Warum nennen sich Leute die aus Kasachstan kommen Russen?
Hey, ich habe eine Frage worauf ich keine einfache Antwort finde und die mich sehr interessiert. Ein Kumpel von mir bezeichnet sich als Russe. Seine beiden Eltern kommen aber aus Kasachstan, er kann auch russisch sprechen aber kasachisch nicht. Er sieht auch nicht wirklich aus wie ein "Kasache" sondern eher russisch. Warum ist das so ?
8 Antworten
In Deutschland wird nicht nach der Abstammung unterschieden sondern nach der Staatsangehörigkeit. Eine Staatsangehörigkeit sagt niemals aus welche Nationalität jemand hat sondern einzig allein nur zu welchem Staat ich gerade gehöre bzw. in welchem ich mich Aufhalte und Lebe. Eine Nationalität kann man nie ändern. Ist man als Deutscher mit Deutschen Wurzeln geboren bleibt man immer Deutscher. Ein Huhn bleibt auch immer ein Huhn. Sollte man allerdings auswandern z.B. nach Australien besteht die Möglichkeit seine Staatsangehörigkeit zu ändern, sprich das man nicht mehr die Staatsangehörigkeit „Deutsch“, sondern die australische bekommt, Leider herrscht hier im Lande ein Irrglaube und man meint tatsächlich nur weil man hier geboren ist auch gleichzeitig Deutscher ist. Die Nationalität kann niemals Deutsch werden, sondern immer die deiner Wurzel. Hingegen die Staatsangehörigkeit beliebig sich ändern kann.
Die Nationalität beschreibt die Zugehörigkeit zu einer Nation, egal welche Wurzeln man hat.
In Deutschland meint man mit Kasache, Deutscher, Spanier eher einen Bürger des entsprechenden Landes. Die Menschen, die in Kasachstan geboren sind, aber nicht zur kasachischen Ethnie gehören, werden sich nicht Kasache nennen, denn sie meinen, dass die Frage sich auf die ethnische Zugehörigkeit bezieht. Ich habe mal einen Katalanen aus Barcelona als Spanier bezeichnet - er war wohl aus dem gleichen Grund sehr unglücklich darüber.
Die Ursachen für diese Missverständnisse liegen oft in einer undifferenzierten Verwendung der Begriffe "Nation" und Staatsangehörigkeit
Ganz einfach: in Kasachstan leben Kasachen und Russen. Russen vorwiegend im nördlichen Teil, Kasachen eher im südlichen Teil.
Zudem gibt es viele Russlanddeutsche, die in Kasachstan geboren sind (ich kenne selber 2 Russlanddeutsche aus Kasachstan, mit deutschem Nachnamen).
Kasachisch gehört zu den Turksprachen, und Russisch ist eine slawische Sprache. Beide Sprachen lassen sich eindeutig unterscheiden.
In vielen Ländern der ehemaligen Sowjetunion leben Russen neben anderen Bevölkerungsgruppen (wobei letztere tendenziell früher dort waren).
Viele Menschen, die Bürger von Staaten sind, die früher zur Sowjetunion gehörten sind ethnische Russen. Sie sprechen russisch und sehen sich auch als Russen. Daneben gibt es die, die zu der eigentlichen Bevölkerung gehören und eben Kasachen, Litauer oder Ukrainer sind.
Ist so etwa wie heute noch in China, wo jemand Han (eigentliche Chinesen) sein kann. Aber genauso Tibeter, Manschu oder Mongole.
Weil viele Menschen, die in Kasachstan leben, eben Russen sind! Bis 1990 gehörte Kasachstan bekanntermaßen zur Sowjetunion, und in dem Staat war Russisch Amtssprache, und es lebten in der Republik Kasachstan nun einmal auch viele "echte" Russen. .