Warum waren so viele bekannte Persönlichkeiten Antisemiten?

8 Antworten

Man sollte fairerweise erwähnen: Unter den Sozialisten wie Marx, Trotzki und Luxemburg, die selbst jüdischen Hintergrund hatten, änderten sich die Vorbehalte mit der Zeit.

Tatsächlich war etwa Rosa Luxemburg später sogar ganz froh darüber, während der Sitzungen Notizen in Jiddisch schreiben zu können, die vom politischen Gegner nicht ohne weiteres gelesen werden konnten.

Allgemein entsprach Antisemitismus dem jeweiligen Zeitgeist - sei es nun, dass Juden als "Christusmörder" oder "geldgierige Ausbeuter" stigmatisiert wurden.

In der Vergangenheit war Antisemitismus in der Gesellschaft verbreitet. Da wurde dieses Thema in der Gesellschaft noch gar nicht kritisch betrachtet. Dies hat sich in Deutschland insbesondere durch den Holocaust stark verändert, sodass heute sehr oft, bereits in der Schule, über Antisemitismus gesprochen wird.

Wenn in der Geschichte Personen antisemitische Ansichten vertraten, so war das für die damalige Zeit keine Seltenheit.

Das lag einfach daran, dass das früher quasi der Mainstream war in einigen Bereichen/Kulturen. Juden waren schon vor dem zweiten Weltkrieg ziemlich oft eher unbeliebt. Darunter auch Deutschland, Frankreich, Österreich, teilweise in den Usa.

Moral und Werte sowie Zuneigung/Hass gegenüber bestimmten Dingen/Gruppen wandeln sich im laufe der Zeit so sehr, dass man diese zu keiner Zeit wirklich als ultimative Wahrheit ernst nehmen sollte. Das einzige konstante ist die Unwissenheit und der Wandel.

Das war damals nicht unüblich, grade auch in unserem Kulturraum. Aber selbst heute sind antisemitische Ressentiments bei ungefähr 10 bis 15 Prozent der Bevölkerung vorhanden.

Weil damals Antisemitismus einfach normal war? Jedenfalls unter den meisten nicht-Juden.