Warum wurde die Taliban immer noch nicht besiegt?

5 Antworten

Die Taliban machen das Gleiche, wie der Vietkong, die Nordkoreaner oder die mittelamerikanischen militanten Gruppierungen. Sie führen einen asymmetrischen Guerillakrieg. Die Taliban führen diesen Krieg mit einer unglaublichen Radikalität und mit solch menschenverachtenden Methoden, dass man es nicht glauben will.

Nach ihrer Auffassung gibt es eben unberechtigte Menschen, mit denen man alles anstellen kann. Abgezogene deutsche Soldaten berichteten, dass die Taliban sogar Frauen mit Kinderwagen mit Sprengstoff ausstatten, um sie bei Kontrollpunkten mitsamt Kind und Frau in die Luft zu sprengen.

Gegen einen solch fanatischen Willen, ist nicht mit einer Million Soldaten beizukommen. Daran beißt man sich die Zähne aus.

Guerillakrieger "verschmelzen" mit der Umgebung, sind kaum von Freund und Bevölkerung zu unterscheiden, agieren im Untergrund und haben überdies zahlreiche militärische Unterstützer aus dem Verborgenen (darunter ganz gewiss auch amerikanische Großfinanziers, die übrigens sogar somalische Piraten unterstützen.).

Einer solch aufgestellten Armee kann man kaum was anhaben. Die US-Armee hat jeden seiner Kriege, bis auf den 2. Weltkrieg verloren, weil mit solchen Offensivmethoden nichts mehr zu gewinnen ist.

Ich bin fest davon überzeugt, dass die Taliban ganz Afghanistan erobern werden. Es muss dem afghanischen Volk alleine obliegen, sich ihre Freiheiten zu erkämpfen oder sich an die strengen Regeln der Taliban wieder zu gewöhnen.

Onlinekasper  11.07.2021, 17:50

Das sehe ich nicht so, natürlich könnte man ihnen beikommen, gleich wie fanatisch sie sind.

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Weil Du soetwas nicht besiegen kannst.

Also doch, man könnte, aber dazu wäre es notwenig, jedes menschliche Wesen in diesem Land zu töten.

Warum? Weil der einzelne Taliban nach der Eroberung einfach die Klappe gehalten hat und nicht damit hausieren ging, dass er dazu gehört. Der hat sein Leben gelebt, in aller Stille, völlig unerkannt weil er keine Chance hatte und hat gewartet.

Und jetzt wo die Eroberer gehen, kommt er wieder hervor und macht weiter.

Darum kann man das nicht erkennen - soviel zum Thema:

was hat die NATO all die jahre dort gemacht?

Demnach, wenn man diese wirklich abschaffen wollte, müsste man alle abschaffen.

Das wäre natürlich ekligster Völkermord, also tut man es nicht, also kann man es nicht besiegen.

Moin!

Der "Krieg" in Afghanistan ist deshalb nicht gewonnen, weil die Alliierten keinen Krieg führen wollten. Sie wollten Afgha nur befrieden. Die Bundeswehr wollte lieb sein und Brunnen bohren. Ein Sieg über die Taliban ist unmöglich, wenn der unbedingte Wille zum Sieg fehlt.

Natürlich sind die Taliban keine guten Soldaten. Ganz im Gegenteil sogar ziemlich diletantisch. Aber sie verstecken sich unter der Zivilbevölkerung, greifen aus Hinterhalten an und nutzen die unübersichtliche Natur.
Sie können ja darauf vertrauen, dass harte Gegenschläge nicht erfolgen. Denn man möchte ja "die Zivilbevölkerung beschützen". Dies mag edel sein, verhindert aber den Sieg. Selbst die Russen waren viel zu zaghaft um zu gewinnen.

Um derartige Krieger zu besiegen muss der Krieg sehr hart geführt werden. Man darf keine Angst haben, dass schlechte Pressebilder die Stimmung vermiesen könnten oder dass eigene Soldaten fallen. Wenn aus Dörfern das Feuer eröffnet wird, müsste man das Dorf vernichten um die Kämpfer auszuschalten. Diese Art der Kriegsführung ist jedoch nicht mehr modern. Versteckte Kämpfer in den Bergen müssten rigoros mit Drohnen bekämpft werden, auch wenn dadurch viele harmlose Schäfer getötet werden. Satteliten können automatisch große Gebiete auf menschliche Bewegungen scannen und Drohnen bei einer solchen Bewegung den Schießbefehl ausgeben. Aber das möchte man nicht. Das wissen auch die Taliban.

Jeglicher Widerstand müsste schnell und hart gebrochen werden, die Kampfreseven zerstört werden, ggf. die Bevölkerung umgesiedelt werden.

Das Land müsste tatsächlich erobert und die gesellschaftlichen Strukturen zerstört, etwaige Stammesfürsten, Warlords sowie deren Unterstützer vollständig ausgeschaltet werden um ein halbwegs ziviles Land daraus zu zaubern.

Die Toten würden in die hundertausende gehen und auch vielen unbeteiligten Menschen das Leben kosten.

All dies wäre nach heutigen Maßstäben nicht vermittelbar und fällt somit flach.

Da uns Afghanistan aber nicht angegriffen hat, wäre das eigentlich auch gar nicht nötig.

Ja, also das mit den übermenschlichen Kräfte ist vielleicht gar nicht mal so weit hergeholt, denn wenn Menschen glauben, dass ihnen alles genommen wurde, was Sinn in ihrem Leben machte oder zu viel Gewalt erfuhren, und allem hilflos gegenüber stehen, nicht wissen, wie sie es ändern könnten,
dann kann dies zu so radikalen Vorgehensweisen führen und sich vom Diesseits quasi entfernen, sich dem Jenseits zuwenden lassen.
Sie haben viel weniger Angst vorm Tod als Soldaten, aus welchem Land auch immer.

Terroristen kämpfen auf einer ganz anderen Ebene als Soldaten.
Entweder Soldaten müssten sich auf ihre Ebene begeben, was aber nicht so einfach ist, weil sie anderes erlebten.
Oder die Taliban müssten einen Bewusstseinssprung machen.
Wenn Menschen glauben, nichts mehr zu verlieren zu haben, dann unterscheiden sie sich deutlich von anderen Kriegern.

Fanatiker sind viel extremer als gewöhnliche Soldaten und dadurch auch viel kräftiger, kämpferischer, todesmutiger ...... die haben eine ganz andere Energie inne.
Aufgrund ihrer Überzeugungen.

Das ist halt das Kernproblem asymetrischer Kriegsführung. Das man mit Guerillataktik hochgerüstete Armeen in widerstehen kann hat schon hat schon der Vietcong bewiesen.