Warum wird Buttermilch von anderen Firmen vertrieben als die Butter?
Buttermilch ist ja ein Nebenprodukt der Butterproduktion. Warum wird Buttermilch dann aber nicht von den Firmen vertrieben, die auch die Butter herstellen?
Müller zum Beispiel verkauft ja Buttermilch, aber keine Butter.
Die werden doch wohl nicht jeweils ausschließlich Butter bzw. Buttermilch produzieren und das jeweils anfallende Nebenprodukt einfach wegschmeißen?
Dass also zum Beispiel Kerrygold nur Butter herstellt und die Buttermilch weg schüttet und Müller Buttermilch herstellt und die Butter wegschmeißt.
Oder wie machen die das?
7 Antworten
Jedes Molkereiwerk ist spezialisiert, d. h. dort werden meistens nur einige Milchprodukte hergestellt. Daher stammen Buttermilch und Butter auch nicht aus den gleichen Betrieben. Müller z. B. kauft Buttermilch in großem Stil auf, z. T. auch in Irland. Und es kann auch sein, dass in dem gleichen Werk, welches Buttermilch für Müller herstellt, ein ähnliches Produkt für eine andere Firma oder als Handelsmarke hergestellt wird. Dies lässt sich immer gut an dem EG-Kennzeichen auf der Verpackung erkennen.
Doch, z.B. Weihenstephan produziert so ziemlich jedes Milchprodukt, nur haben sich die Hersteller oft spezialisiert, um im Markt bestehen zu können. Zwischen- und Nebenprodukte zu entsorgen ist sogar verboten. Es wird alles verwertet, und wenn es nur im Tierfutter landet.
Die werden das schon nicht wegwerfen, sondern weiterverkaufen. Die haben ja nichts davon, wenn sie das wegwerfen. Müller z.B. ist zwar eine Marke, gehört aber zu einer Unternehmensgruppe. Da sind dann mehrere Marken vertreten, die auch Butter produzieren. Zum Beispiel Weihenstephan. Die werden das schon irgendwie regeln, dass die „Abfallprodukte“ weiter verwertet werden. Ob jetzt in nem eigenen Werk unter anderem Namen oder ob es an Firmen in der nähe verkauft wird keine Ahnung. Aber etwas das Profit bringt, schmeißt man sich er nicht in den Abfluss.
Dass Buttermilch und Butter immer von getrennten Firmen kommen, stimmt nicht.
Die Supermärkte betreiben ein "Verwirrspiel" bei den Herstelleraufdrucken.
Da steht z.B. Milbona drauf oder "Gutes Land" oder Alpenmark, aber alle drei kommen von den "Goldsteig Milchwerken Cham"
Aber selbstverständlich tauschen auch die Molkereien tankwagenweise Produkte aus, damit sich jeder spezialisieren kann.
Das wird zwischen den Molkereien und Herstellern gehandelt und im Tankwagen transportiert. Müller stellt zwar auch Buttermilch her ( Weihenstephan ), aber käuft bedeutend größere Mengen bei den Herstellern zu. Zumal er die Abfüllanlage hat, und der eine oder andere Butterproduzent eben nicht.
Man kann auch andere Produkte aus der Buttermilch herstellen. Die Bestandteile der Milch werden ausnahmslos alle verwertet, "zum Schluß" bleibt ja noch die Trinkmolke. Aus Milchfett kann Sahne oder Butter hergestellt werden, die übrigen Bestandteile gehen schnell mal in die Sprühtrocknungsverarbeitung ( Magermilchpulver ).
Hier auf GF sind ein paar Molkereiexperten am Start, vielleicht sehen Sie Deine Frage. Dann wird die Antwort noch präziser.