Warum sind Menschen so Geldgierig?

19 Antworten

Denke da kommen verschiedenste Sachen zusammen. Geldgier hat damit glaube ich nix zutun.

Zum einen sind Menschen ziemlich verblendet von Reichtum und co. den sie sehen. Dazu trägt vor allem Social Media und co. bei, wo man die Highlights anderer Menschen sieht, die teilweise weit weg von der Realität sind und eben eher Leuten folgt, die sehr erfolgreich sind.

Früher war diese Welt sehr klein, man hat seine Freunde, Familie, seinen Bekanntenkreis gehabt. Da waren aus einer großen Menge, sehr wenige erfolgreich. Heute verbringen viele Leute viel Zeit online, folgen ihren Idolen und verbringen mehr Zeit mit denen, als mit Obigen. Ergo sieht man nur erfolgreiche Menschen um sich rum und interpretiert das als normal, quasi etwas, dass einen zusteht.

Zum anderen ist natürlich das Problem, dass wir entsprechende Sozialsysteme haben, die sich so ausnutzen lassen und Leute für sich echt entscheiden können sich quer zu stellen, obwohl sie könnten und Kohle aus einem System zu ziehen, dass für Leute da ist, die nicht können oder die nix finden.

Weiter haben wir in Deutschland auch riesige Lohnunterschiede. Sei es zwischen verschiedenen Tätigkeiten aber auch innerhalb der gleichen Tätigkeit, aufgrund der Branche, der Region oder der Firmengröße. Oft diskutieren da Leute, welche die Welt des andere gar nicht kennen, die von ganz anderen Sachen ausgehen.

Klar ein Familienvater der Alleinverdiener ist, ein Eigenheim relativ zentral in München hat/finanziert der denkt in ganz anderen Zahlen als ein junger Alleinlebender im Norden oder Osten, der zufrieden in seiner 1-2 Zimmerwohnung lebt.

In meiner Region sind die Löhne z.B. auch nicht astronomisch. Das in Verbindung mit einer kleinen Firmen und einer nicht so lukrativen Branche sorgt für einen überschaubaren Lohn für meinen Bereich. Nix desto trotz kann ich davon bequem leben, kann knapp die Hälfte bei Seite legen usw.

Aber auch ich habe bei Diskussionen zum Gehalt auch schon häufiger Sachen gehört, wie dafür würde ich nicht aufstehen, Ausbeutung, Sklaverei, Stockholmsyndrome, dass man dafür arbeiten geht und sich das gefallen lässt etc. pp. Sind einfach verschiedene Welten die aufeinander treffen.

Manche können mit sowas umgehen und das rational verstehen und zu so Themen diskutieren. Andere sehen es als Angriff auf ihre Meinung und dem was ihrer Meinung nach DIE Realität/Wahrheit ist. Anstatt dass der eine unterbezahlt ist könnte der andere immerhin auch schlicht deutlich überbezahlt sein.

Das muss man dann ggf. auch für sich selbst rechtfertigen. Keiner würde sagen ich werde überbezahlt für das was ich tue. Eigentlich ist meine Arbeit und was ich tue viel weniger Wert, ich bin schlechter. Ergo kann die Wahrheit ja nur anders herum sein und der schlechter bezahlte ist ein Trottel, der sich über den Tisch ziehen lässt.

Generell ist der Wert der Arbeit und daneben die Bezahlung ein Problem. Man denkt häufig in Maßstäben wie Fleiß, Mühe, Leistung und co. Das hat aber am Ende aber wenig mit dem Gehalt zutun. Jemand der in einer kleineren Firme im Norden oder Osten arbeitet ist nicht automatisch fauler, schlechter, dümmer oder macht was Einfacheres, auch wenn er deutlich weniger Geld verdient, als jemand in einer großen Firma in einer Metropole.

Auch denke ich ist die Firmengröße ein großer Faktor. In kleinen Firmen herrscht eine andere Loyalität. Oft ist der Chef Teil des Teams. Man geht nicht zum Arbeiten in "die Firma", sondern in "seine Firma". Man hat mehr Einfluss und Mitspracherecht usw.

Da ist der Arbeitgeber, der Chef, das alles kein abstraktes Konstrukt, etliche Etagen über einen. Jemand der gar nicht weiß, dass es einen gibt, der ein böser Sklaventreiber ist usw.

Nein da ist der Chef, der Kollege, der ein paar Meter weiter arbeitet. Mit den man täglich kommuniziert, der einem ggf. beim Umzug hilft. Und auch die Entscheidungen versteht man ggf. besser, weil sie offener kommuniziert werden und nicht unter einigen hohen Tieren weit weg von einem oder schlicht weil man sie zwischen Tür und Angel mitkriegt, da der Chef nicht 20 Stockwerke über einen im Elfenbeinturm in seinem Fußballstadium großen Büro sitzt.

Davon ab, wer will den wirklich Geld? Die Leute wollen, was es für Geld gibt. Und auch da haben die meisten eher "einfache" Träume. Klar ein Jugendlicher bzw. junger Erwachsener träumt ggf. von einem Lamborghini.

Aber wie sieht es wenig später aus, wenn man halbwegs erwachsen ist? Da sind die Träume ggf. ein kleines Häuschen mit Garten. Genug Geld um eine Familie zu gründen und seinen Kindern was bieten zu können. Man träumt davon weniger Arbeiten zu müssen um mehr Zeit zu haben für die Familie, für Hobbies, für sich selbst, für was auch immer. Ohne Angst haben zu müssen vor Altersarmut und ggf. bevor man körperlich verbraucht ist den Ruhestand zu genießen und seinen Enkeln zuzuschauen, wie sie im Garten mit dem Hund spielen.

Geld ist glaube ich der Traum von Wenigen. Die meisten wollen einfach nur ein Stückchen vom guten Leben.

Und ja, wenn ich müsste würde ich auch für den Mindestlohn arbeiten oder drunter oder mehrere Jobs annehmen oder was weiß ich und nicht sagen, ich bin mir zu fein dafür und mein Nachbar darf mich mit seinen Abgaben durchfüttern.. Ist ja nicht so als kriegt er alles geschenkt, der ist im gleichen Hamsterrad.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Softwareentwickler/Projektleiter seit 2012

Es hat nichts mit Geldgier zu tun, wenn man einen angemessenen Lebensstandard für sich und seine Familie erwartet. Gier findest du in dem Bereich, wo alle Grundbedürfnisse nach Essen, Wohnen und Freizeit abgedeckt sind. Dort übernimmt Geld die Funktion von Macht und da geht es nur noch um "Haben wollen". An der Stelle bewegst du dich aber außerhalb jeder lohnabhängigen Tätigkeit und auch kleine und sogar mittlere Unternehmer sind außen vor.

Obwohl ich Deine Haltung verstehen und respektieren kann, so muss ich dir sagen, das es auch eine andere Sichtweise dazu gibt.

Ich arbeite im technischen Dienstleistungssektor. dieser Beruf beinhaltet Tätigkeiten die sowohl Lebens als auch Gesundheitsgefährdent sind, doch diese Tätigkeiten sind zwingend erforderlich, damit die Grundversorgung der Menschen mit Strom und Nahrungsmittel gesichert ist. Gleichzeitig verlangt der Job das man sowohl hoch Mobil ist, als auch bereit, längere Strecken zu fahren um zu den Arbeitsstätten zu gelangen. Zusätzlich kommen noch die Lebenshaltungskosten die auch sowohl durch die Mobilität, als auch den Einsatzort deutlich über dem durchschnitt liegen.

Rechnet man das alles zusammen, dann würde ich bei einem 10,5€ mit einem deutlichen Minus am Monatsende nach Hause gehen. Zusätzlich muss ich ganz klar sagen, ich riskiere weder mein Leben noch meine Gesundheit für nichts. Ich denke es sollte nachvollziehbar sein, das ich für diesen Einsatz auch was haben will, denn wenn etwas schief geht, stehe ich alleine da, da mich NIEMAND unterstützt wenn es mir schlecht geht oder Hilfe brauche. Und das weiss ich aus Erfahrung. Also ein monatlicher finanzieller Profit, den ich dazu einsetzen kann mich ab zu sicher, sehe ich als moralisch absolut vertretbar an. Denn irgendwann wenn ich nicht mehr arbeiten kann, will ich garantiert nicht im Armenhaus dahin vegetieren, dazu Buckel ich nicht so hart. Und Fakt ist, das Leben ist teuer und der Kurs unserer Regierung (in diversen Bereichen) sorgt dafür das es immer teurer und teurer wird. Von dem Umstand das man sozial für diese Art von Beruf zusätzlich noch von nicht wenigen Menschen in diesem Land verachtet und teilweise sogar angespuckt wird, wollen wir gar nicht erst anfangen.

Du siehst also, es gibt auch gute Gründe dafür warum man in bestimmten Bereichen mehr als den Mindestlohn verlangen kann und auch sollte. Auch wenn ich Dir zustimme das z.B. Verwaltungsangestellte, Künstler, Sportler, Politiker, Reporter und der ganze anderer Kram der nur wenig bis gar nichts leisten und somit vollkommen überbezahlt sind. Aber so funktioniert unsere Welt leider nun mal.

Ich hoffe ich konnte Dir hiermit auch eine andere Sichtweise der Dinge vermitteln und somit Deine Frage beantworten.

Es geht hier nicht um Geldgier , jedenfalls bei mir der Fall.

Es geht vielmehr um die Lebenserhaltungskosten die total Unterschiedlich bei jedem sind. Wenn man in einer Region wohnt wo diese Kosten hoch sind ,lohnt es sich nicht einen Job anzufangen der diese Kosten Nicht decken kann. Wir haben noch keine Amerikanische Verhältnisse wo man mehre Jobs machen muss um zu Überleben.

Wir haben immer noch die veraltete Ansicht das ein Job für das Leben ausreicht.

Andererseits drücken aber auch viele Arbeitgeber die Löhne oftmals ohne Grund.

Und da es so viele Arbeitslose gibt die nach jedem Job Hecheln haben so die Arbeitgeber es sehr leicht sich eine qualifizierte Person auszusuchen. Ich würde in meinem alter auch keinen Job mehr anfangen wollen der um die 10-11 € die Stunde bringen würde. Ich hab schon Zeiten erlebt wo ich über 200€ die Stunde bekommen habe ( kein Scherz) . Auf der anderen Seite ist es immer eine Sache wie gut man sich dem Arbeitgeber selbst Verkauft. Verkauft man sich gut ,kriegt man auch mehr. Alles eine Sache von können und wollen ( je nachdem)

Woher ich das weiß:Berufserfahrung
Man muss auch mal Prioritäten im Leben setzen und 10,5 EUR ist jetzt doch nicht so schlechter Verdienst, besser als von Jobcenter zuleben.

Ich finde deine Einstellung supertoll!

Ich bin stolz auf mich und arbeite gern da wo ich arbeite. Ich habe auch kein Auto. Der Verdienst ist halt nicht alles im Leben.

Du kannst auch richtig stolz auf dich sein! Daumen hoch! Nein, Geld ist in der Tat nicht alles im Leben!

Wichtig ist, dass man seinen Job mag. Wer seine Arbeit nicht mag, wird nämlich irgndwann frustriert sein und möglicherweise sogar Depressionen oder irgendwelche psychosomatischen Beschwerden entwickeln wie beispielsweise Kopfschmerzen, Magenschmerzen oder Magengeschwüre usw.

Lasse die anderen reden und schreiben, was sie wollen! Bleib so wie du bist! :-)