Warum kann man ein Sturz aus großer Höhe nie überleben?

2 Antworten

Der Körper ist nicht stabil genug, solche Stürze unbeschadet zu überstehen. Es werden Knochen gebrochen, Gefäße und Organe platzen auf und der Blutverlust ist immens. Kein Mensch kann beispielsweise mit geplatzten Lungenflügeln atmen und ich kenne niemanden, der sein halbes Hirn auf dem Bürgersteig verteilt und danach noch gelebt hat.

Ob das genau 20 m sind, lasse ich mal dahin gestellt. Wenn wir einmal eine Unfall aus zunehmender Höhe betrachten, dann wird der Körper einfach überlastet:

  • Der Aufprall ist so stark, dass die Wirbelsäule das Gewicht des Kopfes nicht mehr abfangen kann (oder aufgrund eines ungünstigen Winkels). Bestenfalls bricht ein Teil der Wirbelsäule (Wirbel) und es kommt zu einer Querschnittslähmung. Andernfalls kommt es zum Genickbruch und damit Unterbrechung zwischen Gehirn und Steuerung der Vitalfunktionen. Das Herz schlägt zwar von selbst noch weiter, aber die Lunge nimmt keine Luft mehr auf.
  • ebd. die Gehirnflüssigkeit reicht nicht mehr aus, den Stoss zu dämpfen. Es kommt zu einer Gehirnerschütterung (und dankenswerterweise Betäubung während des Sterbens).
  • ebd. mit noch mehr Höhe, bei der Gehirnerschütterung reißt eine Blutbahn. Es kommt zur Einblutung in den Schädel, der Druck steigt so weit, dass das Gehirn abstirbt.
  • Außerdem: Ein Organ ist immer von einem Organsack umgeben, um es zusammenzuhalten. Bei starker Verzögerung/Aufprall reißen irgendwann diese Organsäcke. Es fallen wichtige Organe aus, es kommt zum Blutverlust in den Bauchraum (innere Verblutung).
  • Bei noch höherer Energie des Aufpralls: Die Beine werden durch das Becken und den Körper in die Lunge gepresst. Herz kaputt, Lunge kaputt und sowieso alles andere kaputt. (Bericht von abgeschossenen Fallschirmjägern im zweiten Weltkrieg.)

Addendum: Bei einem Autounfall wird der Körper durch die Halte- und Abfangvorrichtung soweit wie möglich gleichmäßig gebremst und ein Aufschlagen des Kopfes (und Verletzung des Gehirns oder Genicks) verhindert. Aber wenn die Verzögerung zu groß ist, reißen halt doch die Organsäche und der Mensch verblutet. Daher immer mit angemessener Geschwindigkeit fahren, beim Unfall beherzt bremsen und einen direkten Aufprall zu vermeiden suchen (Ausweichen oder flach in die Leitplanke). Ab einer Auftreffgeschwindigkeit von 80 km/h und mehr können auch die ausgeknügelsten Systeme das Zerreißen der Organe nicht verhindern.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Diplom in Physik