Komplexes Thema wo man gerne zur Vereinfachung neigt. Also ich weiß nicht wie Österreich damit umgeht, aber Deutschland ist hier jetzt nicht sehr aktiv, seine Staatsbürger aus den kurdischen IS-Gefangenenlagern zurückzuholen. Die Kurden bemängeln hier auch häufig, dass sie sich von den westlichen Staaten im Stich gelassen fühlen und mit diesen Menschen allein gelassen werden.
Natürlich gab es vereinzelte Rückkehrer, die aktiv von Deutschland zurückgeholt wurden. Wobei das eher ein Zugeständnis an die Kurden war und weniger eine humane Geste des Staates. Das waren hauptsächlich Frauen und Kinder und die Damen mussten sich auch mit der deutschen Justiz auseinandersetzen und hier gab es auch Verurteilungen und Haftstrafen.
Besonders in Erinnerung ist mir ein ostdeutscher Malermeisters, der hier selbst sehr aktiv war, dass er seine Tochter wieder nach Deutschland bekommt. Der würde vermutlich lachen, wenn du ihm erzählst, dass Deutschland die Leute aktiv zurückholen würde. Hier werden Angehörigen eher Steine in den Weg gelegt.
Persönlich lege ich auch keinen Wert darauf, dass solche Leute wieder nach Deutschland kommen. Aber letztendlich ist das eine juristische Sache. Und wenn Rückkehrern hier der Prozess gemacht wird und ihre Rückkehr und Wiedereingliederung auch entsprechend begleitet wird, dann kann ich das akzeptieren. Denn zu sagen, die sind nicht mehr unser Problem und die Kurden sollen sich drum kümmern, kann für einen Rechtsstaat sicherlich keine Option sein.