Warum wurde den Verurteilten damals eine Augenbinde umgelegt (Mittelalter, Exekution)?

8 Antworten

Man hatte überwiegend Angst vor dem "bösen Blick", später wurde das als Humanität (Überraschungseffekt, man muss dem Tod nicht ins Auge sehen) umgedeutet.

Das wird zu allen Zeiten an allen Orten gemacht.

Die, die auf ihn schiessen sollen, sollen nicht beim Blick ins Auge des Opfers Schuld, Scham, Mitgefühl oä. bekommen und eventuell noch den Befehl verweigern.

Es werden ja auch immer mehrere zum Schiessen eingesetzt. Damit keiner von ihnen weiss, wer getroffen hat und "der Mörder" ist. Es könnte immer ein anderer gewesen sein und geteilte Schuld ist geteiltes Leid.

Nicht nur im Mittelalter, auch heute noch.


AngelBritney 
Fragesteller
 08.08.2023, 17:20

Hat das bei heutigen Exekutionen auch denselben Zweck? Wenn ja, was ist der Zweck von dieser Augenbinde bei sowas?

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Glaub, damit die den "Mörder" nicht sehen können, falls doch was schiefgeht.

Und zusätzlich wahrscheinlich auch, dass der Henker nicht in die flehenden Augen blicken muss und es sich ggf. anders überlegt.


AngelBritney 
Fragesteller
 08.08.2023, 17:22

Hatten die Henker nicht i. d. R. Masken auf?

Wäre interessant zu wissen, ob sie schonmal an einem Punkt waren wo sie ihren Job gar nicht mehr ausüben wollten. Aber das macht auf jedenfall Sinn, dass es den Henkern leichter fallen soll.

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Wootbuerger  11.08.2023, 14:48
@AngelBritney

das mit den masken ist denke ich ein mythos.
im meddlalter könnte mans noch damit erklären dass henker ein geächteter beruf war (wobei der henker eigentlich sowieso bekannt war).

henker waren auch meist dynastien.

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Vielleicht auch weil der abgetrennte Kopf noch für ein paar Sekunden zu Reaktionen fähig ist wie blinzeln etc und man das als zu gruselig befand