Was können wir, als Gesellschaft, tun, damit Synagogen nicht mehr von Polizisten beschützt werden müssen und Juden sich auch nicht verstecken müssen aus Angst?

9 Antworten

Der Antisemitismus aus Deutschlands firchtbarer Vergangenheit ist leider durch Anhänger von derzeit stark an Zustimmung gewinnenden rechtspopulistischen Parteien wieder zu neuem Leben erweckt worden.

Davon zu trennen ist die Judenfeindlichkeit vieler in Deutschland lebender Muslime. Diese ist nicht rassistisch oder religiös begründet sondern resultiert aus Israels Historie und militärisch unangreifbarer Machtposition im nahen Osten, umgeben von feindlichen islamischen Staaten. Die Muslime betrachten ihre palästinensischen Glaubensbrüder als von Israel um ihr Land beraubt und solidarisieren sich deshalb in gemeinsamem Hass auf Israel und alle Juden. Die in Deutschland lebenden Juden haben damit überhaupt nichts zu tun, werden aber gleichwohl in die Kollektivverantwortung genommen und leiden deshalb ebenfalls unter den seit einem guten Jahrhundert unablässig wechselseitig geschehenden Unruhen, Pogromen, Vertreibungen, Massakern und Kriegen zwischen Juden und Arabern im nahen Osten .

Ich habe keine Ahnung. Ich bin da auch ratlos. Aber wir sollten definitiv nicht so tun, als wäre das ein importiertes Problem. Vor 30 Jahren brauchte es auch schon Polizei vor Synagogen. Antisemitismus ist tief in unserer Gesellschaft verwurzelt.

Der Fall Aiwanger beispielsweise, zeigt ja auch gut, wie es damit in den 80´ern bestellt war. Von daher, egal was man tut, es wird ein sehr langer Ultra-Marathon und kein Sprint. Da braucht es tiefgreifende, gesellschaftliche Veränderungen.


guitschee 
Fragesteller
 20.10.2023, 09:39

Kann ich nicht beurteilen, ich bin gerade erst 30 - aber der jetzige Antisemitismus kommt nicht selten leider aus Kreisen derer mit Migrationshintergrund und des Islames, das sollte man nicht ignorieren oder negieren. Nur, auch da ist die Frage, wie schaffen wir es, diese Menschen so zu integrieren, dass sie ebenfalls der Meinung sind, dass man auch jüdische Mitbürger respektieren muss?

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HaudeginAlexa  20.10.2023, 09:47
@guitschee

Wenn du mit Judenhass schon aufwächst und seit Kindheitstagen damit indoktriniert wirst, dann ist es halt schwierig, hier andere Überzeugungen zu treffen. Das ist dann ja schon die ganz hohe Schule der Persönlichkeitsentwicklung.

Andererseits bin ich eine große Freundin davon, bevor ich mit dem Finger auf andere zeige, bei mir selbst anzufangen, mich selbst zu hinterfragen.

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guitschee 
Fragesteller
 20.10.2023, 09:50
@HaudeginAlexa
Andererseits bin ich eine große Freundin davon, bevor ich mit dem Finger auf andere zeige, bei mir selbst anzufangen, mich selbst zu hinterfragen.

Was gut ist, aber leider für viele eventuell zu schmerzhaft.

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Goldlaub  20.10.2023, 23:24
@guitschee

Nein. In Verschwörungskreisen sind wenige Migranten. Aber viele "heimliche" deutsche Antisemiten!

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toni6970  20.10.2023, 09:52
Aber wir sollten definitiv nicht so tun, als wäre das ein importiertes Problem.

Relativierungskacke. Du siehst es doch selber?!

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HaudeginAlexa  20.10.2023, 09:56
@toni6970

Weil ich darauf hinweise, dass wir dieses Problem schon sehr lange in der Gesellschaft haben, relativiere ich? Sorry, den Gedankengang kann ich intellektuell nicht nachvollziehen. Eher wird ja umgekehrt ein Schuh draus, wenn ich Antisemitismus nur als Problem von muslimischen Einwanderern begreife.

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toni6970  20.10.2023, 10:01
@HaudeginAlexa

Aber es ist zu 90% ein importiertes, muslimisches Problem. Gerade jetzt!

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HaudeginAlexa  20.10.2023, 10:05
@toni6970
Aber es ist zu 90% ein importiertes, muslimisches Problem. 

Das ist aus meiner Sicht eine lächerliche Aussage und geht vermutlich darauf zurück, dass man sich anscheinend erst seit einer Woche mit dem Thema Antisemitismus in Deutschland beschäftigt.

Aber um dich zu zitieren:

Relativierungskacke. Du siehst es doch selber?!
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toni6970  20.10.2023, 10:07
@HaudeginAlexa
Das ist aus meiner Sicht

Na siehste. So hat jeder seine Sicht auf die Dinge....

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Goldlaub  20.10.2023, 23:27
@toni6970

Nein. Deutsche zeigen ihren Antisemitusmus wesentlich perfider; oder gar nicht.

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Ich finde das auch schlimm und es tut mir leid, dass der Judenhass seit einiger Zeit so aufflammt und sich ausbreitet. Meine Meinung dazu ist ganz klar und wer wirklich ehrlich und objektiv schaut, sieht, woher dieser Hass überwiegend kommt. Leider darf man hier in vielen Punkten nicht mehr wirklich die Wahrheit sagen.

Man kann aufklären, schon frühzeitig in Schulen und Kitas und man darf nicht wegschauen, sondern sollte einschreiten, wenn man Antisemitismus bemerkt. Leute die sich so äußern muss man ansprechen und fragen, woher ihre Meinung kommt. Sie wissen es wahrscheinlich meist selbst nicht, sondern haben das dumme Gerede irgendwo aufgeschnappt.

Ich persönlich distanziere mich konsequent von Nachbarn, Fremden und Bekannten, die schlecht über Juden reden, diese Leute sind für mich gestorben und damit will ich nichts zu tun haben.

Was hier in Berlin gerade passiert macht mich wirklich betroffen. Wenn ich das zu entscheiden hätte, würde jeder, der an den Demonstrationen gegen Israel, den versuchten Anschlägen und den beschädigten Fahnen beteiligt war, verhaftet und empfindlich hart bestraft. Keine Kuscheljustiz, keine Gnade. Nach Möglichkeit würden die Leute sofort abgeschoben und dürften Deutschland nie wieder betreten, egal ob in ihrem Land Krieg und Not ist oder nicht. Wer hier auf Juden losgeht, hat unsere Hilfe schlicht nicht mehr verdient.

Wenn es einen Ort geben muss, wo Juden sich jederzeit uneingeschränkt sicher fühlen können müssen, dann ist das Deutschland.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Goldlaub  20.10.2023, 23:36

Ich bin mir nicht sicher, wie du das im ersten Abschnitt meinst "...wer wirklich ehrlich und objektiv schaut, sieht, woher dieser Hass überwiegend kommt."

Judenhass kommt von antisemitischen Vorurteilen und wurde durch Indoktrination und Dummheit adaptiert. Große Teile der muslimischen Denkart sind daran beteiligt, ja. Klar ist auch, dass Antisemitismus nie aufgehört, nach 1945 sein Unwesen auch in Deutschen zu treiben. Vor allem in Verschwörungskreisen sind Behauptungen gang und gäbe, die Juden diskreditieren!

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Das ist schwierig zu beantworten.

Wirklich alle Menschen halten bei so einem Thema eigentlich niemals zusammen, es gibt immer den ein oder anderen, der dagegen wäre. Ist ja nicht nur bei diesem Thema so.

Ich denke es ist im Grunde besser wenn Synagogen bewacht werden, wenn auch nur für den Notfall. Gesellschaftlich sagt das aber schon einiges aus, da hast du vollkommen recht.


guitschee 
Fragesteller
 20.10.2023, 09:41
Gesellschaftlich sagt das aber schon einiges aus, da hast du vollkommen recht.

Ja, leider. Es ist doch grauenvoll! Was für ein Land sind wir, wenn Leute nur wegen einem Glauben wieder Angst haben müssen, offen auf die Straße zu gehen, oder in ihre Gebetsstätten?

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Art4 GG , dem Recht auf Nichtwissen in beliebiger Form, durch eine Pflicht zur Bildung ersetzen.