Was brauch man um bei der Post zu arbeiten?

7 Antworten

Du scheinst noch gar nicht bemerkt zu haben, dass es kaum noch Niederlassungen der Deutschen Post gibt, sondern hauptsächlich Postagenturen. Wer dort beschäftigt ist, arbeitet nicht bei der Post, sondern ist beim jeweiligen betreiber des Geschäftes angestellt.

Richtig ist, dass Postbeamte am Schalter im Mittleren Dienst eingruppiert sind und einiges mehr an Wissen brauchen und auvh vorweisen können, als Beschäftigte in Agenturen, da dort natürlich gar nicht alle Tätigkeiten angeboten werden können.

Als Zeit meines Berufslebens im Schalterdienst Tätiger, kann ich dir verraten, dass wir mitunter Aushilfen hatten, das waren Studenten oder Hausfrauen, die eine Kurzausbildung erhielten und am Schalter auch nur einfache Aufgaben vornahmen. Etliche davon haben nicht schlecht gestaunt über den Stress und das Wissen, welches trotzdem verlangt wurde. Aber natürlich konnten sie uns immer fragen. Es war auch nicht jedermanns Sache, Gelddurchläufe von damals teilweise täglich im sechsstelligen Bereich zu verwalten. Kommt heute aber nicht mehr vor, weil nicht mehr jeder Depp mit einem Bündel Zahlkarten an den Schalter kommt, für die er früher 1,50 DM das Stück zahlte. Das wären heute so um die 7€,  die zu löhnen wären.

Nun werden viele Tätigkeiten von damals heute ja gar nicht mehr angeboten. Kein Mensch schickt mehr Telegramme. Ob es noch telegrafische Auslandspostanweisungen gibt, weiß ich nicht. Wir haben Sparbücher ausgestellt und mussten internationale Zollvorschriften beachten. Natürlich gab es dafür schlaue Bücher. Davon hatten wir einen ganzen Schrank voll. Man musste also nur wissen, in welchemm Buch und an welcher Stelle etwas steht, was man brauchte. So einfach war das. Unbegrenzt Zeit stand dafür leider nicht zu Verfügung, denn meist war der Laden gerammelt voll und es wurde gerne gemeckert, wenn etwas länger dauerte.

Und was die Arbeitszeiten betrifft, meinst du tatsächlich, irgend ein Arbeitgeber verschenkt auf diese Art heute noch Geld?

Wer sagt denn, dass Beschöftigte in Postagenzturen Vimmer Vollzeit arbeiten?

Zugegeben, damals bei einer 48 Stunden Woche ließ sich auch mal Zeit "schneiden". Aber würdest du da gerne tauschen?



Unterschätze die Paketbranche nicht. Nicht umsonst wurde DHL erst Anfang April wieder bestreikt.

Diese Menschen leisten teilweise körperlich sehr harte Arbeit, haben teilweise immensen Zeitdruck und werden verhältnismäßig unverhältnismäßig entlohnt dafür.

Stell dir mal bitte vor, dass ein Paketfahrer in Berlin in 4 Stunden ca. 40 Pakete in den 4ten oder 5ten Stock zustellen soll.

Ja, aber gelernt haben musst du dafür nicht viel. Es reicht ein entsprechender Führerschein und ein sauberes Führungszeugnis soweit ich weiß.

Blindi56  14.04.2015, 12:50

Nur waren nicht die Fahrer gemeint, sondern die Angestellten in der Filiale.

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Schmani  14.04.2015, 12:51
@Blindi56

Mein Fehler...habe das mit dem "abholen" überlesen.

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Bei den Postfilialen in Kaufhäusern werden die Angestellten dort angelernt. In den Hauptfilialen der Post benötigst du eine umfassende Ausbildung. - 

Auch ein Hilfssanitäter könnte einem Kranken Kopfschmerztabletten oder Nasensprays "verschreiben"... nur ein Arzt kann den Zusammenhang aber einschätzen. Für viele Fälle ist aber auch dort "normaler Menschenverstand" ausreichend.

Je besser die Ausbildung - je mehr Verantwortung und Können - je höher sollte das Gehalt sein.

Wir fangen gegen 6:30 Uhr an zu arbeiten und die Briefe und Päckchen nach Tour zu sortieren, gegen 9:30 verlassen wir das Postamt und verteilen draußen bis ca 15:30,16:00 in starkzeiten auch 17:00 die Briefe und Pakete danach reinfahren Abrechnung unzustellbare sachen sortieren und dann erst nach hause. Manchmal bin ich erst um 17:30 aus dem Amt wieder raus. Was verstehst du da unter kurzen Arbeitszeiten? Ich bin Quereinsteiger, hab das nicht gelernt. Trotzdem ist das nicht so einfach wie es aussieht.

Und wenn Du beim Bäcker einkaufst, müssen die auch nur das Brot einpacken und Geld kassieren. Trotzdem 3 Jahre Ausbildung....oder wie?

Die müssen schon noch einiges anderes tun und auch arbeiten, wenn die Filiale noch zu hat.