auf. Kann es sein, dass DU übertreibst und nicht ich?

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Plattschnacker  25.04.2012, 23:11
@Baroque

Kommentar von cortijero vor 6 Stunden

Nun, zumindest HEUTE dürftest Du nicht mehrer Pferde 4 - 6 Std. geritten haben, denn Du warst ja schon gegen 17 Uhr hier am Rechner.

:))

Also entweder tüdelst Du oder Du kannst nicht rechnen ODER BEIDES?? Zwinker.

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was wollt ihr da mitnehmen :-)

bei 4 stunden braucht ihr normal nichts besonderes ausser ihr wollt pickniken gehen :-)

  • Halfter + Strick

  • Hufkratzer (hab ich immer dabei)

  • Handy mit allen wichtigen Tel nummern, falls was passieren sollte (hab ich aber auch immer dabei)

dann mal viel spass :-)

Also wenn ihr im heimischen Wald unterwegs seid, wo ihr euch auskennt, dann reicht es wenn ihr bißchen Verpflegung für euch dabei habt. Halfter nur wenn ihr so lange Pause macht und die Pferde anbinden wollt. Wenn man auf ner Bank sitzt kann man das Pferd ja auch so festhalten. Und Handy ist sowieso IMMER ein muß. Passieren kann ja immer was, egal wie lange man reitet. Also mehr habe ich nie dabei. Höchstens noch ne Reitkarte, falls ihr mal nicht wisst wo ihr euch grade befindet.

Vier Stunden ist jetzt auch keine Ewigkeit wenn man normal ausreitet und nicht nur im Mini-Umkreis um den Stall sich nach Draussen in die "Wildnis" wagt :-)

Die Pferde brauchen die nötige Kondition (ein Pferd das sonst max eine dreiviertel Stunde auf dem Platz geritten wird, könnte nicht nur Muskelkater bekommen)

Passendes Sattelzeug finde ich dass eine Grundvorraussetzung für's Reiten ist. Aber vor allem bei einem längeren Ritt darf nichts scheuern oder drücken. Schließlich will man danach auch wieder heim kommen.

Ich würde ein Knotenhalfter + Strick unter die Trense machen, dann kann mach auch mal eine Pause einlegen und das Pferd grasen lassen, eine Satteltasche mit Karte, Hufauskratzer (gibt zusammenklapbare) und ein kleines Notfallset (Verbandsmaterial).

Wichtig: Handy !! mit allen Notfallnummern (Tierarzt, Feuerwehr, Stall, Schmied) Die geplante Route sollte jemanden zu Hause auch bekannt sein falls zB ein Pferd ohne Reiter nach Hause kommt. So kann man den Suchradius einschränken wenn man einen verletzten Reiter suchen muß.

Außerdem sollte man planen dass das Pferd auch mal was trinken muß.

erstmal solltet ihr euch klar darüber sein, dass ihr die meiste zeit schritt reiten werdet. ihr müsst die kondition eurer pferde einschätzen können.

mitnehmen:

  • halfter und strick zum anbinden zb an einen baum oder zaun. damit die pferde auch grasen können
  • erste hilfe-tasche und handy!!! darin u.a. enthalten: kopfschmerztabletten wie ibuprofen, desinfektionsspray (auch für pferde), pflaster, verbandsmaterial
  • für euch was zu trinken/essen
  • für die pferde tränkestellen einplanen wie bach, see o.ä. evtl direkt dort pausieren.
  • regenjacke einpacken
  • fliegenspray aufsprühen oder einpacken
  • evtl fliegen-netz den pferden anziehen
little0cookie  24.04.2012, 23:05

Hufkratzer nicht vergessen, alle wichtigen Nummern im Handy eingespeichert haben (vorher Menschen Bescheid geben, dass die euch im allerschlimmsten Notfall mit dem Hänger abholen) und Monate vorher die Pferde gut trainieren, damit sie das durchhalten.

Ansonsten, DH :-)

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SallyPelly  24.04.2012, 23:20

nimm doch gleich die ganze apotheke mit und vergiss ja nicht, eine wasserleitung zu verlegen den weg entlang, damit die pferde nicht verdursten.

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Kitty91  25.04.2012, 10:04
@BlackRaven88

darf ich noch was hinzufügen?!

  • en gutes Taschenmesser bzw habe ich immer einen Leathermen dabei!!!

Man glaubt es nicht aber ich habe das Teil, sei es Zange oder Säge, mehrmals beim ausritt gebraucht! wir machen immer gerne mal 1. Mai Ritte (jaa bald ist es wieder soweit juchu) oder auch am Wochenende mal Ausritte die mehrere Stunden in anspruch nehmen.

Erstens kann man dadurch Steine oder festgetretene Dinge aus dem Huf herausholen (heißt ich kann mir den Hufkratzer sparen), ich kann Stacheldraht, der von Jugendlichen einfach mal so über den Weg gespannt wurde, durchknipsen...und ich kann Dinge wie Bandagen oä durchschneiden um es auf die richtige Länge zu bringen =)))

Vill muss man es nicht zwingend dabei haben. Ich hab es jedenfalls immer in meiner Bauchtasche seit ich damals von meiner lehrerin vom Reitpass so einige Geschichten gehört habe wo ihr Leathermen quasi der Lebensretter war XDDD

Liebe Grüßeeeee

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