Warum spricht man von Coriolis-Kraft und nicht von Coriolis-Bewegung?
Es ist ja keine Kraft. Warum nutzt man in der Physik dann so einen klar definierten Begriff wie Kraft?
7 Antworten
Weil es eine Kraft ist, die wirkt. Es ist zwar eine "Scheinkraft", aber das macht sie nicht weniger real, was ihre Auswirkungen betrifft. Die Gleichungssysteme der Meteorologie im Referenzsystem der rotierenden Erde beinhalten eine Reihe von Kräften auf Luftpakete, eine davon ist die Corioliskraft:
Meteorologie lebt von der Corioliskraft, es gibt kaum dynamische Effekte, die ohne sie erklärt werden können. Man könnte natürlich auf eine Beschreibung im rotierenden System verzichten, denke aber nicht, dass es dies einfacher machen würde - im Gegenteil.
Bei Flüssen ist das rechte Ufer i.A. stärker abgetragen als das linke - hier wirkt die Corioliskraft. Eine Kraft die Millionen Kubikmeter Schotter zu versetzen vermag, würde ich nicht lapidar als "nicht vorhanden" bezeichnen :-)
Auf der Nordhalbkugel ist es immer das rechte Ufer, da eine Masse hier immer nach rechts abgelenkt wird, egal in welche Richtung sie sich bewegt.. Auf der Südhalbkugel umgekehrt.
Natürlich ist es eine Kraft. Diese Kraft setzt dann erst die Sachen in Bewegung.
die definition von kraft ist
F=dp/dt
und im rotierenden bezugssystem ändert sich der impuls von objekten, also wirkt gemäß dieser definition eine kraft.
es ist eine scheinkraft, weil sie in inertialsystemen nicht auftritt. natürlich ist sie nur auf die wahl des bezugssystems zurückzuführen, aber F=dp/dt gilt natürlich trotzdem.
Es ist ja keine Kraft.
Doch, ist es.
Die Corioliskraft ist eine der drei Trägheitskräfte der klassischen Mechanik, die in einem rotierenden Bezugssystem auftreten.
...
Die Corioliskraft steht senkrecht zur momentanen Bewegungsrichtung des Massepunkts im rotierenden Bezugssystem und bewirkt daher keine Vergrößerung oder Verkleinerung seiner Geschwindigkeit, sondern eine Ablenkung zur Seite.
Wenn ich mich recht entsinne, sind aber alle Trägheitskräfte, so auch Coriolis- und Zentrifugalkraft sogenannte Scheinkräfte. Es handelt sich also um Phänomena, die nicht in einem Intertialsystem auftreten, sondern nur durch Wahl eines beschleunigten Bezugssystems zur Beschreibung eines Körpers auftreten.
Ja. Und? Sie wirken immer. Aber solange nichts da ist, was sich bewegen KANN und auch tatsächlich bewegt (wie z.B. Wasser oder Luft), gibt es keine Auswirkungen und keine Bewegung. Also wäre es falsch, es Coriolisbewegung zu nennen.
Sie wirken eben nicht immer. Scheinkräfte TRETEN NICHT IN INTERTIALSYSTEMEN AUF.
Ja, richtig. Aber wieso „aber“? Das ändert ja nichts daran, dass es in dem Bezugssystem eine Kraft ist.
Dann such dir ein Inertialsystem und bau dir dort ein Haus. Ich bleibe auf der Erde, wo sie wirkt.
Aber eben eine Scheinkraft. Ich finde die Unterscheidung an dieser Stelle schon wichtig.
Ich nicht. Denn es ist und bleibt eine Kraft. Und die Wahl eines anderen Bezugsystems hat das Subjekt ja gar nicht.
Ja gut, da ist dann halt entscheidend ob man Subjekt oder Beobachter ist. ^^
es ist eine Kraft. Zusammen mit einer Drehachse ist es ein Drehmoment
Bei Flüssen, die auf der Nordhalbkugel nach Norden fließen oder auf der Südhalbkugel nach Süden, stimmt das mit dem rechten Ufer.
Ansonsten ist es das linke Ufer.