Warum sind häufig Veganer Idealisten?
Also an was liegt das? Meistens sind das ja enthusiastische fanatische Idealisten, die an ihr Weltbild glauben. Also warum sind sie in ihrem Blickfeld so eingeschränkt und sehen nur das, was sie wollen?
Das Ergebnis basiert auf 21 Abstimmungen
13 Antworten
Ich denke man kann die Frage auch andersherum stellen. Warum sind Fleischessende häufig in ihrem Blickfeld eingeschränkt? Jede*r kennt die Problematiken der modernen Tierhaltung und die meisten finden es doof, ändern daran aber nichts.
Ich denke wir Veganner*innen haben einfach mittlerweile eine andere Sicht auf die industrielle Tierhaltung und sehen häufig die Ungerechtigkeiten, die Tiere erleiden müssen. Vielen fällt das im Alltag vielleicht gar nicht auf. Die Milch für 60ct im Supermarkt, die fast jede*r auf dem Band liegen hat. Die 1kg Hähnchenschenkel Packung für 1,79€ usw. Zum einen schadet dieses Konsumverhalten nicht nur den Tieren, sondern auch den Landwirten, die davon ja nicht mal ordentlich leben können. Tierprodukte dürfen nicht billig sein. Lebewesen sind keine Maschinen, die ihren Output unendlich steigern können und dennoch werden sie so behandelt und gezüchtet. Das ist einfach falsch. Und wenn man darauf hinweist gilt man als fanatisch?
Im Endeffekt hoffe ich auf bessere Zukunft für Tiere und mehr Wertschätzung. Natürlich ist das irgendwo ein utopischer Wunsch, aber doch nicht fanatisch.
Inwiefern ist mein Weltbild also eingeschränkt, wenn ich also über den Teller unserer Konsumgesellschaft gucke. Meiner Meinung nach erweitert das eher mein Weltbild, weil viele eben nicht über die Folgen des Konsums nachdenken. Kommt im übrigen auch bei vielen anderen Themen vor, wie Fast Fashion Kleidungsindustrie, Elektronikbranche, Schmuck... Alles Konsum, der mit Ausbeutung, Sklaverei und Umweltverschmutzung verbunden ist ähnlich wie der Tierproduktekonsum.
Das kann einem so vorkommen, wenn man selber einen sehr eingeschränkten Blickwinkel hat und das sieht, was man will.
Vegetarier und Veganer haben meist Mitgefühl für die ausgebeuteten Tiere und denken manchmal sogar an die Umwelt, da Massentierhaltungen aufgrund des verbrauchten Futters, der Antibiotika und z.B. bei Kühen auch wegen des Methans, auch für diese sehr schlecht sind.
Man kann ihnen allerhöchstens vorwerfen, dass man Pflanzen auch anbauen muss und man lieber kleine Bauern unterstützen sollte, wobei sich das nicht jeder leisten kann und ich bezweifle, dass du so weit gedacht hast.
dass man Pflanzen auch anbauen muss und man lieber kleine Bauern unterstützen sollte
Außerdem tun viele Veganer auch das. Nur eben nicht in dem Sie die Produkte Ihrer Tierzucht erwerben.
Aber Bauern züchten eben nicht nur Tiere. Obst und Gemüse werden ja auch nicht in der Fabrik zusammengeschraubt.
Du hast Recht, dass Vegetarismus und Veganismus das unterstützen von kleinen Bauern nicht ausschließt. Mein Eindruck ist, dass es eher selten verbunden wird, aber ich bin sicher, es gibt solche und solche. Natürlich sollte man da nichts verallgemeinern.
Du glaubst doch auch alles was man dir sagt oder ?
Nein, ich glaube alles was ich mir selbst vorlebe. Ich bin nicht darauf angewiesen ominöse Klischees auszuschöpfen. Meine Erfahrungen stammen aus erster Hand.
Obst und Gemüse werden ja auch nicht in der Fabrik zusammengeschraubt.
doch werden sie. Mit Computern wird Nährstofflösung und Wasser draufgetreufelt und wachsen tun sie nicht auf Erde sondern auf Subtratmatten wie Perlit, Kokosfaser.... Obst und Gemüse wird in Zuchtfabriken fern ab jeder Bauernhofidylle gezüchtet. Als Veganer kümmert man sich mehr darum wie es Tieren geht deren Produkte man nicht konsumiert als um die Produkte die man konsumiert...
Sonst wären solche aussagen wie deine nicht möglich...
Ich kann daran, seine Lebensweise an bestimmten Idealen auszurichten, nichts Falsches erkennen. Sich Gedanken um industrielle Tierhaltung und die Auswirkungen auf die Umwelt zu machen und seine Lebensweise entsprechend anzupassen kann doch nicht verkehrt sein. Und an Enthusiasmus sehe ich auch nichts Schlimmes.
Dazu kommt, dass es sich hier um eine ganz persönliche Entscheidung handelt. Da ist jeder einfach nur seinem Gewissen verpflichtet und muss sich vor niemandem rechtfertigen.
Wie Du auf darauf kommst, dass die meisten fanatisch sind, weiß ich nicht. Gibt es hierzu eventuell Zahlen, welche das belegen?
Weil die Klimaaktivisten teilweise schon radikal demonstrieren und ihre Ziele auch radikal Durchsetzen ohne Rücksicht auf andere.
Das Thema Klima-Aktivismus solltest du evtl.mittels einer gesonderten "Fragestellung" thematisieren...;)
Es gibt überall fanatische Idioten, die denken, dass ihr Lebensstil die einzige Wahrheit ist.
"Es gibt überall fanatische Idioten", solche gibt es ganz selten, die Mehrheit der Menschen verhält sich leider so:
„Die meist verbreitete falsche Annahme ist, dass Menschen die Biologieregeln nicht zu befolgen haben und können essen, trinken, schlafen, spielen oder arbeiten was immer sie wollen“
Dr. Clifford Saper, Professor für Neurowissenschaft an der Harvard Universität für Medizin.
Lieber ein enger Blickwinkel, als eine konstante Gerade.