Warum lässt Gott leid und Krankheiten zu?

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Hallo jDuCrainer,

aufgrund des vielen Leides auf der Erde ist es völlig verständlich, wenn man sich fragt, warum Gott es zulässt. Selbst einige Bibelschreiber stellten sich diese Frage, wie z. B. der Prophet Habakuk, der ebenfalls viel Leid mit ansehen musste und sich deswegen mit folgenden Worten an Gott wandte: "Wie lange, o Jehova, soll ich um Hilfe schreien, und du hörst nicht? Wie lange werde ich zu dir wegen der Gewalttat um Beistand rufen, und du rettest nicht? Warum läßt du mich Schädliches sehen und schaust ständig auf nichts als Ungemach? Und warum sind Verheerung und Gewalttat vor mir, und warum entsteht Gezänk, und warum wird Streit geführt?" (Habakuk, Kapitel 1, Vers 2, 3).

Dass Gott diesem treuen Mann wegen seiner Fragen nie Vorwürfe gemacht hat, zeigt, dass er sehr gut versteht, wenn auch uns diese Frage beschäftigt. Es ist ihm auch nicht egal, dass heutzutage soviel Leid geschieht. Woher weiß man das?

Das geht aus einer Aussage Gottes in 2. Mose, Kapitel 3, Vers 7 hervor, wo Gott mit Blick auf sein in Ägypten leidendes Volk sagt: "Zweifellos habe ich die Trübsal meines Volkes, das in Ägypten ist, gesehen, und ich habe ihr Geschrei über die gehört, die sie zur Arbeit antreiben; denn ich weiß wohl, welche Schmerzen sie leiden." Kann man aus diesem Beispiel nicht deutlich erkennen, das Gott sieht, wie Menschen leiden? Wenn man sich noch einmal den letzten Teil des zitierten Verses ansieht - da sagt Gott: " Ich weiß wohl welche Schmerzen sie leiden." Würde das ein Gott sagen, der kalt und distanziert ist?

Gott sieht aber nicht nur das Leid, sondern es berührt ihn auch. Als es einmal darum ging, das Gottes Volk, die Israeliten, zu leiden hatten, heißt es gemäß Jesaja, Kapitel 63, Vers 9: "Während all ihrer Bedrängnis war es für ihn bedrängend. Und sein persönlicher Bote, er rettete sie. In seiner Liebe und in seinem Mitleid kaufte er selbst sie zurück, und er hob sie dann empor und trug sie all die Tage von alters her." Kann man nicht daraus schließen, dass Gott das Leid dieser Menschen sehr nahe ging und sollte man nicht daraus auch ableiten, das Gott wirklich mit uns fühlt und es ihn schmerzt, wenn wir leiden?

Du könntest nun fragen: Warum tut denn Gott nichts, wenn ihn das Leid der Menschen so sehr berührt? Liegt es wohl daran, dass er nicht über genügend Macht verfügt, es zu ändern? Nicht, wenn man das berücksichtigt, was in Jeremia, Kapitel 10, Vers 12, über ihn steht: "Er ist es, der die Erde durch seine Kraft gemacht hat, der das ertragfähige Land durch seine Weisheit fest gegründet und der durch seinen Verstand die Himmel ausgespannt hat." Wenn man bedenkt, wie viel Macht nötig war, um das riesige Universum, mit allem, was darin ist, zu erschaffen, müsste man dann nicht logischerweise auch erwarten, dass er seine Schöpfung im Griff hat?

Da Gott also in der Lage ist, dem Leid mit einem Mal ein Ende zu bereiten, müsste man da nicht annehmen, dass er gute Gründe hat, warum er noch nicht eingegriffen hat? Die Bibel lässt uns darüber nicht im Ungewissen.

Um die Frage umfassend zu beantworten, muss man an den Anfang der Menschheitsgeschichte zurückgehen. Dazu wäre es wichtig, folgende Begebenheit nachzulesen, die sich damals zutrug. In 1. Mose 3, Vers 1 - 5 heißt es: "Die Schlange nun erwies sich als das vorsichtigste aller wildlebenden Tiere des Feldes, die Jehova Gott gemacht hatte. So begann sie zur Frau zu sprechen: „Sollte Gott wirklich gesagt haben: Ihr dürft nicht von jedem Baum des Gartens essen?“ Darauf sprach die Frau zur Schlange: „Von der Frucht der Bäume des Gartens dürfen wir essen. Aber von der Frucht des Baumes, der in der Mitte des Gartens ist, hat Gott gesagt: ‚Ihr sollt nicht davon essen, nein, ihr sollt sie nicht anrühren, damit ihr nicht sterbt.‘ “ Darauf sprach die Schlange zur Frau: „Ihr werdet ganz bestimmt nicht sterben. Denn Gott weiß, daß an demselben Tag, an dem ihr davon eßt, euch ganz bestimmt die Augen geöffnet werden, und ihr werdet ganz bestimmt sein wie Gott, erkennend Gut und Böse.“

Auch wenn heutzutage viele diesen Bericht belächeln, liegt doch gerade hier der Schlüssel zur Beantwortung der Ausgangsfrage. Dass bei dieser Begebenheit nicht eine buchstäbliche Schlange sprach, sondern in Wirklichkeit jemand anderes dahinter stand, zeigt ein Vergleich mit Offenbarung, Kapitel 12, Vers 9. Dieser Text verdeutlicht, dass sich Satan der Teufel im Garten Eden einer Schlange bediente, sie sich quasi zu einem Werkzeug machte.

Wenn wir die vorhin zitierte Bibelstelle ( 1. Mose 3:1-5) analysieren, fällt auf, dass der Teufel mit seiner Behauptung "ihr werdet ganz bestimmt nicht sterben" Gott als Lügner darstellte, denn Gott hatte ja zu Adam gesagt, auf seinen Ungehorsam stünde der Tod. Damit stand plötzlich eine Behauptung im Raum, die geklärt werden musste. Dazu wurde Zeit benötigt.

Mit der Behauptung Satans war mehr verbunden, als es zunächst scheint. Da er Gott als Lügner abstempelte, behauptete er im Grunde, er wäre ehrlicher als Gott. So sagte er eigentlich sinngemäß zu Eva: Gott lügt euch an, aber ich sage euch die Wahrheit. Damit hatte er eine Streitfrage sittlicher Natur aufgeworfen. Gott entschied sich dafür, den Ankläger nicht sofort zu vernichten, da dadurch die erwähnte Streitfrage nicht mehr hätte geklärt werden können. Außerdem wusste er, dass es am besten war, Zeit vergehen zu lassen, damit die Wahrheit letztendlich ans Licht kommen würde.

Kehren wir noch einmal zum Ausgangstext aus 1. Mose 3:1-5 zurück. Was behauptete Satan, was noch passieren würde, wenn Eva von der verbotenen Frucht äße? Er sagte, Ihr würden "die Augen geöffnet werden" und sie würde "wie Gott" werden, "erkennend Gut und Böse". Damit unterstellte der Teufel Gott, er würde den Menschen etwas Gutes vorenthalten. Das war somit eine weitere, heftige Anschuldigung. Mit anderen Worten ließ Satan durchblicken, dass es Eva - und im weiteren Sinne allen Menschen - besser erginge, wenn sie ein Leben frei von göttlicher Bestimmung leben würden.

Damit diese Anklage widerlegt werden konnte, entschied sich Gott auch in diesem Fall dafür, Satan den entsprechenden Beweis erbringen zu lassen. Damit sind wir beim zentralen Punkt: Gott erlaubte Satan, eine gewisse Zeit lang über die Welt zu herrschen, damit sich seine falschen Behauptungen letztendlich als falsch herausstellen würden. Das erklärt, warum es heute und in all den Jahrhunderten zuvor, so viel Leid gegeben hat, denn tatsächlich beherrscht nicht Gott diese Welt, sondern Satan der Teufel. Das geht deutlich aus folgendem Bibeltext hervor: " Wir wissen, daß wir von Gott stammen, aber die ganze Welt liegt in der [Macht] dessen, der böse ist." (1. Johannes, Kapitel 5, Vers 19).

Obwohl also Gott das Leid eine bestimmte Zeit zulässt, heißt das nicht, dass er nur gleichgültig zusieht. Aus der Bibel geht nämlich hervor, dass Gott für uns da ist, wenn wir Ängste und Sorgen haben. Das zeigt beispielsweise, was der berühmte König David, der in seinem Leben viel durchmachte, gemäß Psalm, Kapitel 31, Vers 7 sagte: "Ich will frohlocken und mich freuen in deiner liebenden Güte, da du meine Trübsal gesehen hast; du hast gewusst von den Bedrängnissen meiner Seele."

Für David war es also ein echter Trost, zu wissen, das Gott alles sah, was er durchmachte. Da Gott sich seit den Tagen Davids nicht geändert hat, nimmt er ebenso das Leid in der heutigen Zeit wahr, und er hat beschlossen, es nicht auf ewig zuzulassen.

LG Philipp

Wenn das Thema nicht von dir selbst (!) ausgewählt wurde, sondern von deinem missionierenden (!!!) Lehrer oktroyiert wurde, würde ich genau darüber - wenn du Mut hast - das Referat schreiben: "(Verbotene) Einflussnahme des Lehrers in Glauben eines Schülers - Verletzung der Neutralität des Lehrers".

pk, Lehrer (!!)

PS: Krankheit ist auch ein Leid.....!!

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Als Adam und Eva noch im Garten Eden verweilten , gab es weder Schmerz, Leid, Kummer und Krankheiten.

Dann, als sich Adam und Eva Gottes Willen widersetzten, geschah ein Bruch. Seitdem können die Menschen zwischen Gut und Böse unterscheiden, können entscheiden, ob sie mit oder ohne Gott leben wollen. Die Welt ist nicht mehr perfekt, so wie sie es noch im Garten Eden war. Es gibt nun auch Leid und Krankheit. Das Leben auf der Erde ist beschränkt, jeder muss einmal sterben. Durch seinen Tod am Kreuz hat Jesus dann den Menschen die Möglichkeit gegeben, zurück zu Gott zu kommen. Dadurch, dass er für ihre Sünden starb, wurden die Menschen auf einen Schlag frei von aller Schuld. Trotzdem erleben auch die, welche an Jesus glauben und mit ihm leben, immer wieder Krankheiten und schwierige Zeiten. Sie können aber anders mit Krankheit umgehen: Sie wissen, dass das Leiden zu Gottes Wirken in ihren Leben gehört. Gott erspart Prüfungen nicht, aber er gibt Kraft, die fähig macht, Leiden in Sieg und Herrlichkeit zu verwandeln.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Man muss nicht immer alles auf Gott blamieren. Nicht immer alles das, was Gott zulässt, kommt auch von ihm oder erfolgt aus böser Absicht. Gott ist weder ungerecht, noch böse. Er gibt uns nichts Schlechtes.

Die meisten Krankheiten kommen doch von uns selber durch unsere Lebensweise und Ernährungsgewohnheiten: ungesunde Lebensmittel, Rauchen, Alkohol, Tabletten, Stress, Umweltverschmutzung, Abgase, genmanipulierte Lebensmittel, Insektizide, mangelnde Hygiene, unzureichende Bewegung, wenig Schlaf, usw.. usw..

Viele angeborene Behinderungen lassen sich auf den Lebenswandel der Mutter zurückführen. Gott macht die Krankheiten nicht. Aber er lässt sie aus zwei Gründen zu: einmal als Prüfung für den Betroffen selbst, wie er damit umgeht. Bleibt er geduldig? Dankt er Gott trotzdem? Oder fällt er vom Glauben ab, wie du offenbar. Darüber hinaus ist es auch eine Prüfung für seine Eltern, den Ehepartner, die Kinder und die Gesellschaft. Für diese Prüfung wird der Betroffene am jüngsten Tag für alle Schmerzen und Unannehmlichkeiten entschädigt.

Außerdem sagt Gott, dass dadurch Sünden gelöscht werden. Sogar ein Stich von einem winzigen Dorn wird entschädigt. Zweitens kann die Krankheit eine Strafe sein. Dann wird dem Betroffenen aber dafür ein Teil der Strafe im Jenseits erlassen oder gar die komplette Strafe. Man sieht also, dass Dinge, die auf den ersten Blick schlecht aussehen, doch eigentlich am Ende gut für uns sind. Gott sagt im Koran:

"Aber vielleicht ist euch etwas zuwider, während es gut für euch ist, und vielleicht ist euch etwas lieb, während es schlecht für euch ist. Gott weiß, ihr aber wisst nicht.“ [Sure 2:216]

`A´ischa, Allahs Wohlgefallen auf ihr, Gattin des Propheten, Allahs Segen und Heil auf ihm, berichtete, dass der Gesandte Allahs, Allahs Segen und Heil auf ihm, sagte: „Kein Leid trifft den Muslim, ohne daß Allah ihm dies als Sühne (für seine Sünden) zurechnet, sogar wegen einem Dorn, der ihn sticht.“ (Siehe Hadith Nr.5641 und 5642)

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Autodidakt Islam seit 2010 und Online-Studiengang Tauhid

Man muss den Schatten kennen um das Licht zu sehen.