Warum werden Trasnmänner in der Regel mehr akzeptiert als Transfrauen?

9 Antworten

Von Experte LunarEclipse bestätigt

Trans Frauen sind das einfachere Opfer: Ihnen kommt misogyne Gewalt zu von Menschen, die per se etwas gegen Frauen haben, und sie sind i.d.R. die Opfer von TERFs, die unter dem Vorwand des Frauenschutzes trans Frauen die Identität absprechen und sie als perverse Täter darstellen. Letzteres führt bei Uninformierten dann u.U. zu Transhass, der eben trans Frauen gegenüber besonders ausgeprägt ist. Außerdem sehen einige transfeindliche Menschen in trans Frauen nicht mehr als "gescheiterte Männer", die es zu korrigieren gilt.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Mitglied des Cologne Center for Gender Studies

LunarEclipse  05.12.2023, 15:07

Hätte es nicht besser sagen können!

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ich denke das hat mehrere gründe. einerseits haben trans männer in der regel ein viel besseres passing. trans frauen haben häufig ein schlechteres passing, da östrogen halt das schwächere hormon ist und nicht so viel sachen bewirkt und auch den stimmbruch, adamsapfel etc nicht rückgängig macht. und wenn man ein schlechtes passing hat, wird man gesellschaftlich nicht anerkannt, da alles was sichtbar von der norm abweicht, nicht gerne gesehen wird.

ausserdem sind trans frauen auch wahrscheinlich häufiger von sexismus betroffen als trans männer, die ihre transition schon hinter sich haben.

und natürlich sind sie die haupt-opfer von terfs, die trans frauen als pedophile männer darstellen und dafür sind, dass alle das klo, welches ihrem biologischen geschlecht entspricht. dieses argument können sie aber nur bei trans frauen bringen, denn wenn sie das argument bei trans männern bringen würden, dann müssten sie mit den wirklichen männern aufs klo gehen

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Bin trans und habe erfahrung mit Testo und Hormonblocker

Frauenfeindlichkeit, plain and simple.

Eine Frau, die ein Mann sein will, das wird als Aufstieg, als Verbesserung, als Stärke gesehen. Sie will ihre Weiblichkeit verlassen und sich verbessern, juchu!

Ein Mann, der eine Frau sein will, ist ein Verräter der Männlichkeit, ein biblisches Gräuel, ein Abstieg, ein Affront.

Denn Frau ist ja nur die Hälfte wert, ein Nichts, kein Mensch.

In abgeschwächter Form sieht man das ja schon bei der Kleidung. Frau in Jeans und T-Shirt, voll OK, Mann im Kleid, kill it with fire.

Es ist Misogynie, nichts weiter!

Es wird wohl auch hier keine einfache Antwort geben.

Ich denke mal ein Teil davon ist, dass Männer ohnehin eher kritisiert werden, wenn sie nicht männlich sind. Das haben wir den überwiegend patriarchischen Gesellschaften zu verdanken und auch dem gerade modernen Incel- und Alphamännchegehabe.

Homosexuelle Männer stehen eher im Fokus als homosexuelle Frauen und somit stehen Männer, auch eher im Fokus wenn sie trans sind. Also eine Transition vom Mann zur Frau durchmachen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Selbst Homo und schon viel erlebt.

Ich weiß nicht, ob das allgemein so ist. Oder sind das oft nur Schubladen, von denen wir alle nicht frei sind? Weil wir denken, es sei so.

Schon die Nutzung dieser Begrifflichkeiten ist so eine Schublade. Ist eine Transfrau eine Frau, die jenseits einer Frau ist? Oder in Wirklichkeit ein Transmann? Da schein einiges zu verschwimmen

Ich hatte es schon öfter hier geschieben, eine meiner Freundinen (kein sex) war als körperlicher Mann zur Welt gekommen, sich aber immer weiblich gefühlt. Sie hatte sich vor einigen Jahren optisch auch durch OP an ihr Inneres anpassen lassen. Sie denkt also nicht nur wie eine Frau, sie sieht jetzt auch so aus. Dass sie dabei viele Schmerzen ertragen musste und ständig Hormone schlucken muss, das war für sie kein Hinternis. Auch die Stimmbänder wurden trainiert.

Sie beteiligt sich nicht an dem für sie obskuren LGBTQIA+ Zurschaustellen. Sie ist ja eine Frau und keine Normabweichung. Genau so wie Lieschen Müller, na vielleicht etwas hübscher und sportlicher.

Wir müssen halt diesen Separtismus loswerden und begreifen, dass jeder so ist, wie er/sie ist. Dann greift immer die persönliche Sympathie oder Antipathie - und damit reicht es aber auch.

Woher ich das weiß:Hobby – Nebenfach Studium