Warum kann man aus Kartoffel Kleber machen?

2 Antworten

Stärke ist ein Gemisch aus 2 Polymersorten von Glucose. Der kleiner Teil (Amylose) besteht aus sehr langen geraden Molekülketten und der größere Anteil (Amylopektin) aus verzweigten sehr großen Molekülketten.

Die verwurschtelten Stärkemoleküle quellen beim Aufkochen stark auf, weil sich viele Wassermoleküle an die Glucoseeinheiten der großen Moleküle anlagern. Dadurch werden die großen Molekül viel beweglicher und glitschen leichter aneinander vorbei und es entsteht eine zähe Masse die man als Kleber gebrauchen kann.

Dieser Kleber ist eigentlich nur für organisches, insbesondere zellstoffreiches Material wie Papier, Pappe, Sperrholz usw. zu gebrauchen. Die Klebewirkung entsteht nämlich dadurch, dass die gequollenen Stärkemoleküle zwischen das zu verklebende Material gepreßt werden.

Das Wasser verdunstet nach und nach, aber die Stärkemoleküle gehen mit dem Material an dem sie pappen eine ähnliche Reaktion ein wie mit dem Wasser (nennt sich Wasserstoffbrückenbindung) und pappt recht fest.

Weil das Wasser überwiegend verschwunden ist verwurschteln und verhaken sich die großen Stärkemoleküle untereinander und pappen dadurch auch zusammen. Wenn alles zusammenpappt bleibt es auch zusammengeklebt.

Zwischen Stärkemolekülen und Material wirken natürlich nicht nur Wasserstoffbrückenbindungen; bzw. die werden verstärkt durch Oberflächeneffekte wo sich Stärkemoleküle in Unebenheiten verankern/verhaken.

Kartoffeln beinhaltet Stärke und Stärke ist eine Form Zucker und Zucker klebt.