Warum wählt ihr die AFD?

Das Ergebnis basiert auf 54 Abstimmungen

Ich wähle die AFD NICHT!!!! 37%
Weil sie die heißen Themen angehen wollen 26%
Weil ich deren Wahlprogramm gut finde 17%
Weil die AFD mehr Volksnähe hat 13%
Aus Protest / Um den Altparteien Druck zu machen 6%
Weil ich einfach rechts bin 2%
Keine Ahnung warum 0%

2 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Ich bin kein Deutscher, weder ethnisch noch staatsbürgerlich - wähle somit auch nicht in DE.

Aus meiner gemütlichen Blase heraus würde ich sagen, ich würde sie nicht wählen.

Kommt auch maßgeblich daher, dass ich dir AfD hier wunderbar als Partei abschießen kann da wir hier zwei funktionierende Parteien haben die das sind, was die AfD sein will - und wir hier eine funktionierende Neue Rechte haben, die nicht von Extremen und co unterwandert und gespalten ist. Von daher kann ich aus meiner zufriedenen Position heraus ganz easy sagen: die AfD ist Mist und für mich dank maximalen Einflusses von Extremen und Spinnern, dem fehlenden Kurs, Unfähigkeit und selten schlechter Marketingabteilung und Selbstdarstellung nicht wählbar.

Wäre ich allerdings in DE und hätte dir AfD als einzige realistische Option ( außer schlecht strukturierte Kleinparteien wie LKR oder Reps ), dann muss ich zugeben, dass ich nicht weiß ob ich mich mangels Alternative nicht doch dazu hinreißen lassen würde. 🤷

OmniosX 
Fragesteller
 08.10.2023, 22:19

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Ich wähle die AFD NICHT!!!!

Hallo OmniosX,

Warum wählt ihr die AFD?

Wenn es etwas gibt, was wir unbedingt aus unserer eigenen Landesgeschichte lernen müssen, dann ist es:

Demokratie - und mit ihr die eigenen Rechte und Freiheiten - abwählen geht verdammt schnell. Sie wiederzubekommen (einschließlich der eigenen Rechte und Freiheiten) ist ein unvorstellbar grausamer und verlustreicher Weg.

Niemand hat sich damals vorstellen können, wohin der Weg unter Hitler gehen würde. Niemand hat sich bis vor kurzem vorstellen können, wie weit Putin gehen würde.

Man sollte nicht nocheinmal selber Opfer derart entsetzlicher Fehleinschätzungen werden und dem Irrglauben anhängen, dass es "schon nicht so schlimm werden würde", denn gerade diesbezüglich hat sich die sogenannte "AfD" (=Alternative für Dämliche) allein schon in den letzten Jahren noch jedesmal selbst derart übertroffen, dass man sich nur entsetzt an's Hirn greifen konnte.

Die dümmste und schmerzvollste Art zu lernen ist, wenn man aus Schaden klug werden muss. Und Schaden durch derartige politische Barbaren haben wir längst mehr als genug erlebt und erleben wir tagtäglich. Man sollte sich das wirklich nicht ein weiteres Mal selber einbrocken.

Die sogenannte "AfD" ist völlig zurecht als rechtsextrem eingestuft und unterhält eine Fülle heimlicher Verbindungen von der Neonazi-Szene bis direkt zum verbrecherischen russischen Terror-Regime, das eine der wesentlichen verheimlichten Geldquellen der sogenannten "AfD" ist - warum wohl? Bekanntermaßen deswegen, weil der, der bezahlt, auch bestimmt. Aus ihrer Demokratie- und Verfassungsfeindlichkeit macht sie kein großes Geheimnis.

Allein schon aus all diesen Gründen ist die sogenannte "AfD" nunmal NICHT "eine Partei wie alle anderen auch".

Hinzu kommt außerdem, dass gerade ihre eigenen Wähler sich am meisten selber schaden und ins Knie schießen würden, wenn sie ihr Kreuz bei der sogenannten "AfD" machen würden. Wenn man's erst nachher spürt, das man sich mit sowas sauweh tut, dann ist es nunmal zu spät, siehe z.B. https://www.spiegel.de/politik/deutschland/diw-afd-waehler-wuerden-laut-studie-am-staerksten-unter-afd-politik-leiden-a-c48783e7-4202-48f8-bfbc-bef4b7bf9b5b

»Bemerkenswertes Paradox«
AfD-Wähler würden laut Studie am stärksten unter AfD-Politik leiden
Laut Umfragen würden 20 Prozent der Befragten aktuell ihr Kreuz bei der AfD setzen. Eine Studie hat nun die Agenda der Partei mit den Bedürfnissen der Unterstützer verglichen – und eine große Kluft ausgemacht.
Das Ergebnis: ein »bemerkenswertes Paradox«. Demnach würden die Unterstützerinnen und Unterstützer der AfD in fast allen politischen Bereichen unter der Politik der Partei leiden: sowohl hinsichtlich Wirtschaft und Steuern, als auch beim Klimaschutz, der sozialen Absicherung, ebenso bei Demokratie und Globalisierung.
Die Analyse zeige etwa, dass die AfD für eine »extrem neoliberale Wirtschafts- und Finanzpolitik« stehe, da sie etwa die Rolle des Staates beschneiden und die Macht des Marktes vergrößern wolle. In der Sozialpolitik wünsche sich keine Partei stärkere Einschnitte, schreibt Studienmacher Marcel Fratzscher auch auf X, ehemals Twitter.  Daneben zeige sich aber, dass AfD-Wählerinnen und Wähler oft eine geringere soziale Teilhabe besitzen, ihr Einkommen und ihre Bildung eher gering bis mittelhoch seien.
Das DIW hält fest: »Würde sich die AfD-Politik durchsetzen, käme es zu einer Umverteilung von Einkommen und sozialen Leistungen von AfD-Wähler*innen hin zu den Wähler*innen anderer Parteien.«
(...) Außerdem unterscheide sich die Partei in der Gesellschaftspolitik von allen anderen Parteien im Bundestag am stärksten, indem sie Rechte und Freiheiten vor allem für Minderheiten beschneiden wolle.

und https://www.zeit.de/wirtschaft/2023-08/afd-waehler-politik-paradox-ostdeutschland

Wer zum AfD-Milieu zählt, der sollte vor allem nicht die AfD wählen
Die Unterstützung für die Partei Alternative für Deutschland (AfD) hat sich seit den Bundestagswahlen 2021 auf mehr als 20 Prozent verdoppelt. Das ist alarmierend, wenn man bedenkt, dass der Verfassungsschutz die AfD als rechtsextremistischen Verdachtsfall einstuft. Was dabei überrascht, ist, welche Menschen diese Partei wählen würden.  Es tritt ein Paradox auf: Menschen, die die AfD unterstützen, würden am stärksten unter der AfD-Politik leiden, und zwar in Bezug auf fast jeden Politikbereich: Wirtschaft und Steuern ebenso wie Klimaschutz, soziale Absicherung, Demokratie und Globalisierung.
Wie wir aus verschiedenen Umfragen und Studien wissen, wählen überdurchschnittlich häufig Männer im mittleren Alter zwischen 45 und 59 Jahren die AfD. Ihr Einkommen ebenso wie ihre Bildung sind eher gering bis mittelhoch, und Arbeiter und Arbeitslose sind überdurchschnittlich häufig vertreten. Die Unzufriedenheit über das eigene Leben und über den Zustand von Wirtschaft und Gesellschaft ist unter der AfD-Wählerschaft deutlich höher als im Durchschnitt. (...)
Demgegenüber stehen die politischen Positionen der AfD. (...) In einer aktuellen Analyse haben wir diese Positionen, kategorisiert nach Politikbereichen, mit den soziodemografischen Merkmalen der AfD-Wählerschaft abgeglichen. 
Die AfD steht demnach für eine extrem neoliberale Wirtschafts- und Finanzpolitik. Sie setzt sich in fast allen Bereichen für Steuersenkungen (wie neuerdings bei der Erbschaftsteuer) und gegen Steuererhöhungen ein.  Die Besteuerung großer Vermögen lehnt sie ab, den Solidaritätszuschlag für die Spitzenverdiener will sie komplett abschaffen. Das Gleiche gilt für die Wirtschaftspolitik, bei der die AfD generell die Rolle des Staates beschneiden und die Macht des Marktes vergrößern will.
In der Kategorie Sozialpolitik wünscht sich keine Partei im Bundestag stärkere Einschnitte bei den Sozialleistungen als die AfD. So spricht sie sich beispielsweise gegen eine Stärkung der Rechte von Mieterinnen aus. Auch hat sie sich 2021 gegen die Erhöhung des Mindestlohns auf zwölf Euro ausgesprochen. Laut aktuellen Forderungen – die somit nicht im Wahl-O-Mat enthalten sind – will die AfD das Bürgergeld beschneiden und auf sechs Monate begrenzen. Zudem will sie Langzeitarbeitslose zu Bürgerarbeit zwangsverpflichten.
In der Gesellschaftspolitik unterscheidet sich die AfD am stärksten von den anderen Bundestagsparteien. So will die AfD die Rechte und Freiheiten vor allem für Minderheiten beschneiden (...). Auch in Bezug auf Demokratie und Innenpolitik will die AfD Rechte und Freiheiten deutlich stärker beschneiden als alle anderen Parteien im Bundestag. (...)
Doch diese politischen Forderungen laufen den Interessen der AfD-Wählerinnen in vielen Punkten zuwider. Steuersenkungen für Spitzenverdienende, niedrigere Löhne für Geringverdienende und eine Beschneidung der Sozialsysteme: Dies würde vor allem AfD-Wähler benachteiligen. Würde sich die Politik der Partei durchsetzen, käme es zu einer Umverteilung von Einkommen und sozialen Leistungen von AfD-Wählerinnen hin zu den Wählern anderer Parteien.
Dies würde die ohnehin schon häufig am Rande der Gesellschaft stehenden AfD-Wähler noch stärker marginalisieren und ihre gesellschaftliche und politische Teilhabe beschneiden. (...)
Wie kann es sein, dass ein Fünftel der Bürgerinnen die Politik einer Partei unterstützt, die stark dem eigenen Wohlergehen und den eigenen Interessen zuwiderläuft?  Erklären lässt sich dies nur mit einer ausgeprägten individuellen und kollektiven Fehleinschätzung. 
Kaum eine im Bundestag vertretene Partei in Deutschland hat in den letzten 70 Jahren so hart nach unten getreten und verletzliche Gruppen so stark ausgegrenzt und diskriminiert wie die AfD. Durch die Hetze und Diskriminierung von Ausländerinnen und Menschen mit Migrationsgeschichte – also fast jeden vierten Deutschen –  schafft es die AfD, den eigenen Unterstützern einzureden, sie würden wirtschaftlich, sozial und politisch gewinnen, wenn soziale Leistungen oder Grundrechte für diese Gruppen eingeschränkt würden.
Viele AfD-Wähler realisieren nicht, dass eine Politik der Diskriminierung und Ausgrenzung sie selbst stark negativ betreffen würde. Denn sie selbst gehören häufig zum unteren Rand der Einkommensverteilung, haben weniger Chancen und Privilegien als andere und sind stärker auf staatliche Leistungen angewiesen. So würden vor allem AfD-Wählerinnen unter Arbeitsplatzverlusten, einer schlechteren Infrastruktur und geringeren Leistungen, einer Schwächung der EU oder Steuersenkungen für Spitzenverdienende leiden.
Nicht wenige AfD-Wählerinnen sind überzeugt, dass eine Rückabwicklung der Globalisierung, ein erstarkender Nationalismus sowie eine neoliberale Wirtschafts-, Finanz- und Sozialpolitik ihnen persönlich bessere Arbeitsplätze, mehr Sicherheit und bessere Chancen verschaffen würden.  Was für ein Irrglaube; genau das Gegenteil würde passieren.

Die sogenannte "AfD" ist in jeglicher Hinsicht komplett unwählbar; allein die aufgeflogenen Inszenierungen und Lügen ihrer Spitzenkandidaten aus den letzten Tagen haben das wieder überdeutlich bewiesen.

Umso entsetzlicher, dass sich bei uns im Land leider mehr als genug stocknaive Trottel finden, die auf sowas auch noch hereinfallen und sich von diesen Hetzern himmelschreiend belügen und gezielt radikalisieren lassen, die dadurch die Stimmung in unserer Gesellschaft vergiften – und noch nicht einmal bemerken, dass sie sich damit nur selber maximal schaden und in's Knie schießen.

Liebe Grüße 🙂