Warum werden die Deutschen beschuldigt den Ersten Weltkrieg ausgelöst zu haben?

13 Antworten

Es ist nicht so einfach!

(Auch!) vereinfacht beschrieben:

Österreich hat das Attentat zum Anlass genommen, um gegen Serbien einen Krieg zu führen.

Russland hatte mit Serbien einen Beistandsvertrag und ist gegen Österreich angetreten und hat Österreich schwerste Verluste zugefügt. Österreich hätte diesen Krieg verloren.

Deutschland hat Österreich militärische Hilfe angeboten und in den kommenden Kriegsjahren mehr oder weniger das Oberkommando geführt.

Das Netz von Beistandspakten hat dann dazu geführt, dass noch andere Länder in den Krieg eingetreten sind und der Weltkrieg ist angelaufen.

Jetzt kann man sagen:

Wäre Deutschland nicht an der Seite Österreichs in den Krieg eingestiegen, hätte es keinen Weltkrieg gegeben und Österreich hätte einfach verloren und vermutlich Gebiete abgeben müssen.

Nach heutigen Maßstäben wären die damaligen Kriegstreiber in Österreich und Deutschland (die Herrscher und ihre kriegslüsternen Generäle) allesamt Kriegsverbrecher! Der russische Zar gehört genauso dazu!

WalterMatern  03.12.2023, 12:52

Nur das die Österreicher (rechtzeitig) einen Versuch unternommen haben den Kopf aus der Schlinge zu ziehen.

Sixtus-Affäre – Wikipedia

de.m.wikipedia.org/wiki/Sixtus-Affäre

Seit seinem Regierungsantritt am 21. November 1916 bemühte sich Kaiser Karl I. von Österreich um einen Friedensschluss mit der Entente. Das gemeinsame

Die Sixtus-Affäre: Ein diplomatischer Super-GAU - Der Erste Weltkrieg

ww1.habsburger.net/de/kapitel/die-sixtus-affaere-ein...

Mai 1918 im deutschen Hauptquartier in Spa, der in der Presse als „ Canossa-Gang “ gewertet wurde. Die Sixtus-Affäre war ein diplomatischer „Super-GAU“ für Österreich und nahm der Habsburgermonarchie den letzten Rest an außenpolitischer…

Die Sixtus-Briefe – Karls Suche nach einer Exitstrategie

ww1.habsburger.net/de/kapitel/die-sixtus-briefe-karls...

Kann, Robert A.: Die Sixtusaffäre und die geheimen Friedensverhandlungen Österreich-Ungarns im Ersten Weltkrieg, Wien 1966 Rauchensteiner, Manfried: Der Erste Weltkrieg und das Ende der Habsburgermonarchie 1914–1918, Wien u. a. 2013

Österreich-Ungarn, Deutschland und der Friede | Geschichte des 20 ...

vandenhoeck-ruprecht-verlage.com/themen-entdecken/...

Um Österreich-Ungarn aus seinem Bündnis mit Deutschland zu lösen, bot Frankreich durch Prinz Sixtus, den Bruder der Kaiserin Zita, Kaiser Karl einen Separatfrieden an:

Österreich und der Erste Weltkrieg: Ohne Zweifel in den Untergang - Der Erste Weltkrieg - FAZ

faz.net/aktuell/politik/der-erste-weltkrieg/oesterreich-und-der-erste-weltkrieg-ohne-zweifel-in-den-untergang-13068412.html

Und tatsächlich schweißt auch in Österreich-Ungarn die Kriegsbegeisterung fast alle zusammen. Dessen Versuche, einen Separatfrieden auszuhandeln, scheitern.

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Warum werden die Deutschen beschuldigt den Ersten Weltkrieg ausgelöst zu haben?

Die Schuldfarge ist eine ziemlich komplizierte Angelegenheit und je nach Blickwinkel kommen da ganz unterschiedliche Ergebnisse raus.

Heute sind sich die Historiker weitgehend einig darin, dass Deutschland zwar eine Mitschuld, aber garantiert nicht die Alleinschuld am 1. WK trägt.

Am Ende des 1. WK hatten die USA und England gar nicht die Absicht, Deutschland die alleinige Schuld zuzuschieben. Das geschah erst auf Betreiben der Franzosen, die das unbedingt haben wollten. Die hatten die völlig absurde Idee, dass wenn man Deutschland mit dem Versailler Vertrag arm und weitgehend unbewaffnet als Agrarstaat halten würde, dass dann nie wieder eine Kriegsgefahr von Deutschland ausginge. Schon damals haben helle Köpfe vermutet, dass das nicht funktioniert, sondern das Gegenteil bewirkt, was dann ja auch nur rund 20 Jahre später geschehen ist. Bei den Franzosen spielte dabei auch das Bedürfnisse nach Rache eine große Rolle, denn sie empfanden die Niederlage im Krieg 1870/71 als große Schande und die Gründung des Deutschen Kaiserreiches ausgerechnet in Versaille als eine tiefe Demütigung.

Letztlich gaben die anderen Alliierten den Franzosen nach und schlossen sich deren Auffassung von der Kriegsschuld an, wenn auch nicht aus voller Überzeugung.

Deutschland hat konstruktiv auf die Situation und den Zeitpunkt hingearbeitet.

Kriegsrat vom 8. Dezember 1912 – Wikipedia

de.m.wikipedia.org/wiki/Kriegsrat_vom_8._Dezember_1912

Der so genannte Kriegsrat vom 8. Dezember 1912 war eine geheime Besprechung Kaiser Wilhelms II. mit der militärischen Führungsspitze im Berliner . . .

. . . General von Moltke äußerte laut den Aufzeichnungen von Müllers: „Ich halte einen Krieg für unvermeidbar u. je eher je besser. Wir sollten aber durch die Presse besser die Volkstümlichkeit eines Krieges gegen Rußland im Sinne der Kaiserl. Ausführungen vorbereiten.“

Tirpitz machte darauf aufmerksam, „daß die Marine gern das Hinausschieben des großen Kampfes um 1½ Jahre sehen würde“. Heeringen zufolge habe Tirpitz wörtlich ausgeführt, „unsere Chancen sind zur Zeit sehr ungünstig. Aber 1914, wenn der [Nordostsee-] Kanal und [der U-Boothafen] Helgoland fertig seien, läge die Sache anders“. Moltke widersprach laut Müller, „die Marine würde auch dann nicht fertig sein u. die Armee käme in immer ungünstigere Lage, denn die Gegner rüsteten stärker als wir, die wir mit dem Gelde sehr gebunden seien.“[5]

Der große Krieg wird kommen - Chroniknet

chroniknet.de/.../1912-der-grosse-krieg-wird-kommen

Diesen verhängnisvollen Satz äußert General Helmuth von Moltke während einer Unterredung mit Wilhelm II. am 8. Dezember 1912. An diesem Tag…

Beschuldigt wurden sie wahrscheinlich unter anderem aufgrund des französischen Einflusses. Nach dem Deutsch- französischen Krieg 1870/1871 hat das neu gegründete Deutsche Kaiserreich Frankreich stark gedemütigt und zu kaum bis garnicht stemmbaren Zahlungen und Leistungen verpflichtet. Dementsprechend war der Groll auf dieser Seite groß. Dass der deutsche Kaiser und generell die deutsche militärische Führung Österreich- Ungarn von Anfang an unterstützten, versuchten, die USA durch Abmachungen mit mexikanischen Revolutionären aus dem Krieg rauszuhalten, Lenin förderten, dass Russland sich aus dem Krieg rauszieht und weiteres, ließ Deutschland durchaus als nicht ganz unschuldig erscheinen. Dennoch ist klar: jede Großmacht wollte den Krieg. Durch das schnell aufstrebende Kaiserreich gesellte sich eine neue Großmacht zu den bereits lang etablierten des europäischen Kontinents hinzu, was das Gleichgewicht durcheinanderbrachte (z.B Flottenwettrüsten mit Grossbritannien), dementsprechend gab es einfach auch ein Interesse, einen Gegner „auszuschalten“.

Woher ich das weiß:Recherche

Naja, die Deutschen haben im ganzen Krieg viele schlimme Dinge gemacht. Dazu kam, dass die Westlichen Länder(US, Großbritannien, Frankreich) Deutschland schlecht dastehen lassen wollten.

,,The Winners' Story will Always be reality"

KA von wem das Stammt, ist aber so.