Was bedeutet in der Bibel , den heiligen Geist betrüben?

13 Antworten

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Hallo Unikat1961

Bevor man mit Hilfe der Bibel diese Frage beantworten kann, sollte man verstanden haben, dass der heilige Geist keine Person ist, wie es die Lehre von der Dreieinigkeit annimmt, sondern es ist die von Gott ausgehende (und deshalb heilige) Kraft, durch die unser Schöpfer alles bewirkt, was er bewirken möchte.

Ich zitiere Dir dazu einmal aus der „New Catholic Encyclopedia“ (Band 13, S. 575) immerhin ein Werk, das den trinitarischen Standpunkt vertritt:

„Aus den meisten Texten des N[euen] T[estamentes] geht hervor, daß Gottes Geist nicht jemand, sondern etwas ist; dies ist besonders an dem Parallelismus zwischen dem Geist und der Kraft Gottes zu erkennen. Wenn Gottes Geist eine Tätigkeit zugeschrieben wird, die normalerweise eine Person ausführen würde, z. B. sprechen, hindern, wünschen, wohnen (Apg 8.29; 16.7; Röm 8.9, berechtigt das nicht sogleich zu dem Schluß, Gottes Geist werde an diesen Stellen als eine Person betrachtet dieselben Formulierungen werden auch in Verbindung mit deklamatorisch personifizierten Dingen oder abstrakten Gedanken gebraucht. (Siehe Röm 8.6; 7.17.) So zeigt der Kontext des Ausdrucks ,Lästerung gegen den Geist‘ (Mt 12.31; vgl. Mt 12.28; Lk 11.20), daß auf die Kraft Gottes Bezug genommen wird.“ (Zitat Ende)

Tatsächlich ist die Personifikation einer Sache kein Beweis dafür, dass es sich um eine Person handelt. Die Bibel spricht zum Beispiel davon, dass die Sünde ‘als König regiere’, einen ‘Anlass erhalte’, eine ‘Begierde bewirke’, ‘verführe’ und ‘töte’ (Römer 5:21; 7:8-11).

Auch die Weisheit wird personifiziert, und es heißt von ihr, dass sie „Kinder“ und „Werke“ habe (Matthäus 11:19; Lukas 7:35).

Aber niemand würde behaupten, dies bedeute, dass die „Sünde“ und die „Weisheit“ Personen seien.

Somit widerspricht die Personifikation des Geistes Gottes nicht der Bibel, die eindeutig bezeugt, dass der Geist tatsächlich „nicht jemand, sondern etwas“ ist.Und dieser heilige Geist steht in enger Verbindung mit seinem Quell, mit Gott.

Wer daher dem Willen Gottes zuwiderhandelt, ‘betrübt Gottes Geist’ und das kann der erste Schritt dazu sein, dass Gottes aktive Kraft im Leben eines Christen schließlich überhaupt nicht mehr wirksam ist.

Wie real diese Gefahr ist, zeigen Davids Worte nach seiner Sünde mit Bathseba. Reumütig flehte er zu Jehova: „Wirf mich nicht weg von deinem Angesicht; und deinen heiligen Geist o nimm nicht weg von mir“ (Psalm 51:11).

Tatsächlich leben wir in einer Welt, in der viele Menschen, die sich für Christen halten, keinerlei Neigung zeigen, in ihrem Leben den Geist Gottes als verbindliche Anleitung wirken zu lassen.

Wäre es nicht besser, sich Jesu Worte aus Matthäus 15:9 zu Herzen nehmen? Dort sagt er: „Vergeblich bringen sie mir fortwährend Anbetung dar, weil sie als Lehren Menschengebote lehren.“

Das geschrieben Wort Gottes zu beachten, ist also Vorausbedingung um den Geist Gottes auf sich wirken zu lassen.

Die Bibel erklärt dazu in 2. Petrus 1:19-21 „ . . . . ihr tut gut daran, ihm [Gottes Wort] Aufmerksamkeit zu schenken als einer Lampe, die an einem dunklen Ort leuchtet . . . . [und] wurde niemals durch den Willen eines Menschen hervorgebracht, sondern Menschen redeten von Gott aus, wie sie von heiligem Geist getrieben wurden.“

Wenn wir „durch den Geist leben . . . [und] wandeln“, werden wir zum Beispiel weder fleischlichen Begierden nachgeben noch unchristliche Wesenszüge entwickeln (siehe dazu Galater 5:16, 25, 26).

Wer dagegen widerstandslos, beinahe unmerklich Verhaltensweisen übernimmt, die Gottes Wort verurteilt, fängt bereits an, Gottes Geist zu betrüben.

Fortsetzung

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Abundumzu  15.06.2011, 10:29

Fortsetzung

Wenn Du den von Dir zitierten Text im Zusammenhang liest (Epheser 4:25-32) erfährst Du detailliert, welche Verhaltensregeln für Christen verbindlich sind und wie man es schaffen kann, Gottes Geist nicht zu betrüben.

Hier ein kleiner Ausschnitt: In Epheser 4:25 schrieb Paulus: „Da ihr jetzt die Unwahrheit abgelegt habt, rede jeder von euch mit seinem Nächsten Wahrheit; denn wir sind Glieder, die zueinander gehören.“

Als Glaubensbrüder und -Schwestern, die „zueinander gehören“, sollten wir im Umgang miteinander immer ehrlich sein und nicht auf „Abwegen“ gehen.

Versuche, sie irgendwie hinters Licht zu führen, wären nichts anderes, als sie anzulügen. Wenn jemand sogar unverbesserlich auf diesem Kurs bleibt, wird er letztendlich sein Verhältnis zu Jehova über Bord werfen. (siehe bitte Sprüche 3:32.)

Oder ein Hinweis im Vers 29: Paulus forderte dort seine Brüder auf: „Kein faules Wort gehe aus eurem Mund hervor, sondern was immer zur Erbauung gut ist, wie es nötig sein mag, damit es den Hörern förderlich sei“

Wieder erklärt der Apostel nicht einfach, was man lassen, sondern auch, was man tun sollte.

Und stelle Dir einmal vor, hier bei GF würden sich alle Christen daran halten!

Ich empfehle Dir, den Text wirklich komplett zu lesen, dann hast Du schon sehr viele Anregungen, wie man sich davor bewahrt, den heiligen Geist zu betrüben.

Weitere Details zum diesem Thema findest Du hier:

http://www.gutefrage.net/frage/der-heilige-geist-schwebte-auf-dem-wasser-aber-aus-welchem-grund#answer10157144

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Ich will versuchen es einmal ziemlich allgemein zu beantworten:

Wenn man den Heiligen Geist betrübt, betrübt man gleichzeitig auch Gott, da er ein Teil der Trinität Gottes ist.Im Unterschied zu Gott, welcher seine "Schafe" nicht verläßt, kann man allerdings den Heiligen Geist in sich "zum Schweigen" bringen. - Die Folge ist, der Draht, die Verbindung zu Gott ist gestört. Man erlebt keine geistliche Inspiration mehr - wie beim Telefonieren. - Es "tuutet" nur. - Keiner geht ran.Ich hoffe ich konnte es einfach beschreiben.

Melanie19880203  14.06.2011, 15:25

Gott ist keine Dreieinigkeit, siehe dazu die Erklärung warum: http://www.watchtower.org/x/20091101/article_05.htm

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derprediger  14.06.2011, 15:52
@Melanie19880203

"Wie kann man den Heiligen Geist betrüben" war die Frage. - Hast du dazu auch eine Erklärung lieber Zeugin Jehovas? - Dass ZJ die Trinität Gottes bestreiten ist ein alter Hut und war nicht gefragt.

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Das Wort "betrüben" bedeutet "traurig machen" oder "trüben" undurchsichtig machen. Wenn jemand eine Lüge sagt oder die Wahrheit verschleiert, dann betrübt er den Zugang zu der Wahrheit.

Epheser 4:30

Auch betrübt nicht Gottes heiligen Geist, mit dem ihr versiegelt worden seid für einen Tag der Befreiung durch Lösegeld.

In diesem Text ist zudem die Rede von einer "Versiegelung". Die Anzahl der Christen die versiegelt werden für einen besonderen Dienst wird in der Offenbarung Kapitel 14 wiedergegeben, 144.000. Diese Christen, Männer und Frauen, werden mit Jesus im Himmel über die Menschheit auf der Erde regieren.

Damit einer dieser Christen tatsächlich auch irgendwann als "König und Priester" dienen kann, muss er nachdem er das erste mal versiegelt wurde auch gehorsam sein und den Heiligen Geist nicht durch eine "schwere Sünde" trüben. Sollte dies dennoch geschehen, dann kann es passieren, dass dieser Mensch seine Hoffnung auf diesen Amt wieder verliert. Erst wenn ein gesalbter Christ (versiegelt) bewiesen hat, dass er wirklich bis zum Ende gehorsam ist bekommt er oder sie auch die zweite Versiegelung.

...wenn Einer ein Christ ist, wohnt in ihm der Heilige Geist. Der wird dann betrübt / traurig, wenn ich sündige, schlecht rede, falsche Gedanken anfange "liebzugewinnen"...Christ wird man durch eine neue Geburt. Dieses geistliche Leben, das neu entstanden ist, als Jesus Herr meines Lebens wurde, macht sich bemerkbar. Er gibt ein "fleischernes" Herz - nicht Gebote aus Steintafeln, sondernden Heiligen Geist in mich hinein. Und den betrübe ich / mache ich traurig, wenn ich sündige.

Ich bekenne meine Sünde zu Gott oder falls ein Mensch verletzt oder betroffen ist dem Menschen...und die Betrübnis verschwindet, manchmal nicht instant, aber doch.....

Bitte nicht verwechseln mit der Sünde gegen den Heiligen Geist. Das ist was völlig anderes und wird von - unerfahrenen - Christen manchmal aus Unwissenheit verwechselt und sie lassen sich in fürchterliche Anklagen reinbringen...wirklich nicht.

Dass die Befindlichkeit von Gott in Abhängigkeit von den Handlungen der Menschen stünde, ist eine kindliche Vorstellung mit einem eklatanten Widerspruch zu den sonstigen Eigenschaften, die von den monotheistischen Religionen dem jeweiligen Gott zugeschrieben werden: Allmacht und Allwissen.

Die Gläubigen werden einerseits durch die Allianz mit einer allmächtigen Gottespersonalität zur Loyalität und Glauben gelockt, anderseits möchten die religiösen Instanzen die Möglichkeit von Disziplinierung in der Hand behalten, anders gesagt, mit etwas drohen oder unter Druck setzen. Sie bemerken gar nicht, wie kurios solch eine Gottes-Konstruktion ist: ein Unsichtbarer, der zwar angeblich alles kann und weiß, und dennoch Gefühle der Ohnmacht (das ist ja Betrübnis) hegt, wenn er nur auf die Unzahl von Menschen blickt, die sich nicht an die Regeln einer Hirten- und Nomadengesellschaft vor 2.000 Jahren hält.

Und der Heilige Geist ist ja nur eine theologische Hilfskontruktion dieses Gottesbildes.

Aber ich kann dir versichern: der Heilige Geist ist durch kein noch so ärgerliche menschliche Zuwiderhandlung zu betrüben! Und zwar, weil er gar nicht existiert!