Was an der FDP ist eigentlich gut?

17 Antworten

Liberalismus ist nicht verkehrt, aber die FDP?

Mit freiheitlicher Politik verbinden viele heute nur noch den ewigen Ruf nach Steuersenkungen. Dabei ist der Liberalismus eine der ältesten und erfolgreichsten politischen Bewegungen. Er stammt aus der Aufklärung und der Auflehnung gegen die Fürstenherrschaft und brachte große Denker und politische Vorkämpfer wie Thomas Hobbes, Ralf Dahrendorf und Gustav Stresemann hervor. 

In der Bundesrepublik hatte er lange eine prägende Bedeutung und auch die Soziale Marktwirtschaft hat etwas mit dem deutschen Liberalismus zutun. Da mittlerweile fast alle Parteien von der Linken bis zur CSU irgendwie etatistisch-sozialdemokratisch denken, ist eine liberale Kraft, die etwas dagegensetzt und die Freiheit des Bürgers verteidigt, dringend vonnöten. Dass der deutsche Liberalismus heute von Figuren wie Lindner, Strack-Zimmermann und sonstige vertreten wird, dafür kann er ja nichts. Manchmal muss man eine gute Idee selbst vor ihrer Partei retten. Damit hat allerdings die FDP wenig mit echten Liberalismus zutun, der Ansatz ist da, die Umsetzung ist nur schlecht und leider viel zu oft auf Lobbyismus und Eigennutz zurückzuführen. Richtige Liberale, die vertaten nicht nur ihre Grundprinzipien gegen linke oder rechte Parteien, die biedern sich auch nicht Konzernen an, sie sorgen für einen Ausgleich! Defakto gibt es liberale Züge innerhalb der FDP, aber nur aufbauend aus der Grund Idee des Liberalismus selbst. Echte Liberale sind sie hingegen schon lange nicht meh.

 

Die FDP ist nicht liberal. Sie behauptet das zwar ständig, aber es stimmt nicht. Das Wort „liberal“ gehört zur Alltagssprache, es hat feststehende Bedeutungen. Es steht für Toleranz, für Nachsicht. Es steht dafür, Menschen möglichst nichts abzuzwingen. Wer ehrlich ein Wort sucht, um die FDP zu charakterisieren, dürfte nicht bei „liberal“ landen.

Die FDP ist wirtschaftsliberal. Das bedeutet, der Kapitalverwertung möglichst wenige Schranken aufzuerlegen, seien es Zölle oder Zugeständnisse an die Angestellten. Aus dieser Haltung ergibt sich nicht automatisch, umfassend liberal zu sein.

Im Gegenteil: Aus der Vorfahrt für die Kapitalverwertung folgen immer wieder repressive Forderungen, gerade auch im Fall der FDP. Aus ihren Reihen ist seit vielen Jahren der Ruf nach harten Sanktionen für Langzeiterwerbslose zu hören, bis hin zur kompletten Streichung des Arbeitslosengeldes. Der ehemalige Vorsitzende Guido Westerwelle forderte mehrmals die, Zitat, „Entmachtung der Gewerkschaften“. Auf die Interviewfrage, ob er dabei auch Straßenschlachten, wie in Großbritannien unter Thatcher in Kauf nähme, antwortete er ausweichend. Liberal klingt anders! Die damalige FDP so wie sie einst gegründet wurde, diese stand nämlich auch für einen sozialen Ausgleich und für eine Soziale Marktwirtschaft, eine Wirtschaft mit einem Recht für Individuum! Warum? Weil nur durch einen Sozialen Ausgleich kann man dem Individuum auch die Möglichkeit geben, dass sie sich selbst entfalten und das Leben nach seiner Auffassung, nach ihrem freien Willen zu gestallten. E

Auch in den Debatten der letzten Jahre über Flüchtlinge ist zumindest die FDP-Spitze nicht mit liberalen Tönen aufgefallen. Die FDP ist nicht eine Kraft der Mitte und ein Gegenpol zur AfD. Im Gegenteil: Der Wahlforscher Thorsten Faas stellte kurz vor der Bundestagswahl 2017 fest, dass der sogenannte Wahl-o-mat der Bundeszentrale für politische Bildung mehr Übereinstimmungen zwischen FDP und AfD zeigte, als zwischen CDU und AfD.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Dr. oec. publ. (Volkswirtschaft)
julienne96 
Fragesteller
 06.02.2023, 15:45

liberal ja beim regieren sind sie liberal. man kann sagen liberal scheiß egal.

trotzdem gut argumentiert

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TheBoyWonder  06.02.2023, 15:55

Du bist Freund der Freiburger Thesen?

Und du verkürzt den Liberalismus etwas.

Und zwar war Karl Marx ein klassischer Liberaler. Der klassische Liberale war nach heutigem Verständnis links. Aber klassisch links, sprich gegen Machtstrukturen und Kapitalanhäufung.

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SebastianS483  06.02.2023, 17:08
@TheBoyWonder

In erster Linie bin ich Humanist und an zweiter Stelle Ökonom. Marx als liberalen Charakter zu bezeichnen halte ich für abwegig, kannst es aber gerne begründen.

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TheBoyWonder  06.02.2023, 17:14
@SebastianS483

Hat nichts mit Meinung zu tun.

Ist faktisch der Fall. Er schrieb damals in einer liberalen Zeitschrift. Damals gabs es kein "links und rechts", wie das heute der Fall war.

Er hielt die aufklärerischen Werte, Brüderlichkeit. Gleichheit usw hoch nur, war ihm das alles zu wenig.

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SebastianS483  06.02.2023, 17:32
@TheBoyWonder

Ich weiß das er in liberalen Zeitungen present war, das ist richtig. Nur Mussolini schrieb auch mal für die linken und war er leztendlich auch ein Sozialist der für die Internationale Brüderlichkeit stand? Leztendlich entstand aus ihm der Faschismus.

Die Grundhaltung bzw. das Fazit von Marxs Idee, diese widerspricht am Ende dem liberalen Weltbild. Leztendlich entstand eben daraus der Marxismus. Pervertiert der Sozialismus des 20Jhr.. Nur die lezte Stufe, also der Kommunismus und entgültige Abschaffung von einer Herschaft von Menschen über andere Menschen, die ist deckungsgleich mit dem radikalen Liberalismus. Mehr aber auch nicht und das beginnt bereits damit wie er die Menschen sah.

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TheBoyWonder  06.02.2023, 18:03
@SebastianS483
Ich weiß das er in liberalen Zeitungen present war, das ist richtig. Nur Mussolini schrieb auch mal für die linken und war er leztendlich auch ein Sozialist der für die Internationale Brüderlichkeit stand? Leztendlich entstand aus ihm der Faschismus.

Gegen was soll das ein Punkt sein?

Die Grundhaltung bzw. das Fazit von Marxs Idee, diese widerspricht am Ende dem liberalen Weltbild. Leztendlich entstand eben daraus der Marxismus. Pervertiert der Sozialismus des 20Jhr.. Nur die lezte Stufe, also der Kommunismus und entgültige Abschaffung von einer Herschaft von Menschen über andere Menschen, die ist deckungsgleich mit dem radikalen Liberalismus.

Eigentlich nicht. Er wollte eben diese aufklärerischen Werte ausweiten. Ihm gingen diese nicht weit genug. Auch sagte er stets über sich selber, kein Marxist gewesen zu sein.

Mehr aber auch nicht und das beginnt bereits damit wie er die Menschen sah.

Ich bin kein Marxist, aber es gibt sehr viele Unwahrheiten ihm und Engels gegenüber und auch sein Menschenbild war interessanter, ausgefeilter und positiverer Natur, als man glauben mag. Er war Individualist durch und durch.

Er hatte gehofft, die Gesellschaft so zu liberalisieren wie eins der Kapitalismus den Feudalismus abschaffte.

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Es kommt ganz darauf an, was deine persönliche Meinungen sind, aber für viele Leute ist zum Beispiel immer noch von Vorteil, dass sie die Geschwindigkeitsbegrenzung vereiteln. Ob man es glaubt oder nicht, aber wenn man sehr beschäftigt ist und schnell von einem Ort zum anderen muss, dann sind 190 km/h schon schneller als 120 wie in den Nachbar Ländern...

(Nicht unbedingt meine persönliche Meinung)

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Hacker48  06.02.2023, 10:42

Ja, was den US-Amerikanern ihre Waffen sind, ist den Deutschen ihr Auto. 🤦

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Grautvornix  06.02.2023, 15:59
190 km/h schon schneller als 120

Stimmt was du da schreibst. Es kommt jedoch auf die Zeitersparnis an. Schnell von einem Ort zu einem anderen zu kommen, gelingt nur wenn man die Durchschnittsgeschwindigkeit erhöht und das ist schwieriger, je schneller man fährt.

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Die FPD war entweder zusammen mit der CDU an der Regierung (Punkt 1-3) oder zusammen mit SPD und Grüne (Punkt 4).

Wenn du aufgrund dieser Punkte also die FPD ablehnst, musst du die CDU, die SPD und die Grünen auch ablehnen. Die FPD hat alles was du geschrieben hast als "Junior-Partner" einer Koalition mitbeschlossen. Eigentlich müsstest du die anderen Parteien also noch mehr ablehnen da diese als "Senior-Partner" die größere politische Mach hatten.

Bleibt nach deiner Logik nur noch die Linke oder AfD...

julienne96 
Fragesteller
 06.02.2023, 16:03

gut erkannt brain

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Also ich bin aus verschiedenen Gründen kein Fan der FDP, daher kann ich dich nicht von Ihnen Überzeugen und möchte das auch nicht. Nur deine kleine Punkteliste ist schlicht falsch.

  1. Der Euro ist ein gesamteuropäisches Projekt, vor allem vorran getrieben voon Frankreich und auch Deutschland unter Helmut Kohl. War mal was gutes was der Pfälzer da zustande brachte. Dies kann sich jedenfalls die FDP als rekativ kleine Partei eines einzigen eurupäischen Landes nicht auf die Fahnen schreibe.
  2. Nein die CDU in Koalition mit der SPD hat den Atomausstieg beschlossen, nachden sie den zuerst von rot grün beschlossenen Atomausstieg zurück genommen haben. Die FDP war nicht beteiligt.
  3. Falls du dich auf die sogenannte Eurokrise beziehst. Nun ach das war größtenteils zu GroKo zeiten. Der Euro mußte übrigens auch nicht gerettet werden. Dafür aber einige Banken.
  4. Ja am Schuldenmachen ist diesesmal auch die FDP beteiligt. Warum diese gemacht werden ist schon recht offensichtlich aber natürlich darf man da eine andere Psition einnehmen. Na und ja mit Lindner stellt die FDP den Finanzminister und ist dort in der Verantwortung.

Ergo, vieleicht betreibst du vorher mal eibn bischen Recherche. So wirkt deine Frage wie billiges bashing.

Woher ich das weiß:Hobby – Aktiv in der Lokalpolitik. Lange politisch Interessiert
  1. gut
  2. nicht besonders schlecht
  3. gut
  4. besser als nichts (Investitionen sind gut)
  5. alles davon war in einer Koalition als kleiner Partner
  6. FDP ist angenehm demokratisch
Lolw6783  06.02.2023, 16:20

Turbokapitalismus ≠ Demokratie

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