Warum weint ein Mensch, wenn jemand gestorben ist?

34 Antworten

Für den Toten selbst ist der Tod das natürlichste auf der Welt. Zudem spürt er nichts mehr, weder positiv noch negativ und muss sich um nichts mehr sorgen. Unterm Strich ist er also genau da wo er einst begonnen hat (theologische Möglichkeiten die ich mangels Gewissheit weder bejahe noch verneine einmal ausgenommen). Er hat also augenscheinlich weder etwas gewonnen noch verloren. 

Die Angehörigen bleiben zurück und leiden weil sie den Menschen nie mehr wiedersehen werden, Dinge ungesagt oder unerledigt blieben und vielleicht auch eine gewisse Unsicherheit hinsichtlich der Frage des "Danach" besteht.

Am Ende trifft es aber jeden und jeder von uns wird eines Tages an diesem Punkt stehen. Ohne weltliche Sorgen und Gefühle, Alle Erfolge und Misserfolge sind einerlei, im Tode sind wir alle gleich und darin liegt das natürliche. Auch die Trauer um verstorbene Verwandte ist vergessen und wer weiß ob danach nicht doch etwas wartet. Wenn nicht dann erwartet uns zumindest weltliche Erlösung.

Dieser Post ist in keinster Weise pessimistisch gemeint. Ich finde den Gedanken genauso tröstlich wie jeden Gedanken an ein Leben danach ohne mich besonders nach dem Einen oder dem Anderen zu sehnen.

Wenn jemand stirbt und du weinst, dann bist du eben stark an ihn gebunden, du vermisst ihn. Das der tot etwas normales ist stimmt, aber menschen wollen nicht war haben das diese person nicht mehr da ist, da du warscheinlich an ihn gebunden bist.


verreisterNutzer  15.11.2017, 00:56

yaral,

danke...

Aber warum ist es nicht normal?

Könnte man nicht singen und glücklich sein?

Wenn das Leben ein Kreislauf ist und alles in allem ist?

Woher kommt es, daß man unglücklich ist?

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Hooks  15.11.2017, 22:43
@verreisterNutzer

Weil man nun in einen neuen Abschnitt hineintritt:

Das Leben mit der Lücke, wo vorher ein liebender Mensch war.

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verreisterNutzer  16.11.2017, 07:47
@Hooks

Hooks,

ich habe in einem sehr interessanten Artikel darüber gelesen:

Es ist die LIEBE, die an diesen Menschen gebunden war.

In der Trauer sucht sich die Liebe weiterhin ihren Platz.

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verreisterNutzer  17.11.2017, 08:14
@Hooks

Hooks,

das kommt drauf an...

Ich denke (u.habe es erfahren), daß manche Menschen ihre Liebe nur in dieser Trauer empfinden können.

Andere werden "weiter" und machen es so, wie du sagst

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Hooks  17.11.2017, 10:28
@verreisterNutzer

Ich denke (u.habe es erfahren), daß manche Menschen ihre Liebe nur in dieser Trauer empfinden können.

Hm, das verstehe ich nicht. Wie meinst Du das?

Es ist aber auf jeden Fall manchmal so, daß die Trauer unermeßlich ist, wenn Schuld dahintersteckt.

Vielleicht empfindet man auch unwillkürlich Schuld, wenn der andere plötzlich stirbt, ohne daß man sich verabschieden konnte.

Da ist es vermutlich besser nud einfacher, wenn sich der Tod langsam abzeichnet, so daß man sich darauf einstellen kann. Aber das haben wir Menschen nicht in der Hand. Der einzige Trost ist dann, daß der Herr Jesus Herr über Leben und Tod ist. Und daß ER keinen Fehler macht.

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verreisterNutzer  17.11.2017, 21:17
@Hooks

Hooks,

es gibt Menschen, die nicht sehr "weit" sein können, sie bleiben weit mehr "bei sich"...

Das bedeutet z.B., daß sie sich nach Verlusten kaum oder viel schwerer als andere Menschen anderen öffnen können, sie "verharren" intensiver in dieser Trauer und es fällt ihnen schwerer, diese positiv (in der Liebe) zu "transformieren"

Verstehst du jetzt , was ich meine?

Dazu gehört z.B. auch, daß es Witwen (Witwer)  gibt, die nie wieder heiraten...

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Ist es nicht zum weinen wenn  ein Familienmitglied , ein Freund oder sogar das eigene Kind stirbt ? Ich hab auch geheult bei der Beerdigung meiner Oma , und als eine Bekannte von mir nach 2 Jahren Lungenkrebs , Tod auf ihrem Sofa lag 😢😧.


verreisterNutzer  15.11.2017, 01:05

MARTINUSS,

ja, ich habe das auch grad erlebt...

Jemand, der mir nahestand, wurde "erlöst"...

Aber sollte man da nicht glücklich sein?

Wieso weint man da, wenn jemand es endlich geschafft hat und nicht mehr leiden muß?

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glaubeesnicht  15.11.2017, 01:09
@verreisterNutzer

Es ist ein Unterschied, ob jemand von einer schweren Krankheit "erlöst" wird oder ob dein Kind am "plötzlichen Kindstod" oder durch einen Unfall stirbt.

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MARTINUSS  15.11.2017, 07:39
@verreisterNutzer

Meine Oma wurde am 30.3.2014 "erlöst" , zum Glück musste sie nicht lange leiden , doch die Bekannte von mir musste über 2 Jahre kämpfen , am Ende konnte sie nicht mal mehr essen und ohne Beatmungsschlauch rumlaufen. 

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Der verstorbene Mensch hat einem wahrscheinlich Bestätigung im Leben gegeben, man mochte sich, sah zueinander auf, im besten Fall bestand Liebe zu der Person, egal ob es jemand nahestehendes oder ein Vorbild war und plötzlich ist der gewohnte Mensch und somit auch die Bestätigung und sein input, das was einen so angesprochen hat weg.

Materialistisch gesehen, ist das so ähnlich wie einen Großteil seines wichtigsten hab und guts oder einen Freund/eine große Liebe zu verlieren, man verliert irgendwo auch einen Teil von sich selbst. Das Resultat daraus ist natürlich Schmerz.

Entgegen mancher Ansichten gibt es auch welche, die annehmen, dass der Tod nichts mit dem Leben zu tun hat. Der Tod ist nicht notwendig Bestandteil des Lebens.

Menschen weinen, weil sie um andere trauern. Im Verlust kann kaum etwas Fröhliches oder Glückliches liegen.


Robert7194  15.11.2017, 00:54

Der Tod ist nicht notwendig Bestandteil des Lebens.

Ist er genauso wie wir atmen müssen. Wieso sollte der Tod das nicht sein?

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