Warum will Laschet immer noch Kanzler werden, obwohl die CDU eindeutig verloren hat?
Die SPD ist nach einigen Jahren wieder stärkste Kraft geworden und die CDU hat das historisch schlechteste Ergebnis erreicht. Trotzdem frag ich mich warum will er als zweitstärkste Kraft Kanzler werden, wie ist sowas denn überhaupt möglich?
12 Antworten
Es ist dann möglich, wenn die CDU durch eine Koalition mit anderen Parteien eine für die Wahl Laschets ausreichende Mehrheit im Bundestag bekommt.
Daran ist gar nichts unlogisch. Bundeskanzler wird, wer vom Bundestag gewählt wird, und zwar unabhängig davon, wie viel Sitze die Partei hat, der er oder sie angehört.
Klar dass das nicht so ist, aber dennoch verstehe ich das nicht. Normalerweise sollte das ja umgekehrt so sein.
Was 'normal' ist, steht in Artikel 63 Grundgesetz, und dort steht nichts davon, dass der Bundeskanzler der stärksten Fraktion angehören muss.
Schon klar dass es da "geregelt" ist. Aber trotzdem sollte es so sein dass es wenn die Partei die stärkste Kraft werden sollte, die den Kanzler stellen muss und eben nicht anders.
Warum sollte das umgekehrt sein.
Kanzler wird, wer im Bundestag eine Mehrheit zusammenbekommt.
Er könnte sogar eine Minderheitsregierung bilden und damit sein Glück versuchen.
Nein meiner Meinung nach sollte er eben nicht Kanzler werden. So sollte es bitte sein.
Es steht bisher nicht fest, wer tatsächlich Bundeskanzler wird. Nach dem gestrigen Wahlergebnis verfügt sowohl eine Koalition aus SPD, den Grünen und den Linken über eine Mehrheit als auch eine CDU/Grüne/FDP-Koalition. Es spricht aber meiner Ansicht viel für RRG.
Wieso Rot Rot Grün? Die Linke hat doch nichtmal mehr genug Stimmen bekommen und es reicht eben dafür nicht aus wie man gestern gesehen hat für diese Konstellation. Von daher kam nur Ampel oder Jamika in Frage.
Die Linke ist mit 39 Sitzen im Bundestag, da sie 3 Direktmandate hat.
Aber wie geht das dann mit 4,9%? Ich dachte an der 5% Hürde würde es scheitern.
Falsch gedacht. Wenn eine Partei mindestens 3 Direktmandate bekommt, greift die 5%-Hürde nicht.
Du hast recht. RRG kommt zusammen auf 363 Sitze. Bei 735 Abgeordneten reicht das nicht. Ich hatte mich irgendwie verrechnet.
Kanzler wird, wer in einer KOALITION die meisten Abgeordneten auf sich vereint. Dafür muss die Partei selbst natürlich nicht am meisten Stimmen haben.
Helmut Schmidt (SPD) hat mal eine Wahl deutlich gegen Helmut Kohl (CDU) verloren und ist trotzdem Kanzler gewesen, weil er mit der FDP koaliert hat. Es geht nur um die Summe der Abgeordneten der Koalition, nicht um die Abgeordneten der einzelnen Parteien.
Selbstverständlich könnte Laschet mit einer Jamaika-Koalition Kanzler werden. Oder eben Olaf Scholz mit der Ampel-Koalition.
Der geringfügige Unterschied zwischen SPD und CDU ist unbedeutend. Es kommt nur darauf an, mit welcher Partei Grüne und FDP sich auf eine Koalition einigen.
Warum will Laschet immer noch Kanzler werden, obwohl die CDU eindeutig verloren hat?
Das ist wahr, die CDU und auch die Linke haben die Wahl verloren. Einbußen musste auch die AfD hinnehmen.
Die SPD ist nach einigen Jahren wieder stärkste Kraft geworden und die CDU hat das historisch schlechteste Ergebnis erreicht.
Ja.
Trotzdem frag ich mich warum will er als zweitstärkste Kraft Kanzler werden,
Warum nicht? Laschet ist angetreten, um Kanzler zu werden. Davon plötzlich Abstand zu nehmen, wäre unlogisch. Denn er sieht für sich noch Chancen in einer Koalition mit Grünen und FDP. Warum sollte er also jetzt schon die Flinte ins Korn werfen?
Allerdings hat er es nur noch bedingt in der Hand, dieses Ziel der Bundeskanzlerschaft zu erreichen. FDP und Grüne loten schon aus, ob sie überhaupt eine gemeinsame Basis finden können. Auf diese beiden Parteien kommt es an! Wenn sie sich einigen, dann entscheiden sie, ob sie Scholz oder Laschet zum Bundeskanzler machen. Scholz und Laschet und ihre Parteien werden sehr kompromissbereit sein. 😊
Scholz ist übrigens in ähnlicher Lage wie Laschet: auch er muss auf Grüne und FDP hoffen. Ansonsten hätte er als Option nur wieder die GroKo - diesmal mit ihm als Kanzler.
wie ist sowas denn überhaupt möglich?
Das Grundgesetz, unsere Verfassung, verbietet nicht, Mehrheiten jenseits der Partei zu bilden, die mit den meisten Abgeordneten in den Bundestag einzieht. Die Koalitionsbildung der Abgeordneten bzw. ihrer Parteien ist frei und unterliegt keinen Vorschriften. Ein Kanzler, der mit absoluter Mehrheit gewählt wird, ist gewählt, egal, von wem er gewählt wurde, und wird vom Bundespräsidenten ernannt.
Bleibt gesund!
Arnold
Das ist möglich, wenn er eine Koalition mit einer Mehrheit schmieden kann. Auch Willy Brandts SPD hatte 1969 weniger Stimmen als die CDU, konnte aber mit der FDP koalieren; in einem Drei-Parteien-Parlament war das aber auch noch relativ einfach.
Machtgeilheit
Ich kann ehrlicherweise über Laschet Motive nur spekulieren, aber das wird sicher kein unerhebliche Faktor sein. Armin Laschet ist ein Machtmensch und er hat jetzt die einmalige Chance das mächtigste Amt in Deutschland zu erlangen.
Daran das er versucht Kanzler zu werden ist Verfassungsmäßig auch grundsätzlich nichts auszusetzen, nirgendwo steht geschrieben das der Kandidat der größten Partei Kanzler werden muss, mann muss es einzig Schaffen eine Mehrheitsfähige Koalition zu bilden und da hat er gute Chancen
Aber normalerweise sollte ja die Partei die die meisten Stimmen hat den Kanzler stellen. Das ist ja sozusagen dann unlogisch.