Warum sitzt Buddha im Schneidersitz?

8 Antworten

Ich bin Buddhist der Soto-Zen-Tradition und helfe dir bei deiner Frage zur Darstellung des Buddha gerne weiter.

Der Buddha wird in der Regel meditierend, im so genannten Lotossitz dargestellt. Dabei werden die beiden Beine verschränkt, so dass die Füße auf den gegenüberliegenden Oberschenkeln liegen.

Warum der Lotossitz?

Insbesondere bei gleichzeitiger Verwendung eines Meditationskissens ist das eine sehr stabile Sitzposition, die körperliche und geistige Ruhe fördern soll. Am Anfang mag diese Haltung ungewohnt sein, mit etwas Übung ermöglicht sie jedoch ein langes Sitzen bei guter Haltung.

Der Gedanke dahinter ist. dass das Gewicht des Körpers gleichmäßig verteilt wird - auf Sitzbeinhöcker und Knie - was der Haltung Stabilität gibt. Die Wirbelsäule türmt sich mit natürlicher Krümmung gerade auf.

Durch die Stabilität und natürlich aufrechte Haltung, kann der Rücken ohne besondere Anstrengung gerade gehalten werden, da die Gravitation gleichmäßig auf den Körper wirkt.

Glaubt man an die Lehre der Akupunktur, so sollen die Füße dabei angeblich gesundheitsfördernde Punkte stimulieren, die sonst nur beim Reiten angeregt werden und Schläfrigkeit und Energielosigkeit beseitigen.

Diese Haltung eignet sich also besonders für die Meditation - ganz anders als etwa der beliebte Schneidersitz. Hier habe ich schon mal darüber geschrieben:

https://www.gutefrage.net/frage/wie-wichtig-ist-die-sitzposition-beim-meditieren?

Sonstiges

Das ist aber nicht die einzige ikonographische Darstellung des Buddha. Er wird nämlich auch stehend, liegend und in "westlicher" Haltung mit aufgestelltem Bein, dargestellt.

Jede dieser Haltungen hat ikonographisch eine Bedeutung. So erinnert der liegende Buddha an die Haltung, in der er gestorben sein soll.

Stehend, mit einer Hand zum Himmel und der anderen zur Erde weisend, bezieht er sich auf die Legende seiner Bedeutung als späterer Lehrer.

Westlich sitzend ist die Darstellung des Buddha Maitreya, eines künftigen Buddha, dessen Ankunft einige buddhistische Gruppen erwarten.

Auch die rituellen Handhaltungen (Mudra) haben eine Bedeutung und drücken verschiedene Eigenschaften des Buddha aus.

Ich hoffe, diese Erklärung war hilfreich. Sollte es noch Fragen geben, helfe ich gerne weiter.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Seit etwa 40 Jahren praktizierender Buddhist

Das ist eine sehr entspannte Position, in der man sehr gut meditieren kann. Und wie du ja bestimmt weißt, war Buddha jemand, der versuchte, seinen inneren Frieden zu finden.

Das ist eine Körperhaltung in der gut meditiert werden konnte und kann

Daher sitzt er immer so

Der Lotussitz soll gut zum Meditieren sein. Für Anfänger ist er anstrengend.

Ich denke, weil er meditiert.