Warum klingt meine E-Gitarre trotz Stimmung schief?

6 Antworten

Grundsätzlich würde ich jeden Fehler „an der Gitarre" erst als Bedien- bzw. Spielfehler ansehen. Wenn du (z. B.) zu stark greifst, bringst du Zug auf die Saiten, weswegen sich die Saitenspannung ändert, weswegen sich die gegriffene Note verstimmt. Man sollte immer so schwach, dass die Saite grade so nicht am Schnarren ist.

Vor dem Umstand, dass es eine Cort G250 ist (die da ja in der günstigeren Preisklasse zu sehen ist), tippe ich, sofern die Verstimmung beim Greifen der Wanderakkorde auftritt (also bei den tiefen Bünden) auf einen zu hohen Sattel. Ist der Sattel zu hoch, hast du denselben Effekt wie bei einer zu stark gegriffenen Saite, nur das man hier dasselbe auch mit der richtigen Griffkraft hat. Sättel sind gerne mal zu hoch. Auch in deutlich teureren Preisklassen sind die noch zu hoch eingestellt. Einen korrekt eingestellten Sattel erkennt man daran, dass er bei maximal hart angeschlagener Leersaite grade so nicht schnarrt. Auf allen 6 Saiten natürlich.

Ist die Gitarre bei den höheren Bünden „verstimmt" ist die Intonation/Bundreinheit falsch eingestellt. Die Intontation stellt man über die Saitenreiter auf der Brücke ein. Schau dir dazu am besten ein paar Youtube Videos an, wie man das macht und feststellt.

https://www.youtube.com/watch?v=GMDJYJRxf7Y&feature=youtu.be

Woran es nun genau liegen, kann man/ich dir per Ferndiagnose nunmal leider nicht sagen. Schreib ggf. nochmal rein was es ist oder geb die Gitarre zum Begutachten, mal an jemanden, der sich damit auskennt.

Grüße

KarlKlammer  21.08.2019, 15:31
Schau dir dazu am besten ein paar Youtube Videos an, wie man das macht und feststellt.

Ja, bitte nicht nur eines!

Der Herr Eisen-Kohlenstoff-Legierung-Umformer ist ja vielleicht ganz nett; aber wieso behauptet er denn er würde die Bundreinheit einstellen? Er stellt die Oktavreinheit ein; also nur die Bundreinheit für den 12. Bund. Er geht ja ein wenig darauf ein wie man das Tremolo so in etwa einstellen sollte bevor man die Oktavreinheit justiert; aber wieso erwähnt er nicht, dass man immer zuerst die Halskrümmung checkt? Oh, macht er, nachdem er die Oktavreinheit eingestellt hat. Didaktisch ausgeklügelt. Und nein, ich stimme nicht nach Leersaite. Ich stimme nach Flageolett; auch am Stimmgerät. Aber er weiß ja, dass alle Kinder wissen wie man ein Stimmgerät bedient. Den Kameravergleich finde ich übrigens super. Ist die Wahl des 12. Bundes als Referenzpunkt sein Pendant zur Hyperfokalen? Was soll das mit der Unschärfe? Wackeln seine Bünde? Mäßige Metapher.

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Hallo,

das ist eine Frage die dir ein Lehrer oder zumindest jemand der sich mit der Materie ein wenig besser auskennt im unmittelbaren Kontakt mit dir und deinem Instrument sicher beantworten könnte. Anhand deiner paar Zeilen kann man schlecht bestimmen woran es liegt.

Einerseits weiß man nicht wie du greifst. Vielleicht ist deine Greiftechnik nicht die beste? Legst du die Hand auf der Bridge/dem Tremolo ab? Das kann bei dem freischwebenden Messerkanten-System zu unerwünschten Tonhöhenänderungen führen. Tendenziell auch wenn du beherzter in die Saiten langst, vorallem wenn die Saiten eher dünn sind.

Hat man etwas dickere Saiten könnten die Sattelkerben auch zu eng sein. Das führt auch gerne mal zu Verstimmungen. Auch sind Sättel ab Werk in der Regel zu hoch ausgeführt. Ist der Sattel zu hoch ergibt sich beim Spiel in den tiefen Lagen eine unsaubere Intonation.

Ist die Gitarre auf Oktavreinheit eingestellt wurden? Wann? Vielleicht muss man da durch das Arbeiten des Holzes oder den Saitenwechsel mal was nachjustieren.

Vielleicht hat deine Gitarre auch Stratitis. Dabei wirkt das Magnetfeld der Tonabnehmer auf die Saiten und hindert diese am freien Schwingen; das klingt dann auch nicht sauber intoniert. In dem Fall müsste man die Tonabnehmer einstellen.

Je nach Saite und Anspruch: Nach zwei Wochen schmeiß' ich Saiten auch mal weg, weil die Stricke es nicht mehr bringen. Wobei auch neue Saiten Probleme machen können. Mehr als eine schlechte Saite im Satz, was durchaus mal passieren kann, ist allerdings nur bei diesen ganz billigen Sätzen zu erwarten.

Das waren ein paar Gründe die mir einfallen. Wenn ich noch etwas überlegen würde, würden mir sicher noch mehr einfallen. Mitunter ist es auch eine Kombination aus mehreren Gründen.

Im Zweifelsfall kann man in einem Musikladen über das Instrument schauen lassen.

Beschreib mal genauer, was nicht stimmt. Was sagt denn das Stimmgerät zu gegriffenen Tönen oder zum Ton im 12. Bund?

Klingen die Töne in sich schon schief, oder relativ zueinander passend und nur zu z. B. Backingtracks schief?

Hallo!

Eine Idee hätte ich noch: Guck mal, ob dein Tuner, auf 440Hz gestellt ist. Passt dies nicht, zeigt er dir zwar die richtigen Töne an, klingen tut es aber schief, da du dann falsch stimmst.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Musiker seit der frühsten Kindheit

Mit neuen Saiten ist oftmals mehrfaches Nachstimmen erforderlich, weil sich durch den Saitenzug noch alles nachverformt, wie z:B. der Hals. Vlt. hast du auch auf den Wirbeln zu wenig Windungen drauf, sodass die Reibung zu klein ist.

KarlKlammer  21.08.2019, 12:58

Für eine stimmstabile Gitarre wird empfohlen möglichst wenig Saite um die Wickelachse der Stimmmechaniken zu wickeln.

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KarlKlammer  21.08.2019, 13:09
@syncopcgda

Weniger Saite ist weniger Material, das sich ausdehnen kann. Das hat sich in der Praxis bewährt.

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syncopcgda  21.08.2019, 13:23
@KarlKlammer

Also ich habe mit vielen Windungen nur gute Erfahrungen gemacht, allerdings bei meinem Tenorbanjo, was ja aber keine Rolle spielen dürfte. Im Übrigen halte ich das Mehr an Saitenlänge für völlig vernachlässigter, im Verhältnis zur Gesamtlänge der Saiten.

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KarlKlammer  21.08.2019, 13:30
@syncopcgda

Du kannst deine Saiten aufspannen wie du willst und Dinge vernachlässigen wie es dir recht ist. Wenn das für dich funktioniert, ist es doch schön. Ich sehe aber keinen Vorteil mehr Saite auf die Wickelachse zu geben. Der Punkt, dass die Saite fest sitzt, ist auch mit wenig Saitenmaterial auf der Achse erreicht.

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Vando  21.08.2019, 14:11
@syncopcgda

Da hat Karl schon recht, wenn er sagt, dass weniger Wicklungen stimmstabiler sind. 2 bis 3 Wicklungen reichen für die Reibung vollkommen aus. Das darüber hinaus mehr Wicklungen mehr Reibung und mehr Stimmstabilität bedeuten, ist ein Trugschluss. Ich kann dir das sogar mathematisch beweisen, wenn du möchtest.

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