Warum sind Franzosen so unzuverlässig?

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Das Problem wuchert viel tiefer: Wenn ein Franzose Probleme macht, schreien gleich alle rum und der Stammtisch tut es am Lautesten, obwohl dessen Mitglieder seit 50 Jahren das jeweils neueste Modell von Opels Kompaktklasse fahren und noch nie einen Franzosen hatten. Einem "deutschen Qualitätsauto" oder einem "zuverlässigen Japaner" verzeiht man so was; kann ja mal passieren, hat man halt Pech gehabt, es war halt so wie's ist.

Montagsautos gibt es immer; ich selbst habe zweie von BMW gehabt und kenne im Gegenzug auch Leute, die mit französischen Autos durchaus 10-15-20 Jahre gut unterwegs sind und solche, die aus Zufriedenheit bei einer französischen Marke oder auch bei Fiat geblieben sind.

Renault ist zwar tatsächlich auch einer der wenigen Autobauer, die ich für mich ablehne, aber da muss man sagen, dass die es in Sachen Qualität noch nie so richtig drauf hatten, es mit Elektronik oft übertreiben und auch Nissan in den Schmutz zogen: Kaum mischte Renault mit, hatten Nissans auf einmal Probleme mit Qualität und Zuverlässigkeit (ab ca. 2000) und waren nur noch dritte Wahl. PSA ist deutlich besser - die Renaults sind zwar motormäßig recht robust, aber dafür sind Elektrik und Elektronik anfällig und überfrachtet, zudem manche Bauteile wirklich billig - es sei nur an Fahrwerksteile aus Plastik erinnert, das Thema wurde ja hier auch schon verschriftlicht. Die Autos sind einfach "günstig", werden günstig entwickelt und unter Kostendruck auf günstige Kaufpreise hin in die Läden gebracht - das war bei Renault schon immer so. Der einzige gute Renault war der R-19 von 1988 bis 1995 - davor und danach kam aber nichts mehr, die Wagen fuhren Peugeot und Citroen qualitativ immer hinterher, von PSA-Gurken wie 206 und 207, 307 und 407 (da wollten sie zu viel Elektronik auf einmal und es war nicht ausgereift) abgesehen.

XXX

Japaner sind gut, aber dass sie in allem besser wären, lasse ich mal so stehen - das ist ein Mythos aus der Zeit, in der primitiv aufgebaute Toyota Corolla/Tercel, Mitsubishi Lancer, Datsun Cherry und Mazda 626 (der mit Heckantrieb) die ADAC-Pannenstatistik anführten. So was hält sich in deutschen Köpfen ewig, genauso wie viele Stammtischbrüder immer noch denken, Fiat seien per se rostig ... ohne zu wissen, dass die schon Ende der 80er mit der Verzinkung angefangen hatten und etliche Tipo, Uno usw. rostfrei auf den Schrottplatz gehen.

Genauso heißt es oft, bei den Japanern bekäme man alle Extras geschenkt und die Autos zum Schnäppchenpreis nachgeschmissen - auch das stimmt so nicht mehr. Das war in den 80ern mal so, aber inzwischen haben auch deutsche Autos viele Extras an Bord und die Japaner sind immer selbstbewusster und immer teurer geworden.

Japanische Wagen sind aktuell nicht mehr nennenswert besser oder schlechter als irgendwo anders gebaute Modelle, zumal es kaum noch "echte" Japaner gibt - vieles, was in Deutschland von japanischen Herstellern angeboten wird, läuft in der EU vom Band. Direkt in Japan werden eher Nischenfabrikate wie die Fahrzeuge von Subaru produziert.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Die Franzosen beziehen kaum das Thema Wartungsfreundlichkeit und Fail Safe in ihre Konstruktionen mit ein. Elektronikfehler betreffen damit sehr gerne mal eine ganze Reihe an Systemen, die Fehlersuche ist aufgrund unterirdischer Diagnoseprogramme aufwändig, die Reparatur aufgrund sinnloser Konstruktionsweise unnötig komplex.

Zudem unterliegen sie im Gegensatz zu den Asiaten gerne dem Ansatz, dass man bestehende Konstruktionen beim Bedarf zusätzlicher Funktionen, Emissionsklassen etc. nur immer weiter vollstopft mit Technik, anstatt irgendwann mal von vorn anzufangen und das ganze so übersichtlich und zuverlässig zu halten. Auch das macht das Ganze komplex und anfällig.

Damit der Wahnsinn preislich im Rahmen bleibt, bauen sie Teile des Autos aus Plastik, die man eigentlich aus Metall konstruieren sollte (gern gesehen sind Ölwannen sowie Koppelstangen und andere Fahrwerksteile).

Die Ausfallraten auch auf mechanischer Seite schon nach kurzer Zeit im Vergleich zb zu Toyota suggeriert auch generell starke Probleme beim Thema Qualitätssicherung in der Fertigung.

PSA/Stellantis ist dabei meist nen Ticken schlimmer als Renault.

Wobei viele dieser Probleme mittlerweile auch endemisch bei vielen europäischen Herstellern sind.

Nur weil es deiner Freundin passiert ist, heißt es nicht, dass es allen passiert.

Renault ist sogar der gute Franzose. PSA ist ein Thema für sich.

Jedes Auto hat hier und da seine Krankheiten, die einen mehr, die anderen weniger.

Man muss ehrlich sagen, dass gewisse VAG Motoren bei weitem schlimmer sind, als die von Renault z.B..

Die Asiaten sind überwiegend sehr solide, Toyota ist eine sehr gute Entscheidung.

Also ich fahre einen 2015er Citroën und der Wagen läuft absolut ohne Fehler und Macken.

Mein Vater hat einen 2017er Peugeot und auch da: Nichts. Alles funktioniert, nichts kaputt, der läuft und läuft...