Warum lesen die Leute immer wieder aufs Neue das Gleiche und beschweren sich und warum schreiben Autoren immer wieder aufs Neue, was niemand will?

2 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Bis man das Buch ausgelesen hat, weiß man ja nicht, ob es tatsächlich Inhalte hat die man schon kennt.

Ich denke, dass es zur Zeit sehr viele Autoren gibt, die nicht wissen wie man qualitativ hochwertige Bücher verfasst und die ihre Werke meistens online veröffentlichen. Seiten wie Wattpad sind voll von solchen Werken und tatsächlich enthalten dort viele ähnliche Inhalte weil ihre Autoren fast ausschließlich Werke genau solcher Autoren konsumieren.

So kommt es praktisch zu einer Vermehrung solcher Inhalte durch "geistige Ansteckung".

Je nachdem worauf sich die Kritik der möglichen Zusammenfassung bezieht, ist es entweder schlechte Kritik die keinerlei Wert hat oder die kritisierten Autoren neigen dazu ihre Texte durch unnötiges Blahblah zu verlängern.

Ich kann dir in 5 Seiten schreiben, dass ein Mann aus seinem Auto steigt. Das ließe sich in einem Satz zusammen fassen, aber durch Schilderungen und Erwähnungen von Details und seinen Reaktionen, kann ich dir in diesen 5 Seiten viel über den Mann und sein Leben verraten, sodass du während dieser kurzen Aktion eine gewaltige Verbindung zu der Figur aufbauen kannst.

So etwas mit der obigen Bemerkung zu kritisieren, ist schlechte Kritik.

Kabinenpersonal 
Fragesteller
 14.03.2024, 17:30

Das Thema zur Frage ist "Ratgeber".

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Andrastor  14.03.2024, 17:38
@Kabinenpersonal

Also meinst du, dass es um Ratgeber-Literatur geht? Verdeutliche das doch in der Fragestellung... oder hab ich was überlesen?

Dann ist es noch einfacher. Da plappern talentlose Autoren, denen es an Fachwissen fehlt, andere talentlose Autoren ohne Fachwissen nach. Der Effekt, wie schnell sich falsche Information verbreiten kann, wurde schon öfters untersucht und die Ergebnisse waren stets erschreckend.

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Andrastor  14.03.2024, 19:09
@Kabinenpersonal

Ich meinte ob es in der Fragestellung stand. Nicht in den Themenbereichen.

Guten Rat kannst du überall bekommen. Aber häufig ist es so, dass guter Rat unbequem ist, bzw. unbequeme Dinge rät.

Man muss den guten Rat also auch erkennen können, wenn man ihn erhält.

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Andrastor  21.03.2024, 17:49

Danke für das Sternchen.

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Menschen sind nun einmal so.

Auch ich schreibe Sachbücher und Ratgeber.

80% der Bücher, die verkauft werden, werden niemals gelesen (und wenn, dann höchstens die ersten 20 Seiten). Dabei geht es nicht nur um meine, sondern um alle Bücher.

Und von den 20%, die die Bücher lesen, setzen nur 4% das Gelesene in die Praxis um, und nur 0,8% dauerhaft erfolgreich.

D.h. nur 0,16% - 0,8% der verkauften Buchexemplare erreichen das, was der Autor eigentlich erreichen wollte. Das ist 1 von 125 Büchern, bzw. 1 von 625 Büchern.

Kabinenpersonal 
Fragesteller
 28.03.2024, 19:33
Und von den 20%, die die Bücher lesen, setzen nur 4% das Gelesene in die Praxis um, und nur 0,8% dauerhaft erfolgreich.

Es ist unmöglich, das zu wissen, das ist eine frei erfundene Statistik um eine Theorie zu untermauern.

Daß die Autoren keine Ahnung haben, hast du nicht mit einberechnet. Warum solltest gerade du für Ratgeber qualifiziert sein?

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yuutuuber  28.03.2024, 23:12
@Kabinenpersonal

Was du glaubst und was wirklich möglich ist, könnten vielleicht zwei völlig verschiedene Dinge sein ;-)

Vielleicht ist es eine frei erfundene Statistik und vielleicht ist es unmöglich, das zu wissen. Vielleicht aber auch nicht!?

Durch den Einsatz von Marketing- und Marktforschungstechniken kann man tatsächlich näherungsweise ermitteln, wie viele der gekauften Bücher wirklich gelesen werden. Beispielsweise durch die Analyse des Kauf- und Leseverhaltens. Durch die Verbindung von Kaufdaten mit den oben genannten Lesedaten (z.B. für E-Books) oder Umfragedaten kann man Modelle erstellen, die das Leseverhalten basierend auf dem Kaufverhalten vorhersagen. Solche Modelle könnten durch Machine Learning verfeinert werden, um genauere Einschätzungen zu ermöglichen. 

Und ja, durch den Einsatz von Marketing- und Marktforschungstechniken kann man auch herausfinden, wie viele Absolventen von Seminaren oder Leser von Ratgebern das Erlernte wirklich umsetzen und auch die Zahl derer, die es erfolgreich umsetzen.

Man muss nur Ahnung von diesen Methoden haben und sie anwenden und für sich nutzen.

Meine Zahlen sind natürlich sehr vereinfacht und gerundet.

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yuutuuber  29.03.2024, 08:06
@yuutuuber

Seien wir mal ehrlich: Das ewige Hamsterrad der Buchproduktion und des Buchkonsums ist ein schlechter Witz, bei dem niemand wirklich lacht. Da haben wir also Autoren, die beharrlich Bücher produzieren, von denen sie wissen – oder wissen sollten –, dass die Welt sie nicht braucht. Bücher, die so innovativ sind wie das x-te Aufgussgetränk im Supermarktregal. Und dann? Dann schlürfen die Leser diese lauwarme Brühe, nur um sich zu beschweren, dass sie nach nichts schmeckt. „Das hätte man auf einer DINA4-Seite zusammenfassen können!“, jammern sie. Doch halt, Stopp, das ist nicht das Ende des Liedes. Diese Leser, die sich über die Eintönigkeit und Inhaltsleere der neuesten Veröffentlichungen beklagen, vergessen prompt ihre eigene Misere und stürzen sich auf das nächste Buch, das mit vollmundigen Versprechen lockt. Sie hoffen, nein, sie beten, dass dieses Buch endlich das sein möge, das ihr Verlangen nach Neuem stillt. Aber was passiert? Wieder nichts Neues. Und so dreht sich das Rad weiter, in einem endlosen Zyklus aus Enttäuschung und Vergessen. Aber warum geschieht das? Sind wir alle masochistisch veranlagt, genießen die Enttäuschung auf eine kranke Art und Weise? Oder ist es der trügerische Glaube, dass, wenn wir nur lange genug graben, wir irgendwann auf den Schatz stoßen? Vielleicht liegt es aber auch an den Autoren und Verlagen, die in der Sicherheit gefangener Trends und etablierter Formeln gefangen sind, zu ängstlich, um wahre Kreativität und Innovation zu riskieren. Der Buchmarkt ist übersättigt mit Wiederkäuern, die alte Weisheiten in neuen Gewändern präsentieren, und wir, die Leser, sind die willigen Opfer, die immer wieder darauf reinfallen. Es ist an der Zeit, dass wir alle – Autoren, Verlage und Leser – uns dieser traurigen Farce stellen. Wir Autoren, sollten uns trauen, echte Geschichten zu erzählen, und echte Ratgeber zu schreiben, die nicht in das Korsett der Markttauglichkeit gepresst sind. Und wir Leser? Vielleicht sollten wir anfangen, unsere Kaufentscheidungen sorgfältiger zu treffen und Bücher nicht nur als Konsumgut, sondern als das zu sehen, was sie sein können: als Quelle der Inspiration, der Bildung und des echten Vergnügens. Wenn die harte Wahrheit ans Licht kommt, dass gerade mal 20% oder 26,7% der Käufer oder Beschenkten ein Buch überhaupt aufschlagen und von diesen wenigen Lesern nur 0,16% – nicht einmal jeder 600. – das Wissen erfolgreich in ihr Leben integrieren, dann steht das gesamte literarische Ökosystem auf dem Prüfstand. Was bedeutet es für einen Autor, in so einem System „gute Bücher“ zu schreiben? Wenn die Zahlen so brutal ehrlich sind, dann ist es kaum verwunderlich, dass Autoren sich weniger darauf konzentrieren, Bücher zu schreiben, die Leben verändern, und mehr darauf, Bücher zu schreiben, die sich von den Regalen (oder aus den digitalen Katalogen) wegverkaufen. Wir stehen vor einem Paradox: Bücher, die geschrieben werden, um Wissen zu vermitteln, tiefgreifende Einsichten zu bieten oder gar die Welt zu verändern, erreichen nur einen Bruchteil der Leserschaft in der erhofften Weise. Und von den wenigen, die lesen, nimmt nur ein winziger Teil das Gelesene wirklich an, integriert es in sein Leben und erzielt messbare Veränderungen. Was bedeutet das für diejenigen, die die Feder führen? Der Druck, Bücher zu schreiben, die sich verkaufen, wird immens. Denn am Ende des Tages muss auch der Schriftsteller Rechnungen bezahlen, und der Markt belohnt nun mal Verkaufszahlen, nicht Veränderungen im Leben der Leser. Der Autor wird somit zum Jongleur, der versucht, seine künstlerische Integrität und den Wunsch, wirklich etwas zu bewirken, mit den harten Realitäten des Marktes in Einklang zu bringen. Die Versuchung ist groß, den Weg des geringsten Widerstands zu wählen und Bücher zu produzieren, die den aktuellen Trends folgen, die richtigen Keywords bedienen und auf der Welle des nächsten großen Dings reiten, anstatt Risiken einzugehen und etwas zu schreiben, das die Welt wirklich braucht, aber möglicherweise nicht will. In diesem System sind wir alle – Autoren, Verleger und Leser – gefangen. Es ist ein System, das die Quantität über die Qualität stellt, das Verkaufszahlen über den Wert misst und das letztlich dazu führt, dass Bücher zu Konsumgütern werden, anstatt Fenster zu neuen Welten und Ideen. Aber ist es möglich, aus diesem Teufelskreis auszubrechen? Kann der einzelne Autor den Mut finden, gegen den Strom zu schwimmen und Bücher zu schreiben, die mehr als nur leere Kalorien für den Geist sind? Können wir als Leser lernen, unsere Kaufgewohnheiten zu hinterfragen und Bücher zu suchen, die uns herausfordern, uns verändern und uns wachsen lassen? Die Antwort liegt in jedem von uns. Sie liegt in der Entscheidung, bewusster zu lesen, bewusster zu schreiben und die Literatur nicht als Ware, sondern als etwas zu betrachten – das das Potenzial hat, nicht nur unser eigenes Leben zu bereichern, sondern auch die Welt um uns herum.

Liebe Grüße

Yuutuuber (m,64)

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Kabinenpersonal 
Fragesteller
 29.03.2024, 17:59
@yuutuuber

Das sind unklare Begründungen, widersprüchliche Aussagen, Verallgemeinerungen, Ignoranz von Kontext, Unverhältnismäßige Reaktionen, Mangel an Lösungsansätzen und eine unklare Argumentationsstruktur. Mit Deppen wie dir rede ich nicht. Ich bin raus.

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