Warum sagen viele, dass Kellner auf Trinkgeld angewiesen sind?

7 Antworten

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Wohl eine Redewendung aus vergangenen Tagen... Mindestlohn ist immer doof.

Hab mal den Nettorechner bemüht, mit 12€ die Stunde käme ich auf 1.457€ ausbezahlt. Da würde ich bei meinem jetzigen Lebensstandart auch nicht mit auskommen.

In der Realität fallen in der Gastronomie häufig unbezahlte Überstunden an. Das unterläuft natürlich den Mindestlohn aber es prüft niemand und auf dem Papier ist alles in Ordnung. Häufig werden auch Arbeitszeiten spontan verkürzt, verlängert oder verschoben, sodass man keinen Nebenjob ausführen kann. Zusätzlich sind es oft Saisonkräfte, die sich mit Rücklagen über den Winter retten. All das gibt es sicher auch in anderen Jobs. Insgesamt macht aber erst das Trinkgeld den Job überhaupt attraktiv, zumal es sicher auch kein leichter Job ist.

Ich habe - ehrlich gesagt -nie darüber nachgedacht, warum man Trinkgeld gibt. War immer froh, wenn das meine Begleitung übernommen hat. Inzwischen bin ich älter, gehe mit vielen Dingen gelassener um und gebe gern, wenn der Service gut war.

Es gibt viele anderen Berufe, die auch auf Mindestlohnniveau bezahlt werden, wo es kein Trinkgeld gibt.

richtig. Aber der Kellnerberuf birgt Kosten, die andere nicht haben. Ein Kellner kann nicht jeden Tag mit demselben versifften T-Shirt zur Arbeit gehen. Ein Kellner muss sicher häufiger zum Friseur als ein Müllwerker. Kellner können häufig keine Öffis zur Fahrt von und zur Arbeit nehmen, weil nach einem Kellner-Feierabend nichts mehr fährt.

Alex

Würde sagen weil Mindestlohn so gut wie niemandem reicht 😅 Angewiesen im Sinne von, könnte man gut gebrauchen.