Warum schauen schüchterne Männer weg?

18 Antworten

Das Wegschauen, die Unfähigkeit einen Blick nicht aufrecht erhalten zu können ist ein Symptom der Unsicherheit und als sowas wie eine Schutzreaktion zu verstehen.

Er scheint einerseits Gefallen an Dir zu finden, aber andererseits ist es ihm unangenehm, ertappt worden zu sein. Diese Männer empfinden sich selbst als ungenügend und generell für nicht gut genug gegenüber jede Frau, die sie begehren.

Wie kommt sowas zustande?

Zu einem geringen Teil mag das vielleicht an den Genen liegen. Zum wesentlich größeren Teil liegt es an der Konditionierung durch Erziehung, Umfeld und auch durch die Medien.

Es könnte sein, dass der Mann während seiner Erziehung von den Eltern sehr streng behandelt wurde, an der kurzen Leine gehalten wurde, viel Kritik und Tadel über sich ergehen lassen musste, ohne dass es hinsichtlich Zuspruch, Lob und Geborgenheit einen gleichwertigen Ausgleich gegeben hätte.

Es könnte sein, dass der Mann viel mit gleichgesinnten Kumpels abhing, die ebenfalls Probleme mit dem anderen Geschlecht haben und sich untereinander stetig herunterziehende Weisheiten austauschen, bis sich dieser Gedankenmüll fest in ihren Köpfen eingebrannt hat und jedes Mal Panik kriegen, wenn sie eine schöne Frau sehen.

Den Rest erledigen die Medien. Ob in Filmen, Reality-Formaten oder Reportagen. Der schüchterne Mann bekommt regelmäßig Szenen vorgespielt, in denen andere Männer oft als aufdringliche Säufer, Frauenschläger und Frauenschänder dargestellt werden. Oder in anderen Szenen widerum, dass Männer stets notgeil sind, während in den selben Szenen Frauen Sex als etwas Schmutziges betrachten, was nur Perverse machen.

Hier wird stets das "Männer sind alle gleich. Männer wollen nur das Eine. Männer sind alles Schweine"-Klischee bedient. Sie treten in verschiedenen Szenen als Stalker, eifersüchtige Psychopaten oder Dauergeile auf. Andere Szenen zeigen ebenso verunsicherte Männer, die dann mal über ihren Schatten springen und bei den Frauen eine fiese Abfuhr nach der anderen kassieren. So, als bestehe die absolute Mehrheit der Männer nur aus Verlierern und Widerlingen, die für Frauen nur eine Belästigung darstellen und dazwischen vielleicht ein paar wenige erfolgreiche Typen, die alles im Leben bekommen.

So wie es uns das Reality-Format vorspielt. Und wenn Reality draufsteht, muss es ja auch die Realität wiederspiegeln. Sonst würds ja nicht draufstehen.

Wobei sich der Fokus meistens dann immer mehr auf die negativen Botschaften richten, weil diese stärker polarisieren.

Und wenn solche Männer anhand dessen ihr eigenen Leben vergleichen, kann man sich ja denken, welcher Kategorie Mann sie sich dann zugehörig fühlen.

Wenn Sie dann eine attraktive Frau erblicken, sich vielleicht dabei noch vorstellen, wie es wäre, ihr ganz nah zu sein und sie dabei noch ertappt werden, indem die Frau auch noch zurückschaut, dann ist es ihnen unendlich peinlich und sie fühlen sich dabei schon wie ein Stalker, den er stets vorgeführt bekommen hat und innerlich ablehnt.

Er möchte auch nicht zu den typischen Männern gehören. Er möchte gerne der Mann sein, der anders ist wie die anderen. Und so verbirgt, unterdrückt und verleugnet er seine sexuellen Bedürfnisse, aus der Angst heraus, von den Frauen dafür geächtet zu werden.

Dass ein Mann mit solchen Überzeugungen noch in der Lage wäre, eine Frau in die Augen zu schauen, geschweige denn anzusprechen, ist daher nicht mehr zu erwarten.

Und ich bin hier immer noch recht oberflächlich herangegangen, denn die Thematik ist schon sehr komplex, vielseitig und tiefgründig.

Es ist eines von vielen Indizien dafür, dass Erziehung, wie wir sie kennen, in vielen Punkten auch über ihr Ziel hinausschießen und in Kombination mit der medialen Indoktrination ganze Persönlichkeiten nicht nur verunsichert, sondern regelrecht verwurstet werden.

Doch es gibt keine Geschichte und keinen Hintergrund, der auf alle schüchternen Männer passt.

Jede schüchterne Mann hat seine eigenen Erfahrungen und Eindrücke gesammelt, die ihn zu einer verunsicherten Person geformt haben.

Weil er ebend schüchtern ist. Er hat Angst vor einem Korb oder fühlt sich durchschaut wenn er das von nahem tut. Ich bin zwar ein Mädchen aber ich bin auch schüchtern. Von weit weg hat man die Sicherheit und eine gute Distanz.

Das Verhalten sitzt tief in uns drin, also evolutionär meine ich und es betrifft nicht nur die Männer. Wenn jemand sich einem anderen unterlegen fühlt oder Ehrfurcht hat, sich bei schmutzigen Gedanken ertappt fühlt, die er für unrealistisch hält oder aus anderem Grund glaubt, nicht auf gleicher Augenhöhe zu stehen, guckt er weg, wenn jemand Blickkontakt aufnehmen will.

Es ist einfach ein Signal. Warum genau das und weshalb schüchterne Menschen nicht zum Beispiel aus Verlegenheit anfangen, zu winken, das weiß ich nicht.

Im Tierreich gibt es ähnliche Gesten. Da zeigen sich die Tiere ihre verwundbarsten Stellen. Manche Tiere senken den Kopf und offenbaren das Genick, andere legen sich zum Beispiel auf den Rücken.

Auf jeden Fall wirst Du ihm gefallen, sonst würde er ja nicht schauen :D

Das weg schauen ist einfach, weil man ja niemanden anstarren will. Und dann schaut er wieder zu dir rüber... weil er denkt dass du das nicht merkst :-)

Sprecht doch mal miteinander :)

Ich kenne das, habe mein Mädchen auch immer angeschaut und weggeschaut. Sie hat es aber bemerkt... Leider habe ich mein Mädchen aus meinem Bus schon lange nicht mehr gesehen, ich wünschte, ich könnte sie wieder sehen :(

verreisterNutzer  04.08.2017, 16:02

Das hat der Junge aus meinen Bus auch immer gemacht :) Er hat aber immer einen auf breit gemacht und wollte mir mit seinen Muskeln imponieren. Eigentlich kam er total selbstbewusst und sympathisch rüber, aber das ständige weggucken hat mich irritiert. Kann es sein, dass er sich nur so verhält, weil er mich eventuell mag und ist eigentlich ganz anders drauf oder ist das nur eine Fassade?

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FabiF2017  04.08.2017, 21:31
@verreisterNutzer

Er wird vermutlich sehr schüchter sein. Andererseits mit seinen Muskeln zu imponieren ist wiederum nicht so besonders...

Ist aber schwierig, vlt. wollte er dir einfach gefallen... und traut sich nicht, dich anzusprechen.

Ich habe auch Monate gewartet, bis ich mein Mädchen mal angesprochen hatte... das war damals dann kurz vor Weihnachten. Ich wußte nicht, wie ich sie ansprechen sollte, und habe sie einfach gefragt, ob sie auch Urlaub hat zwischen den Feiertagen. Habe Ihr dann nen schönes Fest gewünscht. ( Sie mir auch )

Wenn Sie wüßte, wie schnell mein Puls raste an diesem Tage...  :-)

Ich hatte sogar völlig vergessen, sie nach Ihrem Namen zu fragen, habe ich dann im neuen Jahr gemacht gleich am Anfang. Sie heißt Michele, wunderhübscher Name und eine wunderhübsche Frau.

Wieder zu deinem Jungen, sprich Ihn doch einfach mal an oder setz dich doch mal in deine Nähe, wenn möglich.

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Das selbe Problem hatte ich auch !
Ich dachte der Junge wäre selbstbewusst und nicht schüchtern (also er hat in meiner Gegenwart über Sport geredet und hat auch seine Muskeln zur schau gestellt) aber dann hab ich gelesen, dass das nur Männer machen die gar kein  Selbstbewusstsein haben :( das hat mich traurig gemacht. Er ist so hübsch und kommt ziemlich freundlich rüber. Genug gelabert.
Er ist schüchtern. Hat Angst erwischt zu werden und möchte dich lieber von der sicheren Ferne beobachten, also sei ihn nicht böse. Vielleicht wurde er früher oft abgewiesen und hat jetzt Angst davor Gefühle zu zeigen oder er hat es nicht gelernt. (Im Kindesalter gelernt, dass Jungs nicht weinen oder Gefühle zeigen dürfen) Ich habe den Jungen auch mal etwas länger angeguckt und hat wieder sofort weggeguckt sobald er merkte, dass ich immer noch gucke und hat mein Lächeln total übersehen. tja