Warum tut sich Magnus Carlsen gegen Ian Nepomnachtschi so schwer?

3 Antworten

Naja, beide spielen fast fehlerfrei, insofern sind Remisen nicht so überraschend. Solange keiner einen Fehler macht, kann der andere nicht gewinnen.

Zudem spielen beide eher risikoscheu, so wird z.B. das Marshall-Gambit konsequent vermieden im Spanier, Weiß spielt a4, d3, h3, aber nicht mehr das alte System mit Zentrumsexpansion (c3 + d4). Dadurch verliert Weiß zwar nicht, senkt aber auch seine Gewinnchancen meiner Ansicht nach.

Bevor man einen Fehler macht, spielt man lieber auf Nummer Sicher.


OlliBjoern  04.12.2021, 11:10

Übrigens hat Carlsen ja gestern gewonnen. Ein typisches Carlsen-Spiel: eine eher unambitionierte Eröffnung mit Weiß (Katalanisch mit b3, das kann man wohl als "zahm" bezeichnen, aber solide).

Aber dann hat er im Endspiel step by step die Führung übernommen (die Engines zeigten lange 0 an, also vollkommenen Ausgleich, aber die schwarze Position war schwerer zu spielen für Nepo).

Erst nach über 100 Zügen musste Nepo aufgeben.

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Nepo und Carlsen duellieren sich seit ihren frühen Jugendtagen. Ich denke, ein gewisser psychologischer Effekt tritt bei Magnus in Kraft. Er ist seit 8 Jahren die unangefochtene Nr. 1. Dass er sich etwas schwerer tut dürfte also kein Hexenwerk sein

LG


Ist nicht ungewöhnlich so oft remis zu spielen auf dem Niveau. Läuft eig alles wie erwartet bis jetzt.