Warum ist Philosophie schwer zu verstehen bzw. vorzustellen?

5 Antworten

  1. Die Denkmodelle de Philosophie entsprechen nicht den bei den Menschen üblichen visuellen mentalen Modellen. (Unter ein ,,Hund" kannst Du Dir etwas vorstellen. Unter ,,Freiheit" oder ,,Kontigenz" wohl kaum.)
  2. Die Sprache der Philosophen ist (unnötig) kompliziert.
  3. Die Fragestellungen der Philosophie sind zu weit von den Alltagsproblemen entfernt.
grtgrt  06.08.2018, 10:53

Schlimmer noch: Philosophen wollen nur mit Philosophen diskutieren.

Schönes Beispiel ist die Antwort eines Philosophen auf den Kommentar 17 (eines Nicht-Philosophen) auf Seite https://philosophenstuebchen.wordpress.com/2014/06/28/was-ist-die-physikalische-realitat/ .

Dem Autor von Kommentar 17 gelang es nicht, weitere Kommentare auf jener Seite abzusetzen. Man hat ihn ganz offensichtlich gesperrt - will also wirklich unter sich bleiben.

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ulrich1919  06.08.2018, 14:16
@grtgrt

Glücklicherweise gibt es da einige Ausnahmen. Es gibt einige Philosophen; z.B. Dr.Barbara Bleisch in de Schweiz, die philosophische Cafés organisieren oder sich auf andere Weise bemühen, die Philosophie unter das Volk zu bringen.

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Meinst du nicht eher, dass er einige Bücher geschrieben hat?

Und es ist schwer, Philosophen zu verstehen, da man sich in das Denkmuster dieser Personen hineinversetzen muss, dann ihre Definition bestimmter Begriffe kennen muss und zu allem Überfluss auch noch die meist veraltete Sprache verstehen muss.

Gruß Than

klassik1989 
Fragesteller
 19.06.2018, 22:42

genau!! dann fühlt man sich vie ein viereck danach :)))))

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Die Philosophie lebt von der Logik. Außerdem agiert Philosophie nicht nach aufeinanderfolgenden Schema, es ist so als hätte man 200 Felder gleichzeitig, die man mit der besten Technik verwalten wolle. Alles in der Philosophie ist kontrovers.

Das hat verschiedene Gründe:

-Ein Philosoph, der nicht frei schaffend ist, sondern beispielsweise an einer Uni beschäftigt, muß von Zeit zu Zeit auch einiges veröffentlichen ("publish or perish"). Kommt er dem nicht nach, kann es mit seiner Karriere bald zu Ende sein oder sie wenigstens einen Knick bekommen.

-Nun gibt es nicht am laufenden Band grundstürzende neue Gedanken oder gar Theorien, also müssen Erkenntnisse, die oft schon in der Antike ausgesprochen wurden, neu formuliert und ans Licht der Öffentlichkeit gebracht werden.

-Eine Formulierung in einer verständlichen Sprache wäre aber der denkerischen Reputation abträglich. So wird ein eigener Wortschatz geschaffen, der nicht mit herkömmlichen Begriffen arbeitet oder durch sie definiert wird, um im Leser das Gefühl zu erzeugen, einem besonders tiefen und wichtigen Gedanken begegnet zu sein. Begnadeter Künstler in diesem Fach war Heidegger (vielleicht ist Dir schon mal im einem Physikbuch die Herleitung einer Formel aufgefallen, bei der anfangs undefinierte Symbole mit einem imposanten Formelwerk abschließen, das oft mit dem Satz eingeleitet wird: "Wie man leicht einsieht..." Das ist es.

-Philosophen sind oft abhängig, z.B. vom Staat als Arbeitgeber. Mit dieser Rücksicht oder aus Überzeugung entstehen Sätze, die dies widerspiegeln. Hegels Aussage: "Was vernünftig ist, das ist wirklich, und was wirklich ist, das ist vernünftig (aus einer anderen Frage dieses Forums) ist ein Musterbeispiel für diesen atemberaubenden Unsinn und es ist nicht der einzige.

Selbst dem großen Kant mußten seine Gegner Erläuterungen abringen, ohne die seine Texte noch schwerer zu verstehen wären.

-Und schließlich: tatsächlich sind einige Probleme so schwer zu analysieren (wenn überhaupt), daß selbst in einer klaren Sprache ausgedrückt Hirnsausen leicht die Folge sein kann: die Akzeptanz und deren Folgen der Barcan-Formeln fallen mir da ein.

Wenn man einen defizitären Wortschatz sein Eigen nennt, ist es diffizil, komplexe, mit Fachtermini gespickte Zusammenhänge zu rezipieren.

klassik1989 
Fragesteller
 19.06.2018, 22:39

schwer beschrieben :)

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