Warum sind Polen, Ungarn - also die Osteuropäer so fremdenfeindlich?

6 Antworten

Ungarn ist traditionell Muslimenfeindlich. Das hat einen historischen Hintergrund, weil sie in der Vergangenheit mit vielen Verlusten den Vormarsch des Osmanischen Reiches gestoppt haben. Daher kommt jetzt so ein Gefühl, dass jetzt das Osmanische Reich schon wieder kommt, nur diesmal durch die Hintertür in Form von geflüchteten aus muslimischen Ländern.

Was das in Polen genau ist, weiß ich nicht.

Klaraaha  26.06.2023, 12:08

Auch Polen musste sich gegen die Osmanen wehren. Das taten sie u,a auch zusammen mit den Ukrainern.

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Interessant: viele ehemaligen Ostblockländer und auch Ostdeutschland hatten lange keine Berührungspunkte mit fremden Kulturen. Das erstaunliche ist daran, das genau diese Gruppen häufig andere Kulturen per se ablehnen.

Dazu kommt die recht starke, sehr konservativ eingestellte katholische Kirche. Wir hatten ja nicht umsonst mal einen Papst aus Polen..😉.

Das genau diese konservativen Kräfte am "Ruder" sind, ist auch ein Ergebnis des Zerfalls vom Ostblock. In Polen begann es. Und ohne die katholische Kirche wäre möglicherweise heute noch die Welt in diese zwei Blöcke aufgeteilt. Ohne " Solidarnosch" ( ich weiß: falsch geschrieben😇) und den Streiks in der Werft von Gdansk ( Danzig) und der Möglichkeiten der katholischen Kirche... Wer weiß? Auf jeden Fall wäre die Welt eine andere.

Dazu kommt noch fernere Geschichte: Ungarn wurde von den Osmanen mehrfach heimgesucht. Das prägt bis heute. Auch wenn es länger zurück liegt.

Polen wiederum: ein Land, das häufig von der Landkarte verschwand. Sie mussten sich gegen wechselnde Besatzungen wehren. Das förderte ein Nationalbewusstsein, das fremdes ablehnt...

Mirkomania  13.12.2023, 06:24

Sie lehnen nicht die anderen Kulturen ab, sondern die schrittweise Verdrängung der eigenen bei der Ausbreitung der fremden. Wohin das am Ende führt sehen sie ja gewissermaßen als Zuschauer der Zustände in den Metropolen des Westens.

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Weil die Menschen aus überlieferten Erfahrungen das Fremde fürchten.
Wobei sie in erster Linie das Fremde, nicht zwingend auch den Fremden fürchten.
Das Fremde heißt erstmal, das etwas auf sie zukommt, das sie vieleicht nicht bewältigen können.
Die speziellen Erfahrungen mit Fremden, die meist als Feinde kamen oder etwas, etwa Land wegnahmen, haben eine Aversion erwachsen lassen.
Dagegen kamen immerhin auch Händler, die Neues brachten, dass sich nicht aufdrängte oder gefährlich war. Und auch Nachrichten aus aller Welt.

Toleranz ist ein Prozess, der Zeit, eine Rücknahme der eigenen Wichtigkeit und auch eine gewisse Selbsterziehung braucht.
Manchmal muss man sich zur Toleranz überwinden.

Mirkomania  13.12.2023, 06:26

Das können aber nicht alle Menschen gleichermaßen. Die Leute der gebildeten Oberschichten können es besser als Leute aus der Arbeiterklasse, westliche Menschen besser als Muslime oder Asiaten, sexuell Aktive besser als sexuell Restriktive und so weiter.

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Die eigentlichen Begründungen dürften in einer sehr stark rural-agraischen Gesellschaftsstruktur liegen, religiös fundiert und mit sehr wenig Kontakt zu anderen Kulturen resp. Menschen aus diesen Kulturkreisen sein.

Sie sind nicht "fremdenfeindlich", sondern diese Regierungen wollen ihrer Bevoelkerung lediglich ersparen, was andere EU-Staaten [und Deutschland selbst] auf Draengen der deutschen Regierung beteits seit der Merkel - Aera und bis heute unter der Fuehrung des Ampel - Kluengels zugemutet, bzw. angetan wird.

Mirkomania  13.12.2023, 06:27

Sehe ich durchaus ähnlich. Beispiel Orban. Der Mann ist ein Staatsmann von Format, der wohl als einziger europäischer Politiker selbst von Erdogan akzeptiert wird.

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